Ein Beitrag aus unserer Reihe: Entscheidungen im Fokus
Ein Unfall oder eine schwere Krankheit kann jeden treffen, egal wie jung oder alt man ist.
So ist es mir passiert und dabei ging es um den Tod meines Angehörigen. Ein überraschender Schlaganfall, ein Krankenhausaufenthalt und dann verschlimmerte sich die Lage ziemlich überraschend. Der behandelnde Arzt fragte mich nach einer Vorsorgevollmacht für meinen Angehörigen.
Das war das erste Mal, dass ich diesen Begriff hörte und ich war ehrlich gesagt völlig unwissend. Nach einer ersten Erklärung des Arztes musste ich verneinen und hatte ab diesem Zeitpunkt keinerlei Möglichkeit mehr zu entscheiden, was mein Angehöriger sich in einem Fall wie diesem gewünscht hätte. Die weiteren medizinischen Entscheidungen trafen nun die Ärzte, die nichts von seinen Wünschen wussten.
Aus dieser Begebenheit habe ich gelernt und mir sofort alle nötigen Informationen zum Thema Vorsorgevollmacht zusammengesucht. Damit es Dir nicht so ergeht wie mir, habe ich die wichtigsten Informationen zusammengestellt.
Was ist eine Vorsorgevollmacht?
Eine Vorsorgevollmacht ist, wie auch die Patientenverfügung, ein Dokument, das Dir ermöglicht, im Voraus festzulegen, wer Deine medizinischen und weitergehenden Entscheidungen treffen soll, falls Du selbst nicht mehr dazu in der Lage bist. Dies kann ein Familienmitglied, enger Freund oder eine andere vertraute Person sein.
Die Vollmacht muss in einer rechtlich bindenden Form niedergelegt werden und die entsprechenden Vorgaben und Anforderungen erfüllen. In einigen Fällen ist es ratsam, das Dokument notariell zu beglaubigen oder zumindest von Zeugen unterschreiben zu lassen. In Deutschland reicht in der Regel ein von allen Beteiligten im Original unterzeichnetes Dokument – in Papierform oder mit digitaler Unterschrift.
Damit bestimmst Du einen Vertrauten oder Vertreter, der im Falle einer schweren Krankheit, Verletzung oder in anderen Situationen, in denen Du nicht mehr in der Lage bist, eigene Entscheidungen zu treffen, in Deinem Namen handeln darf.
Um eine Vorsorgevollmacht zu erstellen, solltest Du volljährig und geistig in der Lage sein, die Konsequenzen Deiner Entscheidungen zu verstehen. Es ist wichtig, eine vertrauenswürdige Person als Bevollmächtigte(n) zu wählen und sicherzustellen, dass sie über Deine Wünsche und Vorstellungen informiert ist. Die Vollmacht solltest Du regelmäßig überdenken und bei Bedarf aktualisieren, insbesondere wenn sich Deine persönlichen Umstände oder medizinischen Präferenzen ändern.
Wichtig finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Person, die Du bevollmächtigst, sich im Klaren darüber ist, dass Du ihr in dieser Position ein großes Vertrauen entgegenbringst. Ihr solltet offen darüber sprechen, was es für Dich bedeutet, Deinem Gegenüber eine Vollmacht auszustellen und welche Verpflichtung die bevollmächtigte Person damit eingeht.
Der/die Bevollmächtigte sollte sich bewusst sein, dass er oder sie die Verantwortung hat, Deine Wünsche und Präferenzen zu respektieren. Es ist wichtig, offen über medizinische Vorlieben, ethische Überzeugungen und andere relevante Angelegenheiten zu sprechen, um sicherzustellen, dass der/die Bevollmächtigte im Ernstfall in Deinem Sinne handeln kann.
Es kann auch sinnvoll sein, einen Alternativbevollmächtigten zu benennen, falls der/die erste Bevollmächtigte aus irgendeinem Grund nicht in der Lage ist, die Verantwortung zu übernehmen. Dies kann sicherstellen, dass Deine Interessen auch dann geschützt sind, wenn der/die erste Bevollmächtigte nicht verfügbar ist.
In einigen Fällen kann es angebracht sein, einen professionellen Betreuer oder Vormundschaftsbeauftragten zu benennen, insbesondere wenn Du keine geeigneten Familienmitglieder oder Freunde hast, die diese Rolle übernehmen können oder wollen. Diese Entscheidung solltest Du jedoch sorgfältig abwägen und sie sollte im Einklang mit Deinen Wünschen und Bedürfnissen stehen.
Aus eigener Erfahrung – sowohl als Bevollmächtigte als auch als Bevollmächtigende – weiß ich, dass die Situation für beide Seiten schwierig sein kann.
Also bitte überlege Dir gut, welche Person Du bevollmächtigst. Und bitte diese Person, sich Gedanken darüber zu machen, ob sie in der Lage sein wird, sich allen – in diesem Zusammenhang entstehenden – Situationen auch zu stellen.
Ich habe inzwischen mit verschiedenen Ärzten über das Thema Vorsorgevollmacht gesprochen. Alle wären froh, wenn die Angehörigen ihrer Patienten ihnen eine Vorsorgevollmacht vorlegen könnten. Das würde den Ärzten die Arbeit erleichtern, weil sie dann sicher sein können, im Sinne des Patienten zu handeln. Das Bundesministerium für Justiz stellt digital eine Vorsorgevollmacht zur Verfügung (pdf-Datei), die rechtlich verbindlich ist und relativ einfach am Computer oder ausgedruckt, auf Papier ausgefüllt und unterschrieben werden kann.
Welche Inhalte sollte die medizinische Vorsorgevollmacht haben?
In der Vorsorgevollmacht legst Du fest, wie Du in medizinischen Fällen behandelt werden möchtest oder welche Behandlung Du ablehnst. Dies können beispielsweise Entscheidungen über lebenserhaltende Maßnahmen, medizinische Interventionen oder die Art der Pflege umfassen.
Ein Beispiel – Auszug aus der oben genannten Vorlage des Bundesministeriums für Justiz:
„1 Gesundheitssorge/Pflegebedürftigkeit
Sie (die bevollmächtigte Person) darf in allen Angelegenheiten der Gesundheitssorge entscheiden, ebenso über alle Einzelheiten einer ambulanten oder (teil-)stationären Pflege. …
Sie darf insbesondere in eine Untersuchung des Gesundheitszustands, eine Heilbehandlung oder einen ärztlichen Eingriff einwilligen, diese ablehnen oder die Einwilligung in diese Maßnahmen widerrufen, auch wenn mit der Vornahme, dem Unterlassen oder dem Abbruch dieser Maßnahmen die Gefahr besteht, dass ich sterbe oder einen schweren und länger dauernden gesundheitlichen Schaden erleide (§ 1904 Absatz 1 und 2 BGB).
Sie darf Krankenunterlagen einsehen und deren Herausgabe an Dritte bewilligen.
Ich entbinde alle mich behandelnden Ärzte und nichtärztliches Personal gegenüber meiner bevollmächtigten Vertrauensperson von der Schweigepflicht. Diese darf ihrerseitsalle mich behandelnden Ärzte und nichtärztliches Personal von der Schweigepflichtgegenüber Dritten entbinden.“
Jeder der oben genannten Punkte kann mit JA oder NEIN beantwortet werden.
Mir ist wichtig zu betonen, dass Du die Inhalte Deiner Vorsorgevollmacht persönlich und individuell gestalten solltest, damit sie Deinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen gerecht wird.
Neben der Gesundheitssorge/Pflegebedürftigkeit sind die Punkte
Aufenthalt und Wohnungsangelegenheiten,
Behörden,
Vermögenssorge,
Post und Fernmeldeverkehr,
Vertretung vor Gericht,
Untervollmacht,
Betreuungsverfügung,
Geltung über den Tod hinaus,
in dem Vordruck enthalten. Zu allen Punkten kannst Du neben den vorgegebenen Festlegungen weitere Wünsche ergänzen.
Neben dem Bundesministerium für Justiz bieten auch Anwaltskanzleien und juristische Organisationen, Krankenkassen, Hospizvereine und auch viele niedergelassene Ärzte Vorlagen, Unterstützung und für Leitfäden für Vorsorgevollmachten an. Diese Vorlagen sind in der Regel rechtlich fundiert und können eine nützliche Quelle sein, um sicherzustellen, dass die Vorsorgevollmacht den geltenden Gesetzen entspricht.
Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, Dir rechtlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass die Vorsorgevollmacht wirksam ist.
Nicht nur im medizinischen Bereich ist eine Vollmacht ratsam. Du kannst und solltest eine Vollmacht auch für den Geschäftsverkehr oder als Bank- oder Kontovollmacht bei Banken und Kreditinstituten einrichten lassen.
Was ist eine Konto- oder Bankvollmacht?
Wenn Du nicht nur für medizinische Behandlung vorsorgen willst, solltest Du auch darüber nachdenken, einer vertrauenswürdigen Person eine Konto- oder Bankvollmacht zu übertragen. So bleibst Du und die bevollmächtigte Person in Notfällen oder auch im alltäglichen Leben (Bargeldabhebungen, Überweisungen, …) handlungsfähig.
Eine Kontovollmacht erlaubt einer Vertrauensperson den Zugriff auf das eigene Konto. Eine Bankvollmacht geht weit darüber hinaus. Ehepartner sind nicht automatisch verfügungsberechtigt, sie müssen sich gegenseitig bevollmächtigen.
Welche Art die Konto- oder Bankvollmacht sein soll, solltest Du mit dem Kundenberater Deiner Sparkasse oder Bank im Einzelnen festgelegen. Auch hier werden die Regelungen wieder streng nach Deinen Vorstellungen getroffen. In der Regel wird die Vollmacht für Girokonten, Wertpapierdepots oder Anlagekonten eingerichtet. Ein Widerruf der Vollmacht ist jederzeit möglich. Eine Kontovollmacht kann entweder nur zu Lebzeiten, über den Tod hinaus oder ausschließlich im Todesfall (Sterbeurkunde muss vorliegen) gelten.
Wie auch bei der Vorsorgevollmacht solltest Du Dir genau überlegen, wem Du eine Konto- oder Bankvollmacht einräumst. Im Zweifelsfall kann die Verfügungsgewalt auf einen bestimmten Betrag gedeckelt werden. Auch Ausnahmen oder die Verfügung für spezifische Fälle können vorgesehen werden.
Fazit
Vorsorge- und Kontovollmachten sorgen dafür, dass Deine Wünsche in den Fällen durchgesetzt werden, in denen Du nicht entscheidungsfähig bist. Sie geben deinen Angehörigen die Kenntnis und die Sicherheit, was Du Dir für den Notfall wünschst und wie in diesen Fällen mit Dir umgegangen werden soll. Außerdem bleiben Angehörige auch finanziell handlungsfähig, wenn sie eine Kontovollmacht haben.
Da der Fall der Fälle altersunabhängig und jederzeit eintreffen kann, ist es besser, gut vorbereitet zu sein.
Ich habe schon lange sowohl eine Vorsorgevollmacht als auch ein Bankvollmacht vergeben – an meinen Bruder, die vertrauenswürdigste Person, die ich kenne. Außerdem habe ich eine Patientenverfügung hinterlegt, damit Entscheidungen auch zukünftig in meinem Sinne getroffen werden.
Weitere Quellen (kein Anspruch auf Vollständigkeit!):
Zu diesem Beitrag hat mich ein Gespräch aus der letzten Woche inspiriert.
Ich erfuhr von einer Mutter, die mit ihrem Abiturienten auf einer Ausbildungs-Messe in Erfahrung bringen wollte, wie es für den Filius nach dem Abi weitergehen könnte. Es gibt so viele unterschiedliche Studiengänge, vielleicht ist eine Ausbildung besser oder ein duales Studium die richtige Wahl. Auf jeden Fall ist es richtig, sich umfassend zu informieren oder sogar eine Beratung in Anspruch zu nehmen, bevor eine Entscheidung fällt. Sie fand einen darauf spezialisierten Berater und setzt ihn zu Beginn des Gesprächs direkt in Kenntnis, dass ihr Kind hochbegabt ist und es bestimmt schwierig sei, eine interessante und angemessene Auswahl zu treffen.
Kurzinfo Hochbegabung
Hochbegabt sind etwa 2,3% der Bevölkerung. Per Definition haben diese Menschen eine weit über dem Durchschnitt liegende intellektuelle Begabung. Lt. Mensa (einem der größten Netzwerke für Hochbegabte in Deutschland) sind das Menschen, bei denen ein Intelligenzquotient (IQ) von 130 und höher festgestellt wurde. Mit normierten Tests werden verschiedene Facetten der Intelligenz gemessen. Die Tests sind unterschiedlich und auf die jeweilige Altersgruppe angepasst. Jedoch sagt der IQ noch nichts über das Begabungsprofil aus.
Elternstolz und Wunschdenken?
Danach erklärte der Berater, dass er zu Beginn eine anerkannte Neigungs- und Denkstilanalyse erstellt (HBDI® Herrman Brain Dominanzinstrument). Das würde über einen Online-Fragebogen erfolgen, den der Sohn ausfüllen sollte. Nach der Auswertung würde er die Ergebnisse mit dem jungen Mann in einem 1- bis 2-stündigem persönlichen Termin besprechen, die Eltern wären nicht dabei. Die Mutter war entsetzt und teilte mit, dass sie ihm auf gar keinen Fall erlauben würde, das Gespräch ohne sie zu führen.
Warum hat sie so reagiert?
Traut sie ihrem hochbegabten Kind nicht zu, ein solches Gespräch zu führen? Zur Erinnerung: Wir sprechen von einem jungen Mann, dessen IQ der über 130 liegt und der mit hoher Wahrscheinlichkeit imstande ist, sich in einem Gespräch alle Informationen zu holen, die für die Entscheidung seines weiteren Lebensweges notwendig sind – und ja, ein ausgebildeter Berater ist auch noch dabei.
Liegt vielleicht doch keine Hochbegabung vor? Ist das nur eine Wunschvorstellung der Eltern, weil ihm mit dieser Fähigkeit – von außen betrachtet – alle Möglichkeiten offenstehen?
Sollte der Sohn vielleicht einen Beruf ergreifen, den die Mutter gern selbst ausgeübt hätte? Doch ihr war das aufgrund der Lebensumstände nicht möglich und jetzt überträgt sie ihre Wünsche auf den Sohn?
Möchte sie die Kontrolle nicht verlieren, ein Mitspracherecht haben oder konkret bestimmen, wohin die Reise geht? In diesem Fall könnte das Hinzuziehen eines Beraters auch nur dazu dienen, ihren eigenen Wunsch zu „legalisieren“, ihn als korrekt und angemessen darzustellen.
Oder ist die Mutter „nur“ überfürsorglich? Will sie ihren Sohn umfassend behüten und bewachen? Umgangssprachlich sind es Helikopter-Eltern, die einen Erziehungsstil von Überbehütung und permanenter Einmischung in das Leben der Kinder betreiben.
Sollten diese Überlegungen zutreffen, wäre das wirklich bedauerlich. Denn alle Eltern müssen irgendwann loslassen, um dem jungen Menschen ein vielfältiges, spannendes und interessantes Leben zu ermöglichen. In den meisten Fällen sind sie die ersten Ansprechpartner für die Berufswahl ihres Kindes. Trotzdem ist es manchmal hilfreich, die eigene Motivation zu hinterfragen. Natürlich möchten Eltern ihre Kinder vor Gefahren beschützen und bieten – manchmal auch ungefragt – Ratschläge an. Sie müssen mit ansehen, wie das Kind die wertvollen Tipps unbeachtet lässt und sich ins Leben stürzt.
Diese Situationen auszuhalten, aber weiterhin da zu sein und nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen, ist herausfordernd. Doch im Rückblick auf ihre eigene Jugend werden sie feststellen, dass das Leben ohne selbst Erfahrungen zu machen, Entscheidungen zu treffen und mit den daraus resultierenden Konsequenzen umzugehen, nicht gut funktioniert.
Hochbegabung: Vorurteile und Mythen
Aus diesem Gespräch heraus, habe ich mich mit dem Thema „Hochbegabte Menschen“ etwas näher befasst. Denn so wie sich das Wort „Hochbegabt“ rein auf den IQ bezieht und vorerst keinen Hinweis auf die Begabung gibt, ist es wichtig, manche Begriffe voneinander abzugrenzen.
Beispielsweise ist ein Mensch mit einer Inselbegabung, also einer extrem ausgeprägten Fähigkeit in einem bestimmten Bereich, nicht zwangsläufig hochbegabt. Es ist „nur“ eine Begabung in einem bestimmten Bereich – und auch kein wissenschaftlich definierter Begriff. Hier findest Du weitere Mythen und Vorurteile, die sich bisher hartnäckig gehalten haben.
Hochbegabte sind in der Schule unterfordert, bringen Minderleistung oder stören den Unterricht
Minderleisterbzw. Underachiever sind weniger als ein Sechstel der Hochbegabten [1]
Das demonstrative Darstellen der Langeweile, das Stören des Unterrichts oder die erforderliche Anpassung an das Umfeld kann die korrekte Diagnose verzögern.
Einmal hochbegabt – immer hochbegabt
Zwar gelten diese Menschen zukünftig weiterhin als hochbegabt, doch eine Studie hat ergeben, dass 15% der so eingestuften Kinder, dieses Ergebnis nach sechs Jahren nicht wiederholen konnten. [2]
Eltern hochbegabter Kinder sind überehrgeizig
Diese Aussage konnte widerlegt werden, eher versuchen Eltern ihre Kinder in einigen Bereichen zu bremsen, um das Gefühl der Unterforderung zu vermeiden. [3] Im Umkehrschluss KÖNNTE die Aussage lauten: Eltern, die überehrgeizig sind, haben keine hochbegabten Kinder.
Nur 15% der Hochleister sind hochbegabt. Ein Teil der Spitzenschüler ist überdurchschnittlich begabt und weitere 15% sind durchschnittlich begabt. [4]
Weder gehören alle Hochbegabten zu den Hochleistenden, noch sind alle Hochleistenden hochbegabt. (Marburger Hochbegabtenprojekt)
Hochbegabung geht oft mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) einher
Beide Verhaltensweisen ähneln sich, doch es gibt keinen wissenschaftlich erwiesenen Zusammenhang. ADHS tritt bei Normalbegabten und Hochbegabten in der gleichen Relation auf. Eine Fehldiagnose kann zur Verschlechterung führen. [5]
Was sind Deine Erfahrungen?
Hochbegabung ist ein spannendes Thema und wenn Du Deine Erfahrungen hier teilen möchtest, hinterlasse uns gern einen Kommentar.
Website Mensa in Deutschland e.V. (Mensa als die größte Hochbegabungscommunity in Deutschland und weltweit bietet Hochbegabten ein unterstützendes und förderndes Umfeld, in dem man seine Hochbegabung gemeinsam mit anderen, denen es ähnlich geht, entdecken und entwickeln kann.)
[3]Wikipedia/Hochbegabung [52]: Österreichisches Zentrum für Begabungsförderung und Begabungsforschung: Newsletter Nr. 11, Okt. 2005: Eltern und ihre hoch begabten Kinder begabtenzentrum.at
HSP steht für „high sensitive person“ (Hochsensibilität) und bezeichnet Menschen, die Reize auf unterschiedlichen Ebenen schneller verarbeiten als das bei „normalen“ Menschen der Fall ist. Klingt erst einmal cool. Schneller mit- oder vorausdenken zu können, leichter zu lernen und empathischer zu sein, um besser auf die Mitmenschen eingehen zu können.
Was sich nach „sensibel, nur viel besser” anhört, bedeutet einen permanenten Balanceakt für die mit diesen Fähigkeiten ausgestatteten Menschen.
Der fühlbare Unterschied von normal- und hochsensiblen Menschen
Ich möchte Dir ein Beispiel geben. Stelle Dir vor, Du gehst durch eine Fußgängerzone. Es ist nicht so voll und während Du zügig an den Geschäften vorbeigehst, registrierst Du Folgendes:
Der Bäcker hat Brötchen im Angebot.
Der Schuhhändler dekoriert das Schaufenster gerade neu.
Der Bekleidungsladen macht einen Räumungsverkauf.
Geht eine hochsensible Person die gleiche Strecke in der gleichen Geschwindigkeit, nimmt sie – ohne die Möglichkeit es abzustellen – wesentlich mehr Informationen auf:
Der Bäcker hat Brötchen im Angebot: Drei Körnerbrötchen oder sechs Normale. Im Laden ist viel los, acht Personen stehen in der Schlange und die sechs Tische sind fast vollständig besetzt. Eine Verkäuferin und ein Verkäufer stehen hinter der Theke, während eine weitere Verkäuferin gerade ein Tablet mit zwei Sahnetorten, einem Kaffee und einem Latte Macchiato an den vorletzten Tisch bringt.
Beim Schuhhändler wird das Schaufenster gerade neu dekoriert. Zwei Drittel der Fläche sind schon in den neuen Frühjahrsfarben mit schönen Blüten und Kunstrasen gestaltet und 17 Schuhmodelle stehen bereits mit Preisen versehen an der richtigen Stelle. Die Dekorateurin steht auf weißen Socken im Fenster. Sie trägt eine weiße Jeans, ein rotes Langarmshirt und eine Holzkette. Ihre Kurzhaarfrisur hat blonde Strähnchen und ihre moderne Brille hat weiße Bügel.
Der Bekleidungsladen macht einen Räumungsverkauf. Der anstehende Umbau geht in 10 Tagen los, daher gibt es noch verschiedene Angebote. Die Bekleidungsständer sind mit „ab 19,95 Euro“, „ab 34,95 Euro“ und „ab 49,90 Euro“ bepreist. Eine Verkäuferin sortiert im Eingangsbereich anprobierte Ware wieder richtig ein. Zwei Frauen und ein Mann suchen gerade nach Oberteilen, ein kleines Kind ist völlig genervt und streitet sich mit seiner Mutter.
Das waren nur die visuellen Reize … es sind längst nicht alle Eindrücke, die ein hochsensibler Mensch auf einer Strecke von ca. 30 Metern wahrnimmt. Über die anderen Sinne werden weitere Reize in den Menschen befördert, die ebenfalls um ein Vielfaches höher sein können als bei einem normal-sensiblen Menschen: die Gesprächsfetzen der Mitmenschen, unterschiedlichen Gerüche und sogar Rempler sorgen für einen weiteren Zustrom von Informationen.
Das Gehirn wird quasi damit überflutet und versucht permanent, alles in geordnete Bahnen zu lenken, um die korrekte Verarbeitung sicherzustellen. Eine Selektion von „wichtig” und „unwichtig”, wie sie bei Normal-Sensiblen üblich ist, findet an dieser Stelle nicht oder nur in geringem Maße statt.
Die Auswirkungen
Das Gehirn wird ständig gefordert und hat einen dementsprechend hohen Energiebedarf. Der Körper macht mit, so gut er kann, doch irgendwann geht nichts mehr. Rückzug ist angesagt, es passen keine weiteren Reize mehr hinein. Ab ins Bett, Decke über den Kopf und hoffen, dass die Eingangsklingel vom Laden auf der anderen Straßenseite nicht permanent läutet. „Bitte, lass es im Haus jetzt still sein …“.
Kannst Du Dir vorstellen, wie krass es einem hochsensiblen Menschen in einem vollen, engen Bus mit Schulkindern, auf einer großen Veranstaltung mit vielen Menschen inklusive unterschiedlichster Stimmungslagen oder in einem Geschäftsmeeting gehen muss, in dem einer den anderen zu übertrumpfen versucht?
Will sich die hochsensible Person zurückziehen, weil das (Informations-)Maß wieder voll ist, sieht sie sich Kommentaren wie „Du kannst doch nicht schon müde sein!”, „Nie bleibst du bis zum Schluss!” oder „Stell Dich nicht so an!” ausgesetzt. Dann folgt die Überlegung, ob eine Rechtfertigung hilfreich ist oder nicht. Nur wenige können nachvollziehen, wie wichtig dieser Rückzug ist.
Der direkte Kontakt mit Menschen
Im persönlichen Kontakt mit Menschen werden nicht nur die visuellen und auditiven Impulse aufgenommen, auch olfaktorische und taktile Daten werden per Nase und Tastsinn übermittelt. Hochsensible in auch in der Lage, die tieferen Schichten, Themen und Probleme ihrer Mitmenschen wahrzunehmen.
Hochsensibilität bringt Klarheit!
Ein Beispiel: Ein Hochsensibler kann ziemlich genau zuordnen, warum ein Gesprächspartner gerade laut wird. Er erkennt häufig den eigentlichen Beweggrund und könnte diesen benennen.
Zusammenhänge erschließen sich ihm wesentlich schneller und mit größerer Klarheit, egal ob es um Lösungen für Projekte geht oder die Gruppendynamik in einem Team. Das klingt nach einem Vorteil, aber es wirft direkt ein neues Problem auf.
Der Nachteil der Klarheit!
Ein hochsensibler Mensch hat oft sofort eine Idee zur Problemlösung parat, doch damit stößt er nur selten auf Gegenliebe. Der normal-sensible Mensch fühlt sich eher überrumpelt und vorgeführt. Aus dieser Gefühlslage fällt es ihm schwer, den Lösungsvorschlag (dankbar) anzunehmen. Ob aus persönlicher Betroffenheit, persönlichem Neid oder persönlicher Angst: Es gibt nicht viele Menschen, die an dieser Stelle anders reagieren, wobei es im privaten und freundschaftlichen Umfeld vermutlich anders aussieht.
Weltmeister im Balancieren
Es ist für die Betroffenen – oder für die mit dieser Fähigkeit gesegneten Menschen – zumeist ein Balanceakt. Menschen, die hochsensibel sind, können Projekte und ihre Mitmenschen wirklich schnell voranbringen, wenn das Umfeld frei von persönlichen Befindlichkeiten ist und man gemeinsam vorankommen möchte.
Hochsensible können schlecht nachvollziehen, dass ein normal-sensibler Mensch bestimmte Zusammenhänge nicht erkennen kann und verzweifeln daran, dass „unlogisch” agiert wird oder extreme Umwege in Kauf genommen werden, um zu einer Lösung zu gelangen, die er schon lange absehen konnte.
Das ständige Einschätzen der besten Herangehensweise ist anstrengend. Die negativen Reaktionen machen den Grat, auf dem man sich bewegt, sehr schmal und „gefährlich”. Immer auf der Hut zu sein, immer mit Gegenwehr, Unverständnis und Neid kämpfen zu müssen, und dass bei all der Langsamkeit der Umwelt, wo es so einfach gehen könnte. Spaß macht das vermutlich nicht.
Hinweis
Ich möchte an dieser Stelle noch darauf hinweisen, dass sich die Fähigkeiten bei jedem hochsensiblen Menschen anders darstellen können. Während meine Darstellung übergreifend ist, haben Hochsensible meist Schwerpunkte im sensorischen, emotionalen oder kognitiven Bereich.
Fazit
Aus der Hochsensibilität resultieren viele positive Aspekte. Wer es schafft, das Beste aus seinen Fähigkeiten zu machen, diese in seine Tätigkeit mit Erfolg und Wertschätzung einbringen darf und die Nachteile minimieren kann, ist auf dem Weg, ein Weltmeister im Balancieren zu werden.
Herzliche Grüße
Deine Helga Ranft
Die Autorin: Helga Ranft, Inhaberin von Echter leben
Kommunikation im zwischenmenschlichen Erleben und Persönlichkeitsentwicklung sind die Lieblingsthemen von Helga Ranft. Sie hält Vorträge, Seminare und Workshops zu verschiedenen Themen, die im Alltag präsent sind, wie z. B. Durchsetzungsstärke, „Nein.“ sagen, Hochsensibilität, stressfreie Beziehungen und bietet Systemische Aufstellungen an.
Fragen zum Beitragsthema werden im Impulsvortrag „Hochsensibilität – eine Gratwanderung!” beantwortet und erste Lösungswege aufgezeigt. Die Termine findest Du auf der Website.
Kontaktdaten:
Echter leben Inh. Helga Ranft Obermarkstr. 17a 44267 Dortmund
Liebe Leser:in, für uns ist wieder die Zeit des Rückblicks gekommen. Das ist wichtig, denn er hilft uns, den Fokus zu bewahren und wir überprüfen, ob wir in diesem Jahr in unserer Wunsch-Spur geblieben sind.
Durchgehend ist, dass wir uns 2023 wieder unterschiedlichsten Themen gewidmet haben, die sich selten nur in eine Kategorie einordnen lassen. Die Hauptkategorie legen wir über die jeweiligen Bereiche fest, nach denen sich im Archiv auch suchen lässt: Frauen, Leben, Gesund und Gastbeiträge. Dennoch sind häufig weitere Schwerpunkte in den Artikeln enthalten, die nur beim Lesen sichtbar werden.
Das war unser Jahr 2023
Wir haben über gesundheitliche Aspekte, über das Leben und den Tod berichtet. Wir hatten Lifestyle, Persönlichkeitsentwicklung und berufsbedingte Themen auf dem Schirm, über die wir – oder unsere Gastautoren geschrieben haben. Unsere Interviewpartner haben uns wieder einmal neue Blickwinkel eröffnet und unser Magazin mit ihren Ansichten bereichert.
Die Themen Krankheit und Sterben fanden in diesem Jahr mehrfach Erwähnung. Im erhellenden Gastbeitrag der Deutschen Kinderhospiz Dienste „Ein Leben wir im Sturm“ wurden wir darauf aufmerksam, dass Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben, ein Hilfsangebot zusteht!
Dann hatten wir das Interview mit Thomas Sell „Zeit zum Zuhören: eine Audio-Biographie für Jedermann“, der sowohl mit erkrankten als auch mit gesunden Menschen spricht und aus dieser Aufnahme eine hörbare Biographie erstellt. Mit der Bestatterin Patricia Tüchsen haben wir über die Trauerarbeit und über weitere, zum Teil wenig bekannte, Möglichkeiten einer Bestattung gesprochen „Das Sterben und der Tod dürfen keine Tabus mehr sein!“. Damit haben deutlich machen könne, dass wir uns den aktuellen Tabuthemen stellen und sie für Dich aufbereiten.
Fazit 2023
Als erstes schicken wir Dir an dieser Stelle ein großes Dankeschön als unsere treue Leser:in. Ohne Deinen Wissensdurst, Deine Neugier und Deine Lust an unseren Themen, würde es dieses Magazin nicht geben.
Als zweite Erkenntnis möchten wir uns für die entstandene Vielseitigkeit bei allen Beteiligten bedanken und betrachten das Jahr 2023 damit als erfolgreich abgeschlossen. Wir sind in unserer Wunschspur geblieben und Du darfst Dich im nächsten Jahr wieder auf neue Aspekte, Perspektiven und Tabuthemen freuen, die sich schon auf unsere Liste angesammelt haben.
Für 2024 wünschen wir Dir einen angenehmen Start und alles Gute: Gesundheit, Freude, eine gute Work-Life-Balance und Zufriedenheit. Du bist der Gestalter Deines Lebens und hast in der Hand, was Du daraus machst 😊.
Ein Interview mit Thomas Sell, Inhaber von „Zeit zum Zuhören“ aus Hamburg
Thomas Sell ermöglicht Menschen, die weder reich noch berühmt sein müssen, ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Er hält diese Erzählung – wie ein Biograph – für die Nachwelt fest. Seine Kunden sind Menschen, die bewusst zurückblicken und ihr Leben, ihre Erfahrungen und ihre Wünsche formulieren möchten, um sie für Familien und Angehörige hörbar zu machen.
Hallo Thomas, wir wollen heute über Dein Herzensprojekt „Zeit zum Zuhören“ sprechen. Vor einigen Monaten habe ich in Berlin zum ersten Mal davon gehört. Bei unserem nächsten Treffen haben wir den heutigen Termin vereinbart, damit wir unseren Leser:innen etwas über Deine wundervolle, neuartige Initiative erzählen können. Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Zeit zum Zuhören“ und wie ist es zu Deinem Herzensprojekt geworden?
Die Idee für „Zeit zum Zuhören“ ist bereits seit langer Zeit in meinem Kopf und hat sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt. Herausgekommen ist eine neue Art der biographischen Arbeit, die für jeden erschwinglich ist. Ich höre zu, wenn Menschen ihre Lebensgeschichte erzählen, und halte sie in einer Audiodatei fest.
Die ersten Berührungspunkte hatte ich damit bereits im Jahr 2006. Meine Mutter war schwer krebskrank und wollte, da ihr nur wenig Zeit blieb, mit uns über ihren Tod sprechen. Mein Vater hielt verzweifelt an der Hoffnung fest, dass sich doch noch alles zum Guten wendet, und wollte sich der Situation nicht stellen. Doch sie sah das realistisch und es war ihr ein tiefes Bedürfnis, die Gedanken und Empfindungen mit uns zu teilen. Über das, was auf sie und uns zukommt, wie sie sich ihre Beisetzung vorstellt und weitere Dinge, die sie noch sagen wollte. Mein Vater konnte sich dieses Themas nicht annehmen und so lag es an mir, ihrem Wunsch nachzukommen. „Wir nehmen das Gespräch für deinen Vater und deinen Bruder auf“, stellte meine Mutter klar. Es war ihr wichtig, dass ihre Worte bei allen gleich ankommen.
Eine Woche vor ihrem Tod haben wir über ihr ganzes Leben gesprochen und über ihre Wünsche zur Beerdigung. Sie hat mir von ihrer Schulzeit, vom ersten Verliebt-sein und von der Hochzeit mit meinem Vater erzählt. Sie sprach über das Rezept von ihrem gedeckten Apfelkuchen, den sie so häufig gebacken hat, und von gemeisterten Schicksalsschlägen. Sie lächelte, während sie in ihren Erinnerungen schwelgte, währenddessen rückte die Krankheit in den Hintergrund.
Während der Corona-Pandemie wurde mir schmerzlich bewusst, dass wir – die Gesellschaft – das Zuhören verlernt haben. Alles ging nur noch online. In laufenden Video-Meetings wurden nebenbei E-Mails beantwortet und WhatsApp-Nachrichten geschrieben. Die Aufmerksamkeit splittete sich und jeder versuchte seinen eigenen Modus im Umgang mit dieser seltsamen Lebenswirklichkeit, zu finden. Keiner hatte mehr die Zeit, einem anderen Menschen konzentriert zuzuhören
Ich bedauerte die Entwicklung. Zu deutlich war mir noch in Erinnerung, wie sehr meine Mutter gestrahlt hatte, als ich mir die Zeit genommen habe, ihr meine volle Aufmerksamkeit zu widmen. Noch heute lasse ich ihre Stimme beim Backen des gedeckten Apfelkuchens in der Küche mitlaufen. Dann fühlt es sich an, als würden wir gemeinsam backen und das erfüllt mich mit großer Freude.
Damit war mein Entschluss gefasst. Ich wollte Lebensgeschichten aufnehmen und für die „Ewigkeit“ festhalten. Als Mann der Tat war die Website „Zeit zum Zuhören“ schnell gesichert und ich bekam viel Zuspruch zu dieser Idee aus meinem Umfeld. Im letzten Jahr konnte ich die Idee einem größeren Publikum vorstellen. Ich bin in den Ruhestand gegangen und habe mich aus meinen unterschiedlichsten Netzwerken verabschiedet. Bei diesen Veranstaltungen durfte ich dankenswerter Weise von meiner neuen Aufgabe erzählen und wieder waren die Rückmeldungen überaus positiv.
Anmerkung der Redaktion: Um die Vertraulichkeit zu wahren, hat die abgebildete Person keinerlei Verbindung zu den hier aufgeführten Geschichten.
Das kann ich bestätigen Thomas, denn schließlich haben wir uns auf deiner Verabschiedung kennengelernt. Wie können sich unsere Leser:innen ein solches Gespräch vorstellen? Du weißt im Vorfeld doch nie, was Dich erwartet. Was passiert auf der menschlichen Ebene und wie gehst Du mit den unterschiedlichen Reaktionen auf Deine Fragen um?
Ich frage nach glücklichen und schönen Momenten und was es immer wieder Neues im Leben gegeben hat. Ich frage nach den Eltern, der Kindheit, dem ersten Kuss, der großen Liebe, dem Partner fürs Leben, den Kindern und weiteren Ereignissen. Ich frage nach, was sie sich noch vorgenommen haben und was sie noch sagen wollen.
Ich lausche den wundervollen Erinnerungen, den traurigen Momenten und erschreckenden Geschichten, die mir dabei anvertraut werden. Manchmal sind es unfassbar lang bewahrte Geheimnisse, die das erste Mal laut ausgesprochen werden und eine große Belastung über die Jahre dargestellt haben.
Mir war vor diesen Gesprächen nicht klar, wie viele Frauen im Krieg vergewaltigt wurden und wie viele davon noch nie darüber gesprochen haben. Sie mussten damals funktionieren und haben es tief in sich vergraben. Für manche ist das wie ein Befreiungsschlag. Ich spürte die Erleichterung, die mein Gegenüber ergriff, als eine Frau nach dem Gespräch zu mir sagte: „Ich glaube, ich muss jetzt mit meinem Mann darüber sprechen! Jetzt erst kann ich das.“
Das sind Momente, die mich erkennen lassen, wie wichtig das Zuhören ist. Nur Zuhören ohne Be- oder Verurteilungen und ohne den Erzählenden mit Aha-Erkenntnissen zu behelligen. In den Gesprächen lachen und weinen wir gemeinsam. Das fühlt sich an, wie ein Stein, der befreit über die Wasseroberfläche hüpft und dabei viele Dinge lösen kann.
Eine andere Person fragte mich, ob sie etwas sagen könnte und ob das dann auf ihrer Trauerfeier abgespielt werden könnte. Als ich das bejahte sagte sie:
Wenn ihr mich jetzt hört, dann bin ich bereits verstorben. Ihr seid sicherlich alle sehr traurig, dass ich nicht mehr unter euch bin, aber ich möchte euch eins auf euren zukünftigen Weg mitgeben und dieses ist mir bewusst geworden, in einem langen Gespräch mit Zeit zum Zuhören.
Ich hatte ein wunderschönes Leben und dieses Leben war so wunderschön, weil ihr an meiner Seite wart. Ihr habt mit mir gelacht, ihr habt mit mir geweint. Ihr habt meine Hand gehalten, wenn ich traurig war. Ihr seid mit mir in den Urlaub gefahren. Wir haben gemeinsam gefeiert. Ich habe Witze erzählt und wir haben gemeinsam gelacht. Es war ein wunderschönes Leben, weil ich ein Teil eures Lebens sein durfte. Und deshalb möchte ich gerne, dass ihr jetzt die Augen schließt.
Ich werde jetzt euch drei Witze erzählen und ich möchte, dass ihr lacht und euch an einen Moment erinnert, an dem wir gemeinsam gelacht haben, und diesen Moment haltet ihr fest und immer, wenn ihr an mich denkt, denkt ihr bitte an diesen Moment. Ich bin sehr dankbar, dass ich ein Teil eures Lebens sein durfte. Danke.“
Ihr war es wichtig, dass die Hinterbliebenen wissen, dass sie in Frieden gegangen ist, sie sollen sie positiv in Erinnerung behalten und nicht voller Traurigkeit an sie denken.
In einem anderen Gespräch erzählte mir eine Großmutter mit leuchtenden Augen von den Spielen, die sie als Kind immer gespielt hatte. Als ihr kleiner Enkel die Aufnahme hörte, wollte er diese Spiele auf seinem Kindergeburtstag mit seinen Freunden ausprobieren und fragte seine Oma, ob sie die Schiedsrichterin sein könne. Die Großmutter rief mich danach dankbar an und erklärte mir, dass dieser Geburtstag einer der besten Tage in ihrem Leben war! Das das ist nur dadurch möglich gewesen, weil sie ihre Lebensgeschichte erzählte, als jemand da war, der zugehört hat.
Anmerkung der Redaktion: Um die Vertraulichkeit zu wahren, hat die abgebildete Person keinerlei Verbindung zu den hier aufgeführten Geschichten.
Das klingt wirklich interessant und ich kann mir vorstellen, dass das nicht jedem so gut gelingt. Kannst Du einschätzen, wie weit das mit Deiner eigenen Persönlichkeit, Deinem Alter und Deiner Lebenserfahrung zusammenhängt? Wie läuft das Gespräch ab und was machst Du, wenn das Gespräch beendet ist?
Ja, es sind viele bereichernde Momente, die ich in diesen Gesprächen erleben darf. Ermöglicht wird das durch meine Position als Außenstehender. Ich kann mitfühlen, aber bin frei von einer Bewertung. Meine Lebenserfahrung und die Reflektionsfähigkeit spielen sicher auch eine Rolle.
Meistens treffen wir uns bei Kaffee und Kuchen. Ich stelle das Mikro auf, um das Gespräch aufzuzeichnen und lasse es einfach durchlaufen. Ich achte darauf, dass wir in der Chronologie bleiben und der Fokus auf der Lebensgeschichte bleibt. Damit in den Emotionen nichts vergessen wird, habe ich einen Fragenkatalog erstellt, an dem ich mich orientieren kann.
Das Gespräch dauert ungefähr drei Stunden und wenn ich gehe, strahlen die Menschen über das ganze Gesicht. Sie hatten einen wunderbaren Nachmittag und haben sich wieder an schöne Momente erinnert, an die sie lange nicht gedacht haben. Sie sind entspannt, weil sie wissen, dass alles festgehalten ist, was sie sagen und weitergeben wollten.
Wieder Zuhause bearbeite ich die Aufnahme. Ich schneide auf Wunsch auch Passagen raus und erstelle das gewünschte Medium. Das kann ein Link zu der Audio-Datei oder die Audio-Datei auf einem USB-Stick sein, die ich meinem Gegenüber dann zukommen lasse. Auch wenn mich Angehörige mit dem Zuhören beauftragen, die Aufnahme steht allein dem Erzähler zu. Er allein entscheidet, was mit der Aufnahme geschehen soll.
Lieber Thomas, Du warst Dein ganzes Leben neben Deinem Job bei der Telekom auch selbstständig, hattest ein Reisebüro und bist auch selbst viel gereist. Daraus hast Du früher mediale Formate erstellt, die vielleicht den Weg für Deine neue Idee bereitet haben. Mit „Zeit zum Zuhören“ erstellst Du eine Audio-Biographie, die für die meisten Menschen oder Angehörige erschwinglich ist. Warum ist Dir das so wichtig?
Eine meiner Lebensweisheiten ist: „Nichts passiert ohne Grund – und der Grund ist immer positiv. Wenn er noch nicht positiv ist, dann habe ich noch nicht lange genug darüber nachgedacht.“
Wie eben schon erwähnt, habe ich viele Jahre gearbeitet, habe dadurch mein Auskommen und hatte bisher ein wunderschönes Leben. Die Initiative „Zeit zum Zuhören“ bietet mir die Möglichkeit etwas davon zurückzugeben. Ich möchte damit nicht reich werden, mir ist es wichtig Dinge zu tun, die mir Freude machen und die das Leben bereichern. Sowohl meines als auch das Leben der Familien und der Menschen, die mich an ihrer Lebensgeschichte teilhaben lassen.
Früher konnten sich nur die wenigsten Menschen eine Biographie erstellen lassen. Eine solche Arbeit wurde eher von bekannten Persönlichkeiten beauftragt, denn sie kostet viel Zeit und Geld. Daher gefällt mir dieses Format der Audio-Biographie so gut. Man investiert einige Stunden, hat eine schöne Zeit und eine festgehaltene Lebensgeschichte, sogar zu einem erschwinglichen Preis. Durch diese Aufnahmen können Menschen weiterleben, auch wenn sie nicht mehr auf dieser Welt sind. Das habe ich seit dem Tod meiner Mutter verstanden.
„Zeit zum Zuhören“ bewahrt Geschichten und „Lebenswerke“, die Familien ein leichteres Miteinander bescheren und für gegenseitiges Verständnis sorgen. Sie bringen der Gesellschaft einen Mehrwert, denn wir können alle aus der Vergangenheit lernen.
Zudem engagiere ich mich ehrenamtlich. Ich arbeite gemeinsam mit Dagmar Hirche im Projekt Wege aus der Einsamkeit und biete Palliativ-Patienten kostenfrei Zeit zum Zuhören an. Doch in diesen Fällen vertraue ich auf die Ärzte, die entscheiden, ob die Patienten in der Verfassung sind und die Kraft haben, die Zeit gut durchzustehen.
Ebenso ist es mir ein Bedürfnis, Vorträge für Palliativ-Personal zu halten. Darin spreche ich darüber, wie sie bei ihren Patient:innen Erinnerungen wecken können.
Als ich mit meiner Schwiegermutter über ihre Lebensgeschichte gesprochen habe, haben sich die Gedanken an das Leben vor der Krankheit sehr positiv auf die gesundheitliche Verfassung ausgewirkt. Durch die Erinnerungen werden Gedanken-Anker in das „gesunde“ Leben geworfen und das können die Pflegekräfte und Ärzte ebenfalls in ihre Gespräche mit den Patient:innen integrieren. Ohne diese Gedanken-Anker, überdecken wenige Jahre Krankheit und Schmerzen, eine weit größere Zahl an Jahren mit positiven Erinnerungen.
Lieber Thomas, es ist beeindruckend, mit welcher Energie Du diesen Weg gehst und damit Win-Win-Situationen etablierst. Denn Zeit zum Zuhören hast Du als Franchise-Konzept aufgebaut. Was hat Dich in diese Richtung denken lassen und wie gestaltet sich das?
Für mich sind diese Biographie-Gespräche ein wichtiges Werte-Thema, das mich dauerhaft begleitet. Ich wohne in Hamburg und suche daher Menschen, die sich vorstellen können, Zeit zum Zuhören als Franchisenehmer in ihrer Stadt oder Region anzubieten. Die positiven Rückmeldungen der letzten Monate haben mich dazu bewogen, für diese Win-Win-Situation zu sorgen. Inzwischen habe ich für die Region Münster jemanden gefunden. Klaus Wegener ist auch ein sehr empathischer Mensch und ich sehe, dass Klaus „Zeit zum Zuhören“ in seiner Region mit viel Leidenschaft anbietet.
Die Aufgabe ist für viele Menschen lebensbereichernd und bietet eine schöne Abwechslung im Ruhestand oder ist als Aufgabe in Verbindung mit einem Teilzeitjob denkbar. Manche Menschen brauchen ein Ziel, um aus dem Haus zu gehen, mit anderen Menschen zu sprechen und sich mit „neuen“ Dingen zu beschäftigen. Das Konzept beinhaltet viel Potential für eine neue Lebensqualität und ist mit überschaubaren Kosten verbunden.
Gleichzeitig ermöglichen wir mehr Menschen, ihre Geschichten zu erzählen, diese gemeinsam zu reflektieren und sie dabei für sich selbst und andere festzuhalten. Ich freue mich, wenn sich Menschen melden, die in ihrer Region ebenfalls „Zeit zum Zuhören“ anbieten möchten. Sie brauchen mir nur eine E-Mail schreiben, dann tauschen wir uns aus. Ich freue mich darauf.
Das klingt hervorragend und ich denke, dass unsere Leser:innen den Impuls gern aufgreifen oder an mögliche Interessierte weiterleiten werden. Doch lass mich Dir noch eine Frage stellen: Was kostet es, wenn ich mit Dir ein Lebensinterview führen möchte?
Alles in allem sind es 400 € für jedes Lebensinterview – unabhängig davon wie viele Stunden es dauert.
Herzlichen Dank für das tolle Gespräch, lieber Thomas. Zeit zum Zuhören ist eine wunderbare Idee und eine wichtige Initiative, bei der wir hoffen, dass das Angebot bald in allen großen Städten verfügbar sein wird. Wir drücken die Daumen und wünschen Dir und dem gesamten Team ganz viel Erfolg.
Kontaktdaten:
Zeit zum Zuhören kannst Du in den Regionen Hamburg und Münster erreichen:
Kontaktdaten Hamburg:
Thomas Sell Herbert Weichmann Str. 30 22085 Hamburg Telefon und WhatsApp: +49 171 55000 05 E-Mail Website LinkedIn Instagram Facebook TikTok @zeitzumzuhoeren (Die Verlinkung reichen wir Ende Dezember nach.)
Kontaktdaten Münster:
Klaus Wegener Josef-Suwelack-Weg 38 48167 Münster Telefon und WhatsApp: +49 176 622 982 19 E-Mail Website Region Münster
Mitte des Jahres 2022 flatterte mir eine E-Mail von Sara ins Postfach, in der sie einen Online-Vortrag zum Human Design System angekündigte. Ich war kurz irritiert, doch die Absenderin kenne ich bereits seit vielen Jahren persönlich und mir war klar, das darf ich auf gar keinen Fall verpassen. Ihre erklärenden Worte machten mich neugierig und ich war sehr gespannt, als es im August per Video-Call zur Sache ging.
Sara Baier bot allen Teilnehmer:innen eine kurzweilige und spannende Einführung ins Human Design, ein System, das es bereits seit vielen Jahren gibt. Durch ihre Erzählung von ihrem Selbstexperiment, bekam ich einen ersten Blick auf Dinge, die zusammengebracht wurden, obwohl sie oberflächlich betrachtet, nichts miteinander zu tun hatten. Meine Neugier stieg und ich habe Sara um ein sogenanntes Reading gebeten. Da sich der Termin noch etwas hinzog, schickte sie mir einige Links, damit ich mich schon mal umschauen konnte.
Ich startete mit der kostenlosen Erstellung meiner Körpergrafik. Dazu brauchte ich das Datum und die möglichst genaue Uhrzeit meiner Geburt. Sympathisch war, dass keine Registrierung abgefragt wurde und mir eine Audiodatei angezeigt wurde, die zu meinem Chart (Körpergrafik) gehörte. Ich fühlte mich irgendwie positiv erkannt – und über den kleinen Werbeblock in den ca. 8 min langen Aufnahme konnte ich locker hinwegsehen.
Die Körpergrafik (Chart)
Das mehr oder weniger „bunte“ Chart beinhaltet extrem viele Informationen zur eigenen Persönlichkeit und zeigt unsere Ausstattung, die wir für unser Leben mitbekommen haben. Die „Chart Infos“ im linken unteren Bereich bieten erste Anhaltspunkte, die in meinen Reading bei Sara angesprochen wurden: Energietyp, Strategie, Autorität, Profil und Nichtselbst-Themen.
Die (Körper-)Zentren sind als Dreiecke, Rechtecke und Rauten in der Grafik dargestellt. Die unterschiedlichen Zahlen an jeder abgehenden Linie heißen „Tore“. Die dort abgehenden Verbindungslinien werden „Kanäle“ genannt. Sind diese halb eingefärbt, gehören sie zu dem jeweiligen Tor. Sind sie vollständig eingefärbt, ergibt sich aus der Verbindung der beiden gegenüberliegenden Tore eine zusätzliche Qualität, die genutzt werden kann.
Schwarz eingefärbte Verbindungslinien gehören zur bewussten Persönlichkeit und die rote Farbe zeigt an, dass dieser Bereich zu unseren unbewussten Anteilen gehört. Diese Fähigkeiten und Charakterzüge haben wir nur selten auf dem Schirm, doch Familie und Freunde nehmen sie meist hervorragend wahr.
Anfangs dachte ich, dass nur die eingefärbten Dinge für mich wichtig wären und mich ausmachen. Doch ich lag daneben. Auch die weißen Stellen machen einen großen Teil der Interaktionsmöglichkeiten mit meinem jeweiligen Umfeld aus. Es geht dabei darum konditioniert zu werden, sich anzupassen, sich zurückzuhalten oder kleinzumachen usw. Befinden sich Menschen in meiner Umgebung, die diese Bereiche aktiviert haben, hat das spürbare Auswirkungen auf mein Design.
Grundlagen des Human Design
Das System Human Design ist ein Werkzeug, mit dem sich jeder auf den Weg machen kann, sein inneres Wesen zu finden und zu leben. Es basiert auf der Erkenntnis, dass wir alle einzigartig sind und individuelle Fähigkeiten in uns tragen, über die wir mehr oder weniger gute Kenntnis haben. Die Körpergrafik lässt sich nicht mit gut oder schlecht bewerten, sie zeigt nur die jeweilige grundlegende Natur mit Stärken und Schwächen auf. Das Human Design hilft dabei, sich dieses Wissen zu erschließen und alltagstauglich nutzbar zu machen.
Mein erstes Human Design Reading
Das Reading haben wir per Video-Call gemacht. So konnten wir gemeinsam auf das Chart schauen und ich konnte ihren Erklärungen gut folgen. Doch trotzdem waren die Informationen so umfangreich, dass ich sehr dankbar für die Aufnahmen der Session war, die ich mir im Nachgang herunterladen konnte.
Ich war überrascht, was sie alles aus diesem Chart herauslesen konnte und wieviel Übereinstimmung es zu meiner Selbstwahrnehmung gab. Ich fühlte mich verstanden und bestätigt. Mir wurde an vielen Stellen bewusst, wie und warum bei mir manche Reaktionen ausgelöst werden und wie ich zukünftig besser damit umgehen kann. Zum Schluss sagte Sara, dass das nur der erste Einstieg sei – und mir schwirrte bereits der Kopf von dieser Vielfalt der Informationen.
Zum Schluss gab sie mir den Rat, dass ich meine frischen Erkenntnisse in den Alltag umsetzen soll, indem ich mein eigenes Human Design Experiment starte. Mehr in die Authentizität kommen, mich an meinen Bedürfnissen orientieren, Entscheidungen aufgrund meiner inneren Basis treffen. So bekomme ich mehr Sicherheit und kann nach und nach einzelne Themen genauer betrachten. Und genau das habe ich gemacht.
Mein Umgang im Alltag
Ein Jahr später höre oder schaue ich mir die Aufnahme des ersten Readings immer wieder einmal an. Ich erfreue mich an dem Podcast der Human Design Academy und stets resultieren neue Erkenntnisse und Aha-Momente aus dem Abgleich mit den täglichen Erlebnissen.
Erst kürzlich habe ich mir das Buch von Chetan Parkyn „Human Design“ gekauft – und war extrem beeindruckt. Ich habe mein Chart danebengelegt, um zu sehen, welcher Bereich gerade beschrieben wird und ob dieser rot bzw. schwarz eingefärbt oder weiß ist, um die entsprechenden Stellen im Buch zu lesen.
Häufig habe ich das Gefühl, dort steht genau, wie ich mich seit Jahren innerlich sehe. Ich hätte das zwar nicht so klar formulieren können, aber die Erklärungen erschlossen sich mir sofort. Doch ich habe meiner inneren Stimme bisher nicht vertraut und eher auf Experten gebaut, die sich in ihren Bereichen super auskennen.
Meine wichtigste Erkenntnis: Ich darf auf meine innere Stimme hören. Meine Intuition ist für mich genau das Richtige, auch wenn ein großer Teil der Welt andere Handlungsempfehlungen ausspricht. Ich lerne, wie sich meine innere Stimme anfühlt und wie es kling, wenn sich mein Verstand einschaltet, der lieber den „Experten“ vertraut und mich vor allem Übel und Experimentieren bewahren möchte.
So lerne ich jeden Tag durch die getroffenen Entscheidungen, durch das Reflektieren, durch das Wissen zu meinem Design und gewinne auf ganzer Linie:
Was tut mir gut? Warum reagiere ich darauf so genervt? Warum bekomme ich keine Ruhe in meinen Kopf? Welche Struktur kommt meinem Design entgegen und hilft mir dabei, energievoller durch den Tag zu gehen?
Mein Fazit
Wie Du siehst, ist das Experiment ein ständiger Prozess, der von Erkenntnissen begleitet wird. Ich fühle mich sehr wohl damit und werde den Selbstversuch auf jeden Fall weiterführen und auch tiefer eintauchen. Mir ist klar geworden, dass mir das Wissen um meine inneren bewussten und unbewussten Fähigkeiten helfen wird, mein bestes Ich zu werden und viel mehr Positives und Freude in meinen Alltag zu bekommen.
Hinterlasse uns gern einen Kommentar und teile Deine Berührungspunkte mit dem Human Design System mit unseren Leser:innen und mir 😊.