MACH DICH STRESSFREI – Dein Weg zu innerer Ruhe

MACH DICH STRESSFREI – Dein Weg zu innerer Ruhe

Stress – Jeder kennt ihn, jeder hat ihn. Ich bin total im Stress! Es scheint modern zu sein, ein gestresstes Leben zu führen. Doch was ist Stress eigentlich? Sind wir selbst durch unsere Lebensweise für den Stress verantwortlich? Und weshalb sollten wir Stress ganzheitlich betrachten?

Stressfrei leben – mein Selbstexperiment

Da stand ich nun. In Gummistiefeln, mitten im Marschland, um mich herum die leuchtend grünen Salzwiesen und eine unendliche Weite. Nur ein paar Kilometer entfernt der Deich mit den Schafen, dahinter die Nordsee.

Meine Wohnung hatte ich aufgelöst, den gesamten Hausrat abgegeben, 20 Kartons mit Dingen, die ich glaubte, noch zu brauchen, in einen Lagerraum eingelagert. Das Wichtigstes wurde in einen Van gepackt, unter dem Schlafplatz anstatt Werkzeug und Reservekanister eine große Kiste gefüllt mit Schuhen – Frau muss ja schließlich Prioritäten setzen.

Die Idee, den Minimalismus als Lebensexperiment zu praktizieren, war schon länger in meinem Kopf. Was brauche ich zum Glücklichsein? Was braucht mein Körper, um gesund zu sein? Was bringt mich in die innere Ruhe? „Mama, mach’s jetzt!“, meinten meine drei Jungs. Mein Herz sagte „Ja“, ein Van musste her!

Und dann? Wohin? Das wusste ich damals auch noch nicht so genau. Der Norden musste es sein. Seit meiner Kindheit hatte ich die Nordsee kennen und lieben gelernt. Ein Traum, den ich mir jetzt erfüllen wollte. Und hier stand ich nun mitten in der Natur und schrieb an meinem Buch MACH DICH STRESSFREI. „Die meisten Menschen bleiben hilflos und krank, weil sie nicht wissen, wie sie sich selbst helfen können.“ So der erste Satz im Buch, in dem ich Wissen und Erfahrung zu ganzheitlichem Gesundsein mit praxiserprobten, machbaren und wissenschaftlich fundierten Methoden niedergeschrieben habe.

Was ist eigentlich Stress?

Wir fühlen uns gestresst. Wir hören ständig von Stress im Zusammenhang mit der Arbeit, in der Familie, in Beziehungen oder im Sport. „Ich bin total im Stress!“ Es scheint modern zu sein, ein gestresstes Leben zu führen. Wir haben berufliche und private Verpflichtungen, hetzen geschäftig von einem Termin zum anderen und sind permanent angespannt. Das nimmt unsere Aufmerksamkeit in Anspruch und raubt uns zusätzlich Energie. Für die Selbstfürsorge von Körper und Geist ist weder Zeit noch Kraft vorhanden. Und für die Seele schon mal gar nicht.

Doch Stress entsteht nicht nur durch unser äußeres Umfeld und Herausforderungen, die das Leben uns stellt. Wenn wir ihn fühlen, befindet sich bereits unser ganzer Körper im Stress.

Es beginnt im Inneren, in unseren Zellen. Man unterscheidet zwischen drei unterschiedlichen Arten von Stress, welche den Körper negativ beeinflussen: Emotionaler Stress, wie z. B. psychische Belastungen oder Traumata. Laut offiziellen Studien sind die meisten Menschen 70% ihrer Zeit emotional gestresst. Dann gibt es den physischen Stress, hervorgerufen durch körperliche Belastungen. Und den chemischen Stress, welcher in unseren Zellen durch Toxine z. B. in Nahrungsmitteln, Kosmetik und Produkten oder auch in der Umwelt wie z. B. im Wasser und der Luft befinden.

Stress ist demnach viel mehr als innere Unruhe oder Nervosität, und nicht immer die Ursache oder Folge einer Erkrankung. Wo liegt der Ursprung und was sind potenzielle Stressursachen?

Die Antworten auf diese Fragen findest du in Dir selbst: in Deinem Körper. Denn Dein Körper zeigt Dir genau, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Um gesund zu sein, sollten wir Körper, Geist und Seele gleichermaßen stärken. Dafür müssen wir die Verbindung zwischen Gesundheit, Denken und Gewohnheiten erkennen. Das erste, was es dafür braucht, ist Wissen, und das zweite ist, dieses Wissen selbstwirksam anzuwenden.

Frauen gehen anders mit Stress um

Die häufigsten stressbedingten Krankheitssymptome sind Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, chronische Rückenschmerzen, Beziehungsprobleme, sexuelle Funktionsstörungen bis hin zu Burnout und Depressionen. Männer fühlen sich durch Konkurrenzkampf, mangelnde Anerkennung oder das Gefühl, etwas nicht unter Kontrolle zu haben, gestresst. Die Ursachen für Stress bei Frauen sind vor allem die Mehrfachbelastung von Beruf, Kindererziehung und Haushalt. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erleiden 5,2 Prozent aller Frauen ein Burnout, bei Männern sind es lediglich 3,3 Prozent. Doch die Zahlen täuschen, denn Frauen sprechen häufiger über ihre Überforderungssituation und suchen früher professionelle Hilfe, entsprechend erhöht das die Statistik psychischer Erkrankungen.

Ursachen von Stress

Doch egal, ob Mann oder Frau: Ein gesunder Lebensstil versinkt leicht in der Bedeutungslosigkeit zwischen To-Go-Ernährung, Maus-Klicks und zu vielen nicht dienlichen Gewohnheiten. Wir konsumieren, was uns Industrie und Medien vorsetzen. Aufreißen, reinbeißen und wegschmeißen. Oder per Klick: Anstellen, anschauen und (den Geist) abstellen. Die Menschen leiden nicht an Mangel, sondern an Überfluss. Überfluss in einer durchkonsumierten, high-speed gesteuerten Welt, Überfluss an materiellen Dingen, Überfluss an Seelenmüll, der durch geistlosen Medieninput unsere Seele verkümmern lässt. Überfluss an Angst, welche die Menschen zu angstgetriebenen Handlungen verleitet. Eine Art Wohlstandsverwahrlosung, geprägt von short-wins, Kurzlebigkeit und scheinbarem Glück, dessen unvermeidliche und eindeutige Folge körperliche und seelische Krankheit ist. Die Hauptursache: Stress.

Alles, was wir täglich denken, fühlen und tun, wirkt sich langfristig auf unsere Gesundheit aus – im Guten wie im Schlechten. Ganz offensichtlich hilft der Überfluss an Therapien und Medikamenten dagegen nicht. Wäre es nicht sinnvoller, den wirklichen Mangel zu erkennen? Wenn der jetzige Zustand uns krank macht, dann können wir diesen durch eine bewusste Veränderung unserer Gedanken, Emotionen und unserer Persönlichkeit hinter uns lassen.

Detox für Körper und Geist: Damit kannst du sofort beginnen!

Was sich Körper und Geist wünschen, ist gar nicht so kompliziert! Gesundsein und stressfrei zu leben darf Spaß machen! Wenn man die Basics kennt, ist das ganz einfach. Hier sind drei simple und effektive Methoden, die Du sofort in Deinen Alltag integrieren kannst:

Handy Detox

Schalte Dein Smartphone regelmäßig aus. Das kann erst mal nur eine Stunde in der Woche, dann eine Stunde täglich bis hin zu einem Tag oder einer ganzen Woche sein, wenn du zum Beispiel im Urlaub bist. Oder Du gehst den umgekehrten Weg, indem Du Dein Handy nur morgens, mittags und abends für einen bestimmen Zeitraum nutzt, den Du dann immer weiter reduzierst. Das Leben geht trotzdem weiter, auch wenn Du glaubst, durch das ruhende Smartphone komplett von der Welt abgeschnitten zu sein.

Gedanken Detox:

Gerade wenn wir von nichts mehr abgelenkt werden, nehmen wir die Gedanken im Kopf besonders wahr. Das ist meistens der Moment, an dem wir uns zum Schlafen legen. Plötzlich ist Ruhe um einen herum und im Kopf beginnt es zu arbeiten. Um diese Gedanken aus dem Kopf zu bringen, kannst du sie aufschreiben. So wie sie im Kopf herumschwirren, keine grammatikalisch korrekten Sätze, einfach Worte ohne Zusammenhang. Was zählt, ist, dass es aus dem Kopf herauskommt. Du fühlst Dich danach viel ruhiger. Ist der Kopf wieder frei, entsteht Raum für innere Ruhe und einen gesunden Schlaf.

Sekundenmeditation:

Halte inne und schließe die Augen. Atme einmal tief ein und aus. Schenke Dir selbst ein Lächeln. Atme ruhig und zähle bis 10. Mit dem nächsten Ausatmen öffnest Du wieder die Augen. Diese Sekundenmeditation kannst du jederzeit und überall machen.

Meditation ist die einfachste und effektivste Methode, den Geist zur Ruhe zu bringen. Im ZEN Buddhismus heißt es: Wenn du Zeit hast, sitze und meditiere täglich 20 Minuten. Wenn Du keine Zeit hast, 2 Stunden. Den Geist zur Ruhe zu bringen, erfordert Willenskraft und Ausdauer, doch Du kannst den Geist trainieren wie einen körperlichen Muskel.

Bewusstheit ist angesagt!

Wir suchen ständig nach schnellen Lösungen für unsere Probleme. Weil wir uns meist nur kurzfristig auf die kleinen und körperlichen Bedürfnisse konzentrieren, vergessen wir leicht, dass Leistungsfähigkeit und Bewusstheit viel größere Bedürfnisse sind. Die Versuchung ist groß, bei Herausforderungen den Kopf in den Sand zu stecken oder die Dinge zu verdrängen. Damit wird der Stapel des Selbstbetruges und der Illusionen immer größer. Der Weg zu Klarheit und innerer Ruhe erfordert Mut und Willenskraft. Erschaffe Klarheit. Triff Entscheidungen. Selbsterkenntnis fängt bei dir selbst an! Stärke Deinen Körper von innen heraus und nutze die Macht Deines Geistes. Es ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, das Vergangene hinter sich zu lassen und sich von schlechten Gewohnheiten zu trennen.

Gehe Deinen Weg

Mein Selbstexperiment in der heilsamen Natur ist mein ganz persönlicher Weg – und nicht für jeden geeignet oder machbar. Meine Erfahrungen und Erkenntnisse daraus liefern Stoff für ein neues Buch. Und ich bemerke: Es verändert den Geist, das Bewusstsein und den Bezug zur Natur. Die kleine Spinne, die nachts über die Matratze krabbelt, ist nicht mehr eklig, sondern ein Lebewesen, das ich wieder in die freie Natur setze. Und dann gibt es da noch diese einzigartigen, unvergesslichen Momente, die Vollmondnächte, die Erfahrung des Loslassens und des inneren Friedens. Materiellen Reichtum zu besitzen, ohne inneren Frieden zu haben, ist etwa so, wie neben einer Wasserquelle zu leben und zu verdursten.

Sich für Neues zu interessieren, etwas Ungewohntes auszuprobieren oder neue Erfahrungen und Emotionen zu erschaffen, ermöglicht ein „update“, um nicht in Gedankenmustern und wenig dienlichen Gewohnheiten stecken zu bleiben. Es gibt keinen einzigen Grund, warum man seinem Herzen nicht folgen sollte. Es gibt auch nicht die richtige Gelegenheit. Der beste Zeitpunkt ist immer dann, wenn wir etwas erkennen und es uns bewusst wird. Egal, wie alt wir sind – es ist nie zu spät! Und wenn etwas nicht sofort klappt – aufstehen, Krönchen richten und weiter machen.

Glückliche, gelassene und gesunde Menschen folgen ihrer Intuition, finden die Erfüllung in ihrem täglichen Tun und in der Entfaltung der eignen Persönlichkeit. Go for it!


Die Autorin: Ute Schlieper, Impulsgeberin für GesundSEIN

Kontaktdaten:

Ute Schlieper
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Copyright: Ute Schlieper

Ihre Mission ist es, Millionen von Menschen für GesundSEIN zu inspirieren.

Ute Schlieper ist Gesundheitscoach, Trainerin, Buchautorin sowie begeisterte Naturliebhaberin und stolze Mutter von drei erwachsenen Söhnen. Sie selbst bezeichnet sich gerne als „Erfahrungswissenschaftlerin“ und vermittelt auf pragmatische Weise nützliche Inspirationen für Körper, Geist und Seele.

In ihrer langjährigen Tätigkeit in der Gesundheitsbranche erkannte sie, dass Menschen hilflos und krank bleiben, weil sie nicht wissen, wie sie sich selbst helfen können. Die holistische Betrachtung des Menschen und die damit verbunden Balance von Körper, Geist und Seele ist unerlässlich, um dauerhaft körperlich und mental stark zu sein. 

Die wissenschaftlich fundierten und wirksamen Methoden erläutert Ute Schlieper seit über 30 Jahren auf authentische Weise in Coachings, Trainings und Workshops und lebt diese alltäglich als Mutter einer Patchworkfamilie, Partnerin und Unternehmerin vor. Ihre klaren, machbaren und praxiserprobten Tools sind die Grundlagen ihres Prinzips des dynamischen Tuns und bilden ein stabiles Fundament für mehr Leichtigkeit im Leben.

Frauengesundheit: Ein Blick zurück auf 2022

Frauengesundheit: Ein Blick zurück auf 2022

Die Inhalte unserer Beiträge waren im letzten Jahr sehr vielfältig und bunt. Zum Jahresbeginn gönnen wir uns und Dir erstmal einen Rückblick auf unser Themen-Potpourri.

Interne Veränderungen gehören dazu

Im letzten Jahr ist uns klar geworden, dass wir ein Archiv einrichten wollen, in dem es sich „ordentlich“ stöbern lässt. Gesagt, getan: Wie bisher gibt es die (Volltext-)Suche und den Klick im Hauptmenü auf unsere Themenschwerpunkte, vor allem „Frauen“, „Leben“ und „Gesund(heit)“. Dort werden die drei aktuellen Beiträge direkt angezeigt. Im Menüpunkt „Archiv“ kannst Du ebenfalls nach Schwerpunkten und zusätzlich nach Gastbeiträgen suchen. Ergänzend haben wir im Redaktionsteam beschlossen, dass wir ein klassisches, monatliches Archiv einrichten, um die Stöbermöglichkeiten zu erweitern.

Eine bunte Mischung

Doch womit haben wir uns redaktionell im letzten Jahr beschäftigt?

In unseren Beiträgen ging es um den Online-Giganten Amazon, um das Altersheim für Kühe: Hof Butenland und um Menschen, die sich der Selbstoptimierung verschrieben haben: „Die Ich-Vermesser“. Verrückt dieses Spektrum, oder?

Wir haben veranschaulicht, dass introvertierte Menschen anders agieren müssen und erschreckend festgestellt, dass die weltweit etwa 6% der von „ADHS“ betroffenen Kinder und Jugendlichen, häufig mit Falschdiagnosen zu kämpfen haben.

Im Beitrag „Mehrwert Mietkleidung: Shopping war gestern“ ging es um den nachhaltigen Umgang mit Bekleidung und einige Tipps wie Du einen Streit entschärfen kannst, haben wir für Dich zusammengefasst. Das Wort „gleich“ hat für viele Menschen eine andere Bedeutung, doch wie sich das wissenschaftlich untermauern lässt, kannst Du hier erfahren.

Gesundheit ist ein hohes Gut  

Die Themen Brustkrebs und Endometriose werden uns noch länger beschäftigen, beide Themen sind so wichtig für uns Frauen. Erst nach vielen Jahren voller Schmerzen gibt es eine Endo-Diagnose, daher brauchen die Betroffenen unser Verständnis und wesentlich mehr Aufklärung. Auch der Bericht zum „Lipödem“ hatte es in sich, denn Heilungschancen gibt es nicht.

Um das große Tabuthema Inkontinenz ging es in vielen Artikeln: „Spielend den Beckenboden stärken?!“, „Der Beckenboden gut erklärt!“ und „Beckenbodentraining nach der Geburt“. Das Thema „Kann ich mit schwachem Beckenboden Sport treiben?“ wurde von Nina Weber in ein neues Licht gerückt und wir haben uns der Frage „Nehmen wir durch Sport wirklich ab?“ gewidmet.

Gastbeiträge

Im Gastbeitrag von Dr. Ina Mähringer „Stiefkind Psyche“ ging es um die Umsetzung präventiver Maßnahmen, die das psychische Wohlbefinden im Unternehmen steigern, damit die wichtige Ressource Mensch auch weiterhin eine Ressource bleibt. Um den Alltag als Mutter ging es bei Jenny Weber von Preventlia: „Raus aus dem Mama-Stress im Alltag“. Dr. Lucas Halbmayer hat uns das Thema „Schlaganfall bei Frauen“ näher gebracht.

Katharina Schultejans hat uns im Interview mit ihrer These „Die Vielfalt ist Realität – Wir sollten lernen, damit umzugehen“ begeistert, denn es geht dabei nicht um eine Trend- oder Modeerscheinung. Beate Rupietta von der Assum GmbH hat noch einen draufgesetzt und sagte im Interview „Der Mitarbeiter ist König“. Die Personaldienstleisterin und Gesundheitsökonomin geht eher ungewöhnliche Wege und das mit großem Erfolg.

Fazit

2022 war für uns ein vielfältiges und buntes Jahr. Es hat großen Spaß gemacht, uns mit diesem breiten Themenspektrum auseinanderzusetzen. Bisher standen beiuns die Frauen im Fokus – das werden wir auch 2023 so fortsetzen. Wir haben schon einiges auf dem Redaktionsplan, was uns zu unseren Themen noch am Herzen liegt. Doch ohne Dich brauchen wir uns die Mühe nicht zu machen. An dieser Stelle bedanken wir uns bei Dir für Deine Treue – die vielen Reaktionen, die wir bekommen haben, motivieren uns so sehr, auch in Zukunft eifrig weiter über Frauen – Leben – Gesund zu schreiben😊.

Für 2023 wünschen wir Dir beste Gesundheit, bereichernde Begegnungen, ein Stück vom Glück und eine tiefe Zufriedenheit.

Herzliche Grüße

Dein Redaktionsteam Frauengesundheit.life

Lipödem – und keine Chance auf Heilung

Lipödem – und keine Chance auf Heilung

Nicht jeder Mensch, der übergewichtig aussieht, isst zu viel und bewegt sich zu wenig. Viele dieser Menschen leiden an einer krankhaften und chronischen Störung der Fettverteilung, vor allem an Beinen und Armen – an einem Lipödem.
Es sind fast ausschließlich Frauen von dieser Erkrankung betroffen. Bei ihnen vermehren sich Fettzellen im Unterhautfettgewebe der Extremitäten. Zwischen den Fettzellen kann sich Wasser ansammeln und dadurch ein Druck- und Spannungsschmerz auftreten. Je nach Lipödem-Stadium (siehe unten) ist langes Sitzen, Gehen oder Stehen sehr schmerzhaft. Die Lebensqualität sinkt und erschwerend hinzu kommt die Erkenntnis, dass es keine Heilung gibt.

Details über das Lipödem

Die Verteilung der Fetteinlagerungen betrifft stets beide Körperseiten gleichmäßig, z. B. am Po oder an den Beinen. Bei etwa 30% der Frauen sind auch die Arme betroffen, die Hände und Füße verändern sich nicht.

Vorbeugung ist nicht möglich. Wird die Diagnose frühzeitig gestellt, können die Betroffenen die Symptome im Griff behalten und für eine lange Zeit schmerzfrei bleiben. Um eine Verschlimmerung des Lipödems aufzuhalten, ist es förderlich, das Normalgewichtige ihr Gewicht halten bzw. Übergewichtige ihr Gewicht reduzieren. Es ist wichtig, regelmäßig zwei- bis dreimal wöchentlich Sport zu treiben und eine Kompressionsbehandlung durchführen zu lassen.

Lipödemerkrankte werden nicht selten als Adipositas-Patienten (Fettleibigkeit) eingeordnet. Die Fehlinterpretation verhindert leider die zeitnahe Umsetzung der richtigen Behandlung. Eine Diät kann den Unterschied ggf. verdeutlichen, da sich die erkrankten Stellen beim Abnehmen nicht verändern.

Das Lipödem wird in drei Stadien eingeteilt. Während im ersten Stadium (Anfangsstadium) die Haut noch glatt ist und sich das Fett im Gewebe der Unterhaut gleichmäßig verteilt, lassen sich im zweiten Stadium Unebenheiten und größere Dellen erkennen. Im dritten Stadium bilden sich mehr und mehr Überhänge und Furchen aus dem stark vermehrten und verhärteten Fettgewebe, vorwiegend im Bereich der inneren Oberschenkel und an den Knien.

Symptome und Behandlungen bei Lipödem

Die körperlichen Symptome sind schmerzhaft und reichen von schweren und geschwollenen Extremitäten, Druckempfindlichkeit, Neigung zu Blutergüssen, Wundscheuern, Probleme beim Gehen bis zum Lymphödem. Die angestauten Flüssigkeiten können dabei nicht mehr vom Körper abtransportiert werden. Auch die Seele leidet, es können sich Ängste und Depressionen entwickeln.

Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen z. B. Lymphdrainage, Kompressionstherapie, regelmäßigen Sport, Physiotherapie und Gewichtskontrolle. Auch eine Fettabsaugung, eine sogenannte Liposuktion, die ausschließlich der Schmerzreduzierung dient und keinen kosmetischen Hintergrund hat, kann Linderung schaffen.

Betroffene sollten in jedem Fall einen erfahrenen Phlebologen (Venenspezialisten) aufsuchen. Hier findest Du eine Liste der Fachärzte der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie e.V. 

Unsere Quellen und weitere interessante Links, die wir für Dich zusammengestellt haben:

NDR: Lipödem: Welche Behandlung ist sinnvoll? (Video 7 min und Textbeitrag) 

Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e.V. (DGP) 

Artikel auf Apotheken Gesundheit: Lipödem: Wie kann man es behandeln?

NetDoktor vom 30.03.2022: Lipödem 

Verein zur Förderung der Lymphoedemtherapie e.V.: Lipödem 

Nehmen wir durch Sport wirklich ab?

Nehmen wir durch Sport wirklich ab?

Die letzten zwei Jahre haben bei uns allen Spuren hinterlassen. Wir können froh sein, wenn wir das nur auf unseren Hüften zu spüren bekommen. Um den Corona-Speck wieder loszuwerden, machen wir einfach ein bisschen Sport, dann funktioniert das schon, denken Viele. Du auch?

Da kommt sofort die Frage auf
„Nimmt man durch das bisschen Sport wirklich ab“?

Jasmina Neudecker ist Biologin und weiß, dass unser Körper von der Evolution getrimmt ist und sich als Vorsorge für die schlechten Zeiten an jedes Gramm Fett klammert. Sie trainiert mit Prof. Karsten Köhler, Ernährungswissenschaftler an der TU München, und deckt gemeinsam mit ihm drei Irrtümer zum Thema „Sport und Abnehmen“ auf.

  • Irrtum 1: Beim Sport verbrennen wir wahnsinnig viele Kalorien
  • Irrtum 2: Sportler:innen verbrennen viel mehr Kalorien als Couch-Potatoes
  • Irrtum 3: Sport hat keinen Einfluss auf unser Essverhalten

Was hinter diesen Irrtümern steckt? Die Auflösung und Erklärungen bringt die Folge Nehmen wir durch Sport wirklich ab? von ZDF Terra Xplore.

Das Video ist in der ZDF Mediathek bis 19.07.2031 verfügbar.

Kann ich mit schwachem Beckenboden Sport treiben?

Kann ich mit schwachem Beckenboden Sport treiben?

Geburten, Übergewicht, schweres Tragen und auch Sport mit vielen Sprungbewegungen lassen den Beckenboden leiden. Du musst häufiger „Piesel”-Stopps einlegen, ab und an (oder regelmäßig) passieren Dir trotzdem „Unfälle“. Einige Warnsignale, die auf einen geschwächten Beckenboden deuten, werden aber nicht wahrgenommen: Zum Beispiel, wenn Du Dich beim Sex nicht mehr so fühlst wie früher und Deine Orgasmen wesentlich schwächer oder nicht mehr spürbar sind. Auch wiederkehrende Hüft- oder Rückenschmerzen können ein Hinweis auf einen schwachen Beckenboden sein.

Zum Glück ist der Beckenboden ein Muskel. Das heißt, Du kannst ihn trainieren, wie jeden anderen Muskel. Ideal für die Beckenboden-Fitness ist, wenn man einen Beckenbodentrainer (wie z. B. Elvie) mit einem gezielten Krafttraining kombiniert.

„Aber mein Arzt sagt, Krafttraining ist schlecht für meinen Beckenboden!“

Beim Stichwort „Krafttraining“ schrillen bei vielen Frauen (und leider auch Ärzt:innen) die Alarmglocken. Es hält sich der Mythos, dass Frauen mit Beckenbodenproblemen bloß kein Krafttraining machen sollen, um den Beckenboden nicht noch weiter zu schädigen. Das ist schade, denn Krafttraining ist nicht gleich Krafttraining!

Dauerhaftes Herumspringen (z. B. beim Crossfit oder auf dem Trampolin) kann den Beckenboden tatsächlich weiter schwächen. Auch beim plötzlichen Hochreißen schwerer Gewichte solltest Du aufpassen.

Stärke Deine Mitte

Krafttraining an einem Gerät kann, eine korrekte Ausführung ist die Voraussetzung, Harndrang, Inkontinenz und Schlimmerem vorbeugen. Denn eine Stärkung der Core-Muskeln, also aller Muskeln der Körpermitte zwischen Zwerchfell und Hüfte, führt automatisch zu einer leistungsfähigeren Beckenbodenmuskulatur. Vor allem ein Training der tieferliegenden Bauchmuskeln hilft dem Beckenboden.

Manuela Dziabel, Mastertrainerin bei fit20 Deutschland, empfiehlt: „Ideal für die Kräftigung des Beckenbodens ist ein hochintensives Krafttraining. Hochintensiv heißt in diesem Fall, dass man mit einem hohen Gewicht an einem Gerät trainiert, aber ganz langsam, quasi in Zeitlupe, mit wenigen Wiederholungen. Das Gewicht wird natürlich individuell an die Kund:innen angepasst. Der Körper soll herausgefordert, aber nicht geschwächt werden. Ruckartige Bewegungen sind ausgeschlossen und der Beckenboden wird geschützt. Durch die besondere Trainingsform beim hochintensiven Krafttraining werden die Core-Muskulatur  und der Beckenboden bei den meisten Geräten automatisch mittrainiert. Das hilft besonders den Menschen, die nicht genau wissen, was sie wann und wie anspannen müssen, um ihren Beckenboden zu stärken.“

Um schädigende Ausweichbewegungen zu vermeiden, solltest Du nach Möglichkeit mit geschulten Personal-Trainer:innen arbeiten. Die kennen sich sehr gut aus und wissen genau, wann sie Dich korrigieren und wann sie Dich anfeuern müssen, damit Du Dein Ziel erreichst.“

Anspannen, atmen – wie geht das jetzt?

Die Übungen müssen korrekt ausgeführt und die Atmung richtig mit der Anspannung/Entspannung des Beckenbodens kombiniert werden. Es darf nicht das Gefühl entstehen, dass die Belastung durch das Gewicht „nach unten durchgereicht“ wird. Es gilt also, den Druckaufbau und das nach-unten-pressen zu vermeiden.

Den Beckenboden stärkst Du vor allem in der Bauchpresse und in der Abduktions- und Adduktionsmaschine. Spanne unbedingt den Beckenboden in der Belastungsphase der Übung an, um den Trainingseffekt zu verstärken und den Beckenboden zu schützen. 

Wenn Du den Beckenboden noch nicht gezielt anspannen kannst, hilft es, bereits vor dem Start des Sportprogramms eine Weile mit einem Beckenbodentrainer zu arbeiten. Er veranschaulicht Dir per App, wie Du Deinen Beckenboden gezielt aktivieren kannst.

Lasse zwischen dem Krafttraining und dem Beckenbodentraining per Gerät/App jeweils ein paar Tage Pause, damit sich Dein Beckenboden erholen kann.

Mehr Lebensqualität und andere Effekte

Das Training zahlt sich aus: Du verspürst mehr Energie, vieles im Alltag (Schweres tragen, Treppen steigen) fällt Dir leichter und die „Piesel“-Stopps verringern sich. Ein schöner Nebeneffekt des Krafttrainings ist, dass die Figur geformt und gestrafft wird. Gerade bei einem hochintensiven Krafttraining gehen die positiven Effekte noch darüber hinaus: Durch die Kräftigung wird der Stoffwechsel angeregt und der Grundumsatz steigt. Das heißt, Du verbrennst sogar dann mehr Kalorien, wenn Du „nur“ auf der Couch liegst.

Lass Dich also nicht vom Krafttraining abschrecken, aber wähle Deine Trainingsmethode mit Bedacht. Wenn Du den Beckenbodenmuskel noch nicht gut spüren kannst, bereite das Training mindestens ein paar Monate mit einem Beckenbodentrainer per App vor, damit Du bei den Übungen an den Geräten gezielt anspannen und entspannen kannst.

Ein Testimonial

Ich bin eigentlich wegen starker Rückenschmerzen mit dem Krafttraining gestartet. Dass ich inzwischen, mit Mitte 50, heftige Probleme mit dem Beckenboden hatte, habe ich dort gar nicht erwähnt. Ich dachte, das tut ja nichts zur Sache. Es schränkte mich aber sogar bei der Arbeit ein. Ich bin beruflich viel unterwegs. Immer musste ich vorher auskundschaften: „Gibt es dort ein WC? Wie lang ist die Strecke dahin? Muss ich einen Zwischenstopp einplanen?“ Trotzdem ist es mehrfach in der Woche zu „Unfällen“ gekommen. Nach einem halben Jahr Krafttraining waren meine Rückenschmerzen verschwunden, deshalb bin ich dabeigeblieben. Nach einem Dreivierteljahr fiel mir auf einmal auf, dass ich schon seit Wochen keinen „Unfall“ mehr gehabt hatte und auch keine Zwischenstopps einlegen musste. Ich fühle mich jetzt viel wohler.

Sarah, fit20 Kundin (Name von der Redaktion geändert)

Die Autorin: Nina Weber – Personal Trainerin, Texterin, Schreibcoach und Buchberaterin

Nina Weber ist Personal Trainerin, Texterin, Schreibcoach und Buchberaterin. Sie hilft Dir, Deine Gedanken schnell und überzeugend in Texte zu packen. Ihre Spezialität ist das Journaling, geführte Schreibsessions, um beruflich und persönlich voranzukommen.

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