Angst im Beruf

Angst im Beruf

Wie und warum sie entsteht und sich auf unsere Arbeit auswirkt.

Jeder Mensch hat irgendwann einmal Angst. Häufig, wenn Mensch sich in einer   unbekannten, ungewohnten, heilen Situation befindet, in der Dunkelheit oder Enge. Angst zu haben, liegt in unseren Genen und ist an sich eine gute Sache. Unseren Vorfahren hat der Reflex, bei Unbekanntem erst einmal vorsichtig zu sein bzw. davonzulaufen, das Überleben gesichert. Heute erleben wir Angst als eine emotionale Reaktion, die oft von körperlichen Empfindungen wie Herzklopfen, Schweißausbrüchen, Zittern und erhöhtem Stress begleitet wird.

Angst ist ein Gefühl, das sich in bedrohlich empfundenen Situationen als besorgniserregend äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen, etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein.

Die Angst als emotionale Reaktion

Angst ist zuallererst eine emotionale Reaktion. Eine Reaktion auf eine reale, eingebildete oder wahrgenommene Bedrohung bzw. Gefahr für die physische, emotionale oder psychische Integrität. Sie kann in verschiedenen Formen auftreten, von leichter Besorgnis bis zu intensiver Furcht.

Ursachen können die äußeren Umstände, aber auch innere Konflikte oder eben unbekannte Situationen sein.

Angst im Beruf

Im Beruf ist die Angst meist zukunftsorientiert. Das bedeutet, dass Menschen sich Sorgen über zukünftige Ereignisse oder Konsequenzen machen, die als bedrohlich oder gefährlich angesehen werden. Zum Beispiel eine Umstrukturierung im Unternehmen, ein erforderlicher Jobwechsel oder der Aufstieg in eine neue (Führungs-)Position.

Angst ist subjektiv und variiert von Person zu Person. Was eine Person ängstlich macht, kann spurlos an einer anderen Person vorübergehen.

Sie erfüllt eine wichtige Funktion, indem sie Menschen auf potenzielle Gefahren aufmerksam macht und möchte dazu motivieren, darauf angemessen zu reagieren. Hier ist Angst wieder ein Teil des evolutionären Überlebensmechanismus‘.

Ganz wichtig ist, im Hinterkopf zu behalten, dass Angst eine normale und gesunde Emotion ist, die in vielen Lebenssituationen auftreten kann. Wenn Ängste aber übermäßig werden, dauerhaft auftreten und das tägliche Leben beeinträchtigen, kann dies auf eine Angststörung hinweisen, die professionelle Hilfe erfordert.

Wie entsteht die Angst?

Angst entsteht in unserem Gehirn und ist das Ergebnis komplexer neurologischer Prozesse. Sie wird hauptsächlich im sogenannten limbischen System, insbesondere im Mandelkern (Amygdala), erzeugt und verarbeitet. Die Amygdala spielt eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen, insbesondere von bedrohlichen oder angstauslösenden Reizen.

Hier ist eine vereinfachte Erklärung, wie die Angstentstehung im Gehirn abläuft:

Wenn das Gehirn einen potenziell bedrohlichen Reiz erkennt, sei es visuell, auditiv, haptisch, olfaktorisch oder auf andere Weise, wird diese Information an die Amygdala weitergeleitet. Dieser „Mandelkern“ bewertet den Reiz auf die zu erwartende Bedrohlichkeit und aktiviert die entsprechenden körperlichen Reaktionen.

Das sympathische Nervensystem wird aktiv, was zu körperlichen Reaktionen führt. Dazu gehören erhöhter Herzschlag, verstärkte Atmung, erhöhte Schweißproduktion und Muskelspannung. Gleichzeitig werden Bereiche des Gehirns, die für die Verarbeitung von Informationen und Entscheidungsfindung verantwortlich sind, beeinflusst. Das sind alles Vorbereitungen für den Impuls „Flucht“ – ein Überbleibsel aus grauer Vorzeit, um erfolgreich zu überleben.

Die Entstehung der Angst ist ein vielschichtiger Prozess und nicht ausschließlich auf die Amygdala beschränkt ist. Auch andere Teile des Gehirns, wie der präfrontale Cortex, sind ebenfalls an der Regulation der Angst beteiligt und spielen eine wichtige Rolle bei der Bewertung und Kontrolle von Angstreaktionen.

Wie reagieren wir auf Angst?

So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so unterschiedlich reagieren wir auch, wenn wir Angst haben. Eine Minderheit zeigt ihre Angst offen, die Mehrheit wird versuchen, sie zu unterdrücken. Menschen, die aufgrund ihres Berufes, der Lebensumstände oder wegen eines „Adrenalin-Kicks“, gelernt haben, ihre Angst in den Griff zu bekommen, haben sie ganz bewusst kognitiv verarbeitet und so langfristig ihr limbisches System entsprechend konditioniert.

Klar ist: jeder Mensch geht auf seine eigene Weise mit seiner Angst um. Dieser Umgang hängt von der individuellen Persönlichkeit und den bereits bekannten oder verfügbaren Bewältigungsstrategien ab.

Welche Ängste haben Menschen im beruflichen Umfeld?

Unsere Berufswelt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Komplexität von u. a. neuen Aufgaben hat das Potential, viele Arbeitende zu überfordern. Durch Corona wurde diese Veränderung noch verstärkt und eine der Folgen: Home Office. Eine Entwicklung, die auch Menschen überfordern kann, die es Jahrzehntelang gewohnt waren, morgens ins Büro zu gehen/fahren, dort vom Chef angewiesen wurden ihre Arbeiten zu erledigen und erst abends wieder nach Hause kamen.

Plötzlich sitzen sie allein vor ihrem Computer, müssen sich ihre Aufgabe selbständig strukturieren und sich mit neuen Tools der digitalen Kommunikation auseinandersetzen. Die sozialen Kontakte, das „Kollegenhelfen“ und die kurze Unterhaltung in der Kaffeeküche sind nicht mehr vorhanden.

Die Welt ist viel komplexer geworden – und sie wird sich weiter verändern. Doch jede Veränderung findet in Phasen statt. Die erste Phase, die ein berufstätiger Mensch erlebt, ist der „Schock“ und geht mit einem Angstzustand einher.

Das kann die Angst vor dem Versagen sein, die Angst vor der Ablehnung durch einen Vorgesetzten oder dem Verlust des Arbeitsplatzes. Es kommen soziale Ängste hinzu, wie zum Beispiel vor einer negativen Meinung der Kollegen oder Vorgesetzten. Plötzlich müssen vielleicht Präsentationen, Meetings oder Netzwerkevents digital abgewickelt werden – was, wenn die Technik versagt?

Es tauchen mehr und mehr Fragen auf. Wie sieht die eigene berufliche Zukunft in der sich ständig verändernden Arbeitswelt aus? Bin ich der Automatisierung, den Umstrukturierungen und Weiterbildungen gewachsen? Habe ich noch eine Chance, den Job zu wechseln und eine gute neue Stelle zu bekommen? Hilfe, ich werde befördert und habe jetzt Führungsverantwortung – wie soll ich damit umgehen? Was ist, wenn ich in meinem Beruf Fehler mache?

Am Ende ist es auch die Angst vor übermäßigem Stress, Erschöpfung und einem Burnout, die einen Arbeitenden belasten können. Hinzu kommen Ängste vor Mobbing, Diskriminierung oder Belästigung am Arbeitsplatz. Auch sie sind für viele Menschen eine reale Sorge und verursachen erhebliche emotionale Belastungen.

Die Phasen der Veränderung

„Was ich habe, weiß ich, was kommen wird, weiß ich nicht“. Dieser Spruch lässt uns an der bekannten, momentanen Situation festhalten. Wenn wir so reagieren, tun wir uns mit Veränderungen schwer.

Nach der ersten Phase – dem Schock, – folgt die Phase der Ablehnung, in der wir hoffen, der Veränderung entgehen zu können (Phase 2). Erst danach setzt sich langsam die Erkenntnis und damit die rationale Einsicht durch, dass die Veränderung stattfinden wird (Phase 3). Es folgt die emotionale Einsicht bzw. die Akzeptanz des neuen Zustandes (Phase 4). In Phase 5 fangen wir an, neues auszuprobieren und zu lernen. Darauf folgt die Erkenntnis, dass das Neue gar nicht so schlimm ist, und am Ende arrangieren wir uns mit der geänderten Situation (Phasen 6 + 7).

Dieser Prozess läuft am besten in einem Arbeitsklima der psychologischen Sicherheit ab, in dem es erlaubt ist, persönliche und zwischenmenschliche Fehler in der betrieblichen Kommunikation machen zu dürfen. Damit Lernen und Erkenntnisgewinne möglich sind, dürfen Mitarbeitende keine Angst davor haben, für das Melden von Fehlern oder Problemen persönlich herabgesetzt oder bestraft zu werden.

Mögliche Bewältigungsstrategien

Ein erster Schritt, die eigene Angst zu bewältigen kann sein, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Das bedeutet auch, seine Gefühle zu erkennen, zu verstehen, woher sie kommen und zu versuchen, die Gründe der Angst zu identifizieren.

Erlernte Techniken wie tiefe Atmung, Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung können helfen die Angst zu reduzieren und den Stresspegel zu senken. Auch regelmäßige körperliche Aktivität kann den Abbau dieser Emotionen unterstützen und so die Stimmung verbessern. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und die Begrenzung von Koffein und Alkohol können ebenfalls zur Verringerung von Angstsymptomen beitragen.

Manchmal hilft auch ein Gespräch mit der Familie und Freunden. Die Ängste und Sorgen zu teilen kann entlasten und dazu beitragen, sich verstanden und unterstützt zu fühlen.

Wenn ein Mensch erkennt, dass er seine Angst allein nicht bewältigen kann, sollte er sich professionelle Hilfe suchen. Gesprächstherapien und kognitive Verhaltenstherapien können helfen, die eigenen Gedanken und Verhaltensweisen zu erkennen und zu ändern.

Die Einnahme von Medikamenten, wie Antidepressiva oder Angstlösern, werden erst von Fachärzten verschrieben, wenn diese Arten der Therapie nicht ausreichen.

Die Angst verliert ihren Schrecken

Blicken wir jetzt noch einmal zurück auf die Veränderung unserer Arbeitssituation und dem Beispiel des Wechsels ins Home Office.

Das ist jetzt schon 3 Jahre her. Wir haben gelernt, uns und unsere Arbeit selbst zu organisieren. Wir haben inzwischen (in den meisten Fällen) auch die Technik und die neuen Tools im Griff und können nahezu problemlos an Video-Calls mit den Kollegen teilnehmen. Sogar bei Teams und Zoom unseren Bildschirminhalt zu teilen, bereitet uns heute keine schlaflose Nacht mehr.

Wir sind durch die sieben Phasen der Veränderung gegangen, haben gelernt, dass wir viel mehr schaffen können, als wir uns vor drei Jahren zugetraut haben. Inzwischen haben wir erkannt, dass die Selbstorganisation im Home Office auch Vorteile hat. Keine ewig langen Dienstreisen, die uns von der Familie fernhalten, vor der Arbeit eine Runde Joggen ist kein Problem und auch Röcke oder Anzughosen haben ausgedient – Jogpants sind doch viel bequemer.

Unsere Ängste, die unser Arbeitsleben bestimmt haben, haben wir im Griff. Dass das nicht für alle Ängste gelten kann, versteht sich von selbst. Aber jetzt weißt Du, wie sie entstehen und was Du tun kannst, um sie zu besiegen.


Wir haben weitere Beiträge zum Themenbereich „Angst“ geschrieben. Schau gerne rein, wenn sie Dich interessieren:

Ängste: Impulse für ein angstfreies Leben

Spinnenphobie: Der Angst ins Netz gegangen

TVT-Operation bei Harninkontinenz

TVT-Operation bei Harninkontinenz

Die Sendung „Doc Fischer“ vom 09.01.2023 hat das Thema Inkontinenz im Fokus (ab Minute 24:20). Im Beitrag wird Christel Trautwein-Bosch, Sportpädagogin und aktive Sportlerin, auf ihrem Weg zur Verbesserung der Inkontinenz begleitet und sie erfährt dabei, dass über 30% der Frauen ihren Beckenboden nicht steuern können. Obwohl sie durch ihr Training gewohnt ist, ihre Muskeln gezielt anzuspannen, hat ihr das Beckenbodentraining verdeutlicht, dass es noch einiges zu lernen gibt 😊.

Zu Gast in der Sendung ist auch Frau Prof. Dr. Christl Reisenauer, Urogynäkologin am Universitätsklinikum Tübingen. Sie hat festgestellt, dass das Thema Inkontinenz in der älteren Generation oft noch ein Tabuthema ist, während die jüngere, die besser aufgeklärt ist, selbstverständlicher damit umgeht. Je eher sich Betroffene ein Herz fassen und mit ihren Ärzten über ihre Inkontinenz sprechen, desto früher kann für eine Verbesserung gesorgt werden. Ähnliches haben wir schon in unserem Beitrag Inkontinenz: Rückschritte der Lebensqualität berichtet.

Erste Behandlungsmöglichkeiten bei Inkontinenz

Eine Beckenbodenschwäche entsteht häufig durch Belastungen, denen der Beckenboden ausgesetzt ist – bei einer Schwangerschaft und Geburt, schwerer körperlicher Arbeit, chronischer Verstopfung oder Übergewicht. Frau Prof. Reisenauer verweist auf eine Studie, die belegt, dass ein Gewichtsverlust von 8 kg bei Übergewichtigen mit einer Reduktion des Urinverlustes um 47% einhergeht.

Liegt eine Belastungsinkontinenz vor, können Ärzte durch eine Tast- oder mit Hilfe einer Ultraschall-Untersuchung feststellen, wie kräftig der Beckenboden ist und bei Bedarf eine Beckenbodentherapie verschreiben. Auch speziell ausgebildete Physiotherapeut:innen können Betroffenen ein Feedback geben, ob sie die Muskelgruppe richtig an- und entspannen können.

Der Einsatz von Hilfsmitteln

Als Hilfsmittel können z. B. Scheidentampons in verschiedenen Größen verschrieben werden. Sie stützen die Harnröhre, kräftigen den Verschlussmechanismus der Blase und verringern dadurch die Inkontinenz. Sie sorgen für Trockenheit in besonderen Belastungssituationen.

Nach ihrer Meinung zum Einsatz eines Beckenbodentrainers mit Biofeedback und App (z. B. Elvie Trainer) befragt, ist es lt. Frau Prof. Dr. Reisenauer wichtig, dass erst eine Physiotherapie durchgeführt wird, damit die Betroffenen erstmal ein Gefühl für ihren Beckenboden bekommen. Danach spricht aus ihrer Sicht nichts gegen den Einsatz eines Gerätes mit App.

Sollte das nicht den gewünschten Erfolg erzielen, besteht die Möglichkeit einer TVT-Operation.

TVT-Operation bei Inkontinenz

Im weiteren Verlauf der Sendung geht es um die Risiken und Möglichkeiten der TVT-Operation. Mit diesem Eingriff kann eine Verbesserung der Inkontinenz erzielt werden.

Dabei wird ein künstliches Bändchen eingenäht, das die Harnröhre in Position hält und den Verschlussmechanismus der Blase stützt. Obwohl die OP nur etwa eine Stunde dauert, kann dabei einiges schief gehen, wie Claudia Mattes erleben musste. Bei ihr war das Bändchen teilweise in die Blase eingewachsen, was zu starken Schmerzen und Blut im Urin führte. Um ungenaue Platzierungen bei der Operation zu vermeiden, verweist Prof. Dr. Reisenauer auf die zertifizierten Beckenbodenzentren mit spezialisierten Ärzten. Dort werden diese Eingriffe häufig durchgeführt und das Risiko von Folgebeeinträchtigungen verringert sich deutlich.

Die Operation wird schmerzfrei mit einem Beruhigungsmittel und einer örtlichen Betäubung durchgeführt. Eine Vollnarkose ist nicht möglich, da die Patientin während des Eingriffs aktiv „mitarbeiten“ muss. Sie wird zum Husten aufgefordert, um zu prüfen, ob das Bändchen passgenau und spannungsfrei justiert ist. Denn sitzt es zu locker, ändert sich am ungewollten Urinverlust nichts.

Risiken und Chancen

Die eingriffsspezifischen Risiken liegen bei der TVT-Operation zum einen darin, dass das Bändchen zu locker bzw. zu fest liegen kann. Zum anderen, dass es im Laufe der Zeit durch die Scheidenhaut wandert oder in benachbarte Organe wie die Harnröhre oder in die Blase eindringt. Das Risiko der Durchwanderung ist selten. Es wird mit bis zu 7% in die Scheide angegeben, in die Blase mit bis zu 0,6% und die Harnröhre ist es noch seltener.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Operation erfolgreich ist, liegt bei über 80%.

Weiterführende Links:

ARD Mediathek, SWR Doc Fischer vom 09.01.2023 (Verfügbar bis 09.01.2028) – „Fokus Inkontinenz“ ab Minute 24:20, „TVT-Operation“ ab Minute 35:36

Deutsche Kontinenz Gesellschaft, Liste Zertifizierte Kontinenz- und Beckenbodenzentren

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, TVT

Wikipedia: Tension-free vaginal tape (TVT)

Beckenbodenzentrum-Münster: Operative Therapie

Das Human Design Experiment

Das Human Design Experiment

Mitte des Jahres 2022 flatterte mir eine E-Mail von Sara ins Postfach, in der sie einen Online-Vortrag zum Human Design System angekündigte. Ich war kurz irritiert, doch die Absenderin kenne ich bereits seit vielen Jahren persönlich und mir war klar, das darf ich auf gar keinen Fall verpassen. Ihre erklärenden Worte machten mich neugierig und ich war sehr gespannt, als es im August per Video-Call zur Sache ging.

Sara Baier bot allen Teilnehmer:innen eine kurzweilige und spannende Einführung ins Human Design, ein System, das es bereits seit vielen Jahren gibt. Durch ihre Erzählung von ihrem Selbstexperiment, bekam ich einen ersten Blick auf Dinge, die zusammengebracht wurden, obwohl sie oberflächlich betrachtet, nichts miteinander zu tun hatten. Meine Neugier stieg und ich habe Sara um ein sogenanntes Reading gebeten. Da sich der Termin noch etwas hinzog, schickte sie mir einige Links, damit ich mich schon mal umschauen konnte.

Ich startete mit der kostenlosen Erstellung meiner Körpergrafik. Dazu brauchte ich das Datum und die möglichst genaue Uhrzeit meiner Geburt. Sympathisch war, dass keine Registrierung abgefragt wurde und mir eine Audiodatei angezeigt wurde, die zu meinem Chart (Körpergrafik) gehörte. Ich fühlte mich irgendwie positiv erkannt – und über den kleinen Werbeblock in den ca. 8 min langen Aufnahme konnte ich locker hinwegsehen.

Die Körpergrafik (Chart)

Das mehr oder weniger „bunte“ Chart beinhaltet extrem viele Informationen zur eigenen Persönlichkeit und zeigt unsere Ausstattung, die wir für unser Leben mitbekommen haben. Die „Chart Infos“ im linken unteren Bereich bieten erste Anhaltspunkte, die in meinen Reading bei Sara angesprochen wurden: Energietyp, Strategie, Autorität, Profil und Nichtselbst-Themen.

Die (Körper-)Zentren sind als Dreiecke, Rechtecke und Rauten in der Grafik dargestellt. Die unterschiedlichen Zahlen an jeder abgehenden Linie heißen „Tore“. Die dort abgehenden Verbindungslinien werden „Kanäle“ genannt. Sind diese halb eingefärbt, gehören sie zu dem jeweiligen Tor. Sind sie vollständig eingefärbt, ergibt sich aus der Verbindung der beiden gegenüberliegenden Tore eine zusätzliche Qualität, die genutzt werden kann.

Schwarz eingefärbte Verbindungslinien gehören zur bewussten Persönlichkeit und die rote Farbe zeigt an, dass dieser Bereich zu unseren unbewussten Anteilen gehört. Diese Fähigkeiten und Charakterzüge haben wir nur selten auf dem Schirm, doch Familie und Freunde nehmen sie meist hervorragend wahr.

Anfangs dachte ich, dass nur die eingefärbten Dinge für mich wichtig wären und mich ausmachen. Doch ich lag daneben. Auch die weißen Stellen machen einen großen Teil der Interaktionsmöglichkeiten mit meinem jeweiligen Umfeld aus. Es geht dabei darum konditioniert zu werden, sich anzupassen, sich zurückzuhalten oder kleinzumachen usw. Befinden sich Menschen in meiner Umgebung, die diese Bereiche aktiviert haben, hat das spürbare Auswirkungen auf mein Design.

Grundlagen des Human Design

Das System Human Design ist ein Werkzeug, mit dem sich jeder auf den Weg machen kann, sein inneres Wesen zu finden und zu leben. Es basiert auf der Erkenntnis, dass wir alle einzigartig sind und individuelle Fähigkeiten in uns tragen, über die wir mehr oder weniger gute Kenntnis haben. Die Körpergrafik lässt sich nicht mit gut oder schlecht bewerten, sie zeigt nur die jeweilige grundlegende Natur mit Stärken und Schwächen auf. Das Human Design hilft dabei, sich dieses Wissen zu erschließen und alltagstauglich nutzbar zu machen.

Mein erstes Human Design Reading

Das Reading haben wir per Video-Call gemacht. So konnten wir gemeinsam auf das Chart schauen und ich konnte ihren Erklärungen gut folgen. Doch trotzdem waren die Informationen so umfangreich, dass ich sehr dankbar für die Aufnahmen der Session war, die ich mir im Nachgang herunterladen konnte.

Ich war überrascht, was sie alles aus diesem Chart herauslesen konnte und wieviel Übereinstimmung es zu meiner Selbstwahrnehmung gab. Ich fühlte mich verstanden und bestätigt. Mir wurde an vielen Stellen bewusst, wie und warum bei mir manche Reaktionen ausgelöst werden und wie ich zukünftig besser damit umgehen kann. Zum Schluss sagte Sara, dass das nur der erste Einstieg sei – und mir schwirrte bereits der Kopf von dieser Vielfalt der Informationen.

Zum Schluss gab sie mir den Rat, dass ich meine frischen Erkenntnisse in den Alltag umsetzen soll, indem ich mein eigenes Human Design Experiment starte. Mehr in die Authentizität kommen, mich an meinen Bedürfnissen orientieren, Entscheidungen aufgrund meiner inneren Basis treffen. So bekomme ich mehr Sicherheit und kann nach und nach einzelne Themen genauer betrachten. Und genau das habe ich gemacht.

Mein Umgang im Alltag

Ein Jahr später höre oder schaue ich mir die Aufnahme des ersten Readings immer wieder einmal an. Ich erfreue mich an dem Podcast der Human Design Academy und stets resultieren neue Erkenntnisse und Aha-Momente aus dem Abgleich mit den täglichen Erlebnissen.

Erst kürzlich habe ich mir das Buch von Chetan Parkyn „Human Design“ gekauft – und war extrem beeindruckt. Ich habe mein Chart danebengelegt, um zu sehen, welcher Bereich gerade beschrieben wird und ob dieser rot bzw. schwarz eingefärbt oder weiß ist, um die entsprechenden Stellen im Buch zu lesen.

Häufig habe ich das Gefühl, dort steht genau, wie ich mich seit Jahren innerlich sehe. Ich hätte das zwar nicht so klar formulieren können, aber die Erklärungen erschlossen sich mir sofort. Doch ich habe meiner inneren Stimme bisher nicht vertraut und eher auf Experten gebaut, die sich in ihren Bereichen super auskennen.

Meine wichtigste Erkenntnis: Ich darf auf meine innere Stimme hören. Meine Intuition ist für mich genau das Richtige, auch wenn ein großer Teil der Welt andere Handlungsempfehlungen ausspricht.
Ich lerne, wie sich meine innere Stimme anfühlt und wie es kling, wenn sich mein Verstand einschaltet, der lieber den „Experten“ vertraut und mich vor allem Übel und Experimentieren bewahren möchte.

So lerne ich jeden Tag durch die getroffenen Entscheidungen, durch das Reflektieren, durch das Wissen zu meinem Design und gewinne auf ganzer Linie:

Was tut mir gut? Warum reagiere ich darauf so genervt? Warum bekomme ich keine Ruhe in meinen Kopf? Welche Struktur kommt meinem Design entgegen und hilft mir dabei, energievoller durch den Tag zu gehen?

Mein Fazit

Wie Du siehst, ist das Experiment ein ständiger Prozess, der von Erkenntnissen begleitet wird. Ich fühle mich sehr wohl damit und werde den Selbstversuch auf jeden Fall weiterführen und auch tiefer eintauchen. Mir ist klar geworden, dass mir das Wissen um meine inneren bewussten und unbewussten Fähigkeiten helfen wird, mein bestes Ich zu werden und viel mehr Positives und Freude in meinen Alltag zu bekommen.

Hinterlasse uns gern einen Kommentar und teile Deine Berührungspunkte mit dem Human Design System mit unseren Leser:innen und mir 😊.

Herzlichst

Deine Helga

Weiterführende Links:

Insta-Account von Sara Baier

Website und Free Chart Human Design Services

Website Human Design Academy

Human Design App

Gesunde Ernährung und Tricks der Hersteller

Gesunde Ernährung und Tricks der Hersteller

Am Montagabend blieb ich vor dem Fernseher beim NDR Ratgeber hängen: Die Tricks mit gesunder Ernährung. Es ging um die Ernährung und die freiwilligen Angaben zum Nutri-Score. Ich habe gelernt, dass Tiefkühl-Pommes und Bonbons „gesünder“ als Hummus und Lachs sind. Die Bewertung nach dem Gesamt-Energiegehalt führt zu Verwirrung. Statt den Verbraucher zu unterstützen, wird die Definition im Rahmen der Bedingungen schön gerechnet. Die Position des Lebensmittelverbands Deutschland ist klar. Wer sich gesund ernähren möchte, soll in die Nährwerttabelle schauen, also quasi das Kleingedruckte lesen.

Im Beitrag wird deutlich: wenn man das macht, sind die Angaben dort ebenfalls „aufgehübscht“. Die Basis der empfohlenen Tagesdosis bezieht sich beispielsweise auf den Richtwert der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Pro erwachsener Person sind das 90 g Zucker. Dazu zählt etwa zur Hälfte der harmlosere Zucker aus Kohlenhydraten, Milch und Obst. Vom reinen Industriezucker sollte man viel weniger essen, aber das wird in den Nährwertangaben gern verschwiegen. Die Weltgesundheitsorganisation gibt die Tagesdosis mit max. 50 g Zucker pro Person an, die Empfehlung lautet sogar nur 25 g zu sich zu nehmen. Auf Rückfrage zur Empfehlung der WHO verweist der Lebensmittelverband auf die gesetzlichen Vorgaben. Der Mensch muss demnach alles selbst im Blick haben, um eine korrekte Bewertung des Lebensmittels vornehmen zu können …

Werbeversprechen und Assoziationen

Im Beitrag geht es um dubiose Versprechen der Nahrungsergänzungsmittel sowie durch Namen und Designs assoziierte Wellnessgefühle. Spannend ist auch der Vergleich der Werbung aus den 80-ern mit dem aktuellen Status. Dabei ist deutlich festzustellen, dass Worte zwingend auf die Goldwaage gelegt werden müssen.

Die Ernährungsmedizinerin Constanze Lohse sagt klar, dass dem Käufer durch Begriffe wie Wellness-Wasser vorgegaukelt wird, dass er seinem Köper etwas Gutes tut. Doch der ungesunde Fructose-Sirup wird künstlich aus Mais hergestellt und ist ein günstiges Produkt für die Lebensmittelhersteller. Halten wir also fest, wenn etwas sehr wellnessartig, gesund und gut klingt, lohnt es sich auf die Nährwerttabelle zu schauen und die Empfehlung der WHO hinsichtlich der Zuckerempfehlung im Kopf zu haben. Denn ein erhöhter Zuckerkonsum ist für viele Zivilisationskrankheiten mitverantwortlich.

Gefährliche Versprechen in Social-Media-Kanälen

Superfood, das gegen Krebs hilft, Pflanzenextrakte und Vitamine als Heilmittel – die Versprechen in den sozialen Medien sind vielfältig. Prof. Jutta Hübner vom Universitätsklinikum Jena hält Ansätze aus der Naturheilpraxis für nicht verkehrt, aber die angepriesenen Wundermittel sind für sie Scharlatanerie. Die Hersteller wissen, dass sie dem Menschen Schaden zufügen, nur um finanzielle Gewinne zu erzielen. Sie macht klar, dass ein vorhandener Mangel durch die selbstständige Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel die notwendigen medizinischen Therapien boykottieren können. Wissenschaftliche Studien, die häufig in den Anpreisungen benannt werden, werden losgelöst von den körperlichen Zusammenhängen durchgeführt. Damit ist die Aussagekraft tatsächlich gleich Null, aber mit dem Begriff „wissenschaftliche Studie“ ist es viel einfacher, dem Verbraucher das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Nahrungsergänzungsmittel kann jeder herstellen

Besonders erschreckend sind die Beispiele zu den Nahrungsergänzungsmitteln. Der Beitrag zeigt, wie ein Mittel während der Aufnahmen zusammengemischt und in ein schönes, lebensfrohes Design verpackt wird.

Der Name des Mittels braucht dann nur online angemeldet zu werden – und zack, schon kann es verkauft werden. Was drin ist – völlig egal. Ob es hilft oder die Kombination im Körper überhaupt funktionieren kann – egal. Ob das Mittel eine Wechselwirkung mit den verschreibungspflichtigen Medikamenten hervorruft, Therapien dadurch nicht anschlagen und ggf. sogar ein schnelleres Tumorwachstum hervorgerufen wird – auch egal. Jetzt nur noch eine coole Werbekampagne und eine „wissenschaftliche Studie“, schon können die Geldmittel eingesammelt werden. Die Behörden prüfen das anmeldete Mittel vielleicht irgendwann, vielleicht auch nicht.

Fazit

Der Beitrag macht deutlich, dass sich jeder Verbraucher selbst mit dem Thema Ernährung befassen und das Kleingedruckte lesen muss, um für sich einen wirklich gesunden Weg zu finden. Mein Learning: Nichts glauben, selbst informieren und ggf. mit dem Hausarzt Rücksprache nehmen. Denn nur wer durchblickt, hat den Wissensvorsprung, seinen Körper mit guten Nahrungsmitteln zu versorgen.

Die Redaktion fand den Beitrag so spannend, dass er ihn Dir nicht vorenthalten wollte. Gönn Dir die 45 Minuten, um Dich und Dein Wissen um die Ernährung zu erweitern. Das ist gut für Deine Gesundheit.

ARD Mediathek – NDR Ratgeber: Die Tricks mit gesunder Ernährung (45 min, verfügbar bis 17.07.2025)

MACH DICH STRESSFREI – Dein Weg zu innerer Ruhe

MACH DICH STRESSFREI – Dein Weg zu innerer Ruhe

Stress – Jeder kennt ihn, jeder hat ihn. Ich bin total im Stress! Es scheint modern zu sein, ein gestresstes Leben zu führen. Doch was ist Stress eigentlich? Sind wir selbst durch unsere Lebensweise für den Stress verantwortlich? Und weshalb sollten wir Stress ganzheitlich betrachten?

Stressfrei leben – mein Selbstexperiment

Da stand ich nun. In Gummistiefeln, mitten im Marschland, um mich herum die leuchtend grünen Salzwiesen und eine unendliche Weite. Nur ein paar Kilometer entfernt der Deich mit den Schafen, dahinter die Nordsee.

Meine Wohnung hatte ich aufgelöst, den gesamten Hausrat abgegeben, 20 Kartons mit Dingen, die ich glaubte, noch zu brauchen, in einen Lagerraum eingelagert. Das Wichtigstes wurde in einen Van gepackt, unter dem Schlafplatz anstatt Werkzeug und Reservekanister eine große Kiste gefüllt mit Schuhen – Frau muss ja schließlich Prioritäten setzen.

Die Idee, den Minimalismus als Lebensexperiment zu praktizieren, war schon länger in meinem Kopf. Was brauche ich zum Glücklichsein? Was braucht mein Körper, um gesund zu sein? Was bringt mich in die innere Ruhe? „Mama, mach’s jetzt!“, meinten meine drei Jungs. Mein Herz sagte „Ja“, ein Van musste her!

Und dann? Wohin? Das wusste ich damals auch noch nicht so genau. Der Norden musste es sein. Seit meiner Kindheit hatte ich die Nordsee kennen und lieben gelernt. Ein Traum, den ich mir jetzt erfüllen wollte. Und hier stand ich nun mitten in der Natur und schrieb an meinem Buch MACH DICH STRESSFREI. „Die meisten Menschen bleiben hilflos und krank, weil sie nicht wissen, wie sie sich selbst helfen können.“ So der erste Satz im Buch, in dem ich Wissen und Erfahrung zu ganzheitlichem Gesundsein mit praxiserprobten, machbaren und wissenschaftlich fundierten Methoden niedergeschrieben habe.

Was ist eigentlich Stress?

Wir fühlen uns gestresst. Wir hören ständig von Stress im Zusammenhang mit der Arbeit, in der Familie, in Beziehungen oder im Sport. „Ich bin total im Stress!“ Es scheint modern zu sein, ein gestresstes Leben zu führen. Wir haben berufliche und private Verpflichtungen, hetzen geschäftig von einem Termin zum anderen und sind permanent angespannt. Das nimmt unsere Aufmerksamkeit in Anspruch und raubt uns zusätzlich Energie. Für die Selbstfürsorge von Körper und Geist ist weder Zeit noch Kraft vorhanden. Und für die Seele schon mal gar nicht.

Doch Stress entsteht nicht nur durch unser äußeres Umfeld und Herausforderungen, die das Leben uns stellt. Wenn wir ihn fühlen, befindet sich bereits unser ganzer Körper im Stress.

Es beginnt im Inneren, in unseren Zellen. Man unterscheidet zwischen drei unterschiedlichen Arten von Stress, welche den Körper negativ beeinflussen: Emotionaler Stress, wie z. B. psychische Belastungen oder Traumata. Laut offiziellen Studien sind die meisten Menschen 70% ihrer Zeit emotional gestresst. Dann gibt es den physischen Stress, hervorgerufen durch körperliche Belastungen. Und den chemischen Stress, welcher in unseren Zellen durch Toxine z. B. in Nahrungsmitteln, Kosmetik und Produkten oder auch in der Umwelt wie z. B. im Wasser und der Luft befinden.

Stress ist demnach viel mehr als innere Unruhe oder Nervosität, und nicht immer die Ursache oder Folge einer Erkrankung. Wo liegt der Ursprung und was sind potenzielle Stressursachen?

Die Antworten auf diese Fragen findest du in Dir selbst: in Deinem Körper. Denn Dein Körper zeigt Dir genau, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Um gesund zu sein, sollten wir Körper, Geist und Seele gleichermaßen stärken. Dafür müssen wir die Verbindung zwischen Gesundheit, Denken und Gewohnheiten erkennen. Das erste, was es dafür braucht, ist Wissen, und das zweite ist, dieses Wissen selbstwirksam anzuwenden.

Frauen gehen anders mit Stress um

Die häufigsten stressbedingten Krankheitssymptome sind Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, chronische Rückenschmerzen, Beziehungsprobleme, sexuelle Funktionsstörungen bis hin zu Burnout und Depressionen. Männer fühlen sich durch Konkurrenzkampf, mangelnde Anerkennung oder das Gefühl, etwas nicht unter Kontrolle zu haben, gestresst. Die Ursachen für Stress bei Frauen sind vor allem die Mehrfachbelastung von Beruf, Kindererziehung und Haushalt. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erleiden 5,2 Prozent aller Frauen ein Burnout, bei Männern sind es lediglich 3,3 Prozent. Doch die Zahlen täuschen, denn Frauen sprechen häufiger über ihre Überforderungssituation und suchen früher professionelle Hilfe, entsprechend erhöht das die Statistik psychischer Erkrankungen.

Ursachen von Stress

Doch egal, ob Mann oder Frau: Ein gesunder Lebensstil versinkt leicht in der Bedeutungslosigkeit zwischen To-Go-Ernährung, Maus-Klicks und zu vielen nicht dienlichen Gewohnheiten. Wir konsumieren, was uns Industrie und Medien vorsetzen. Aufreißen, reinbeißen und wegschmeißen. Oder per Klick: Anstellen, anschauen und (den Geist) abstellen. Die Menschen leiden nicht an Mangel, sondern an Überfluss. Überfluss in einer durchkonsumierten, high-speed gesteuerten Welt, Überfluss an materiellen Dingen, Überfluss an Seelenmüll, der durch geistlosen Medieninput unsere Seele verkümmern lässt. Überfluss an Angst, welche die Menschen zu angstgetriebenen Handlungen verleitet. Eine Art Wohlstandsverwahrlosung, geprägt von short-wins, Kurzlebigkeit und scheinbarem Glück, dessen unvermeidliche und eindeutige Folge körperliche und seelische Krankheit ist. Die Hauptursache: Stress.

Alles, was wir täglich denken, fühlen und tun, wirkt sich langfristig auf unsere Gesundheit aus – im Guten wie im Schlechten. Ganz offensichtlich hilft der Überfluss an Therapien und Medikamenten dagegen nicht. Wäre es nicht sinnvoller, den wirklichen Mangel zu erkennen? Wenn der jetzige Zustand uns krank macht, dann können wir diesen durch eine bewusste Veränderung unserer Gedanken, Emotionen und unserer Persönlichkeit hinter uns lassen.

Detox für Körper und Geist: Damit kannst du sofort beginnen!

Was sich Körper und Geist wünschen, ist gar nicht so kompliziert! Gesundsein und stressfrei zu leben darf Spaß machen! Wenn man die Basics kennt, ist das ganz einfach. Hier sind drei simple und effektive Methoden, die Du sofort in Deinen Alltag integrieren kannst:

Handy Detox

Schalte Dein Smartphone regelmäßig aus. Das kann erst mal nur eine Stunde in der Woche, dann eine Stunde täglich bis hin zu einem Tag oder einer ganzen Woche sein, wenn du zum Beispiel im Urlaub bist. Oder Du gehst den umgekehrten Weg, indem Du Dein Handy nur morgens, mittags und abends für einen bestimmen Zeitraum nutzt, den Du dann immer weiter reduzierst. Das Leben geht trotzdem weiter, auch wenn Du glaubst, durch das ruhende Smartphone komplett von der Welt abgeschnitten zu sein.

Gedanken Detox:

Gerade wenn wir von nichts mehr abgelenkt werden, nehmen wir die Gedanken im Kopf besonders wahr. Das ist meistens der Moment, an dem wir uns zum Schlafen legen. Plötzlich ist Ruhe um einen herum und im Kopf beginnt es zu arbeiten. Um diese Gedanken aus dem Kopf zu bringen, kannst du sie aufschreiben. So wie sie im Kopf herumschwirren, keine grammatikalisch korrekten Sätze, einfach Worte ohne Zusammenhang. Was zählt, ist, dass es aus dem Kopf herauskommt. Du fühlst Dich danach viel ruhiger. Ist der Kopf wieder frei, entsteht Raum für innere Ruhe und einen gesunden Schlaf.

Sekundenmeditation:

Halte inne und schließe die Augen. Atme einmal tief ein und aus. Schenke Dir selbst ein Lächeln. Atme ruhig und zähle bis 10. Mit dem nächsten Ausatmen öffnest Du wieder die Augen. Diese Sekundenmeditation kannst du jederzeit und überall machen.

Meditation ist die einfachste und effektivste Methode, den Geist zur Ruhe zu bringen. Im ZEN Buddhismus heißt es: Wenn du Zeit hast, sitze und meditiere täglich 20 Minuten. Wenn Du keine Zeit hast, 2 Stunden. Den Geist zur Ruhe zu bringen, erfordert Willenskraft und Ausdauer, doch Du kannst den Geist trainieren wie einen körperlichen Muskel.

Bewusstheit ist angesagt!

Wir suchen ständig nach schnellen Lösungen für unsere Probleme. Weil wir uns meist nur kurzfristig auf die kleinen und körperlichen Bedürfnisse konzentrieren, vergessen wir leicht, dass Leistungsfähigkeit und Bewusstheit viel größere Bedürfnisse sind. Die Versuchung ist groß, bei Herausforderungen den Kopf in den Sand zu stecken oder die Dinge zu verdrängen. Damit wird der Stapel des Selbstbetruges und der Illusionen immer größer. Der Weg zu Klarheit und innerer Ruhe erfordert Mut und Willenskraft. Erschaffe Klarheit. Triff Entscheidungen. Selbsterkenntnis fängt bei dir selbst an! Stärke Deinen Körper von innen heraus und nutze die Macht Deines Geistes. Es ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, das Vergangene hinter sich zu lassen und sich von schlechten Gewohnheiten zu trennen.

Gehe Deinen Weg

Mein Selbstexperiment in der heilsamen Natur ist mein ganz persönlicher Weg – und nicht für jeden geeignet oder machbar. Meine Erfahrungen und Erkenntnisse daraus liefern Stoff für ein neues Buch. Und ich bemerke: Es verändert den Geist, das Bewusstsein und den Bezug zur Natur. Die kleine Spinne, die nachts über die Matratze krabbelt, ist nicht mehr eklig, sondern ein Lebewesen, das ich wieder in die freie Natur setze. Und dann gibt es da noch diese einzigartigen, unvergesslichen Momente, die Vollmondnächte, die Erfahrung des Loslassens und des inneren Friedens. Materiellen Reichtum zu besitzen, ohne inneren Frieden zu haben, ist etwa so, wie neben einer Wasserquelle zu leben und zu verdursten.

Sich für Neues zu interessieren, etwas Ungewohntes auszuprobieren oder neue Erfahrungen und Emotionen zu erschaffen, ermöglicht ein „update“, um nicht in Gedankenmustern und wenig dienlichen Gewohnheiten stecken zu bleiben. Es gibt keinen einzigen Grund, warum man seinem Herzen nicht folgen sollte. Es gibt auch nicht die richtige Gelegenheit. Der beste Zeitpunkt ist immer dann, wenn wir etwas erkennen und es uns bewusst wird. Egal, wie alt wir sind – es ist nie zu spät! Und wenn etwas nicht sofort klappt – aufstehen, Krönchen richten und weiter machen.

Glückliche, gelassene und gesunde Menschen folgen ihrer Intuition, finden die Erfüllung in ihrem täglichen Tun und in der Entfaltung der eignen Persönlichkeit. Go for it!


Die Autorin: Ute Schlieper, Impulsgeberin für GesundSEIN

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Copyright: Ute Schlieper

Ihre Mission ist es, Millionen von Menschen für GesundSEIN zu inspirieren.

Ute Schlieper ist Gesundheitscoach, Trainerin, Buchautorin sowie begeisterte Naturliebhaberin und stolze Mutter von drei erwachsenen Söhnen. Sie selbst bezeichnet sich gerne als „Erfahrungswissenschaftlerin“ und vermittelt auf pragmatische Weise nützliche Inspirationen für Körper, Geist und Seele.

In ihrer langjährigen Tätigkeit in der Gesundheitsbranche erkannte sie, dass Menschen hilflos und krank bleiben, weil sie nicht wissen, wie sie sich selbst helfen können. Die holistische Betrachtung des Menschen und die damit verbunden Balance von Körper, Geist und Seele ist unerlässlich, um dauerhaft körperlich und mental stark zu sein. 

Die wissenschaftlich fundierten und wirksamen Methoden erläutert Ute Schlieper seit über 30 Jahren auf authentische Weise in Coachings, Trainings und Workshops und lebt diese alltäglich als Mutter einer Patchworkfamilie, Partnerin und Unternehmerin vor. Ihre klaren, machbaren und praxiserprobten Tools sind die Grundlagen ihres Prinzips des dynamischen Tuns und bilden ein stabiles Fundament für mehr Leichtigkeit im Leben.