Das es schwierig werden kann, wenn es bei einem Todesfall kein Testament gibt, ist allgemein bekannt. Doch mit zunehmender Onlinenutzung rückt auch das digitale Erbe immer mehr ins Bewusstsein und sollte frühzeitig mit bedacht werden.
Wir sprechen dabei über die umfangreiche Sammlung der von uns angelegten Online-Konten und die über uns gespeicherten Daten im Internet, die bei den verschiedenen App-, Dienst- und Shopanbietern liegen. Vom Nutzungsverhalten bis zu Warenkörben, von Merk- bzw. Wunschlisten bis unbefristet weiterlaufende Abonnements, im Todesfall bleibt alles gespeichert und die regelmäßigen Gebühren laufen weiter auf, obwohl kein Account/Konto mehr genutzt wird.
Einige Abonnements lassen sich nur online kündigen. Nur sind dafür die hinterlegten Zugangsdaten erforderlich. Ebenso gibt es Konten, auf die nur der Zugriff mit „bekannten“ Geräten möglich ist, zum Beispiel beim Onlinebanking. Sind die Daten zum Entsperren nicht bekannt, ist es fast unmöglich, diese Konten zu verwalten, aufzulösen oder zu löschen.
So passiert es, dass beispielsweise auf Facebook noch Profile aktiv sind, doch die Inhaber bereits verstorben sind. Das Problem: keiner der Erben hat die Zugangsdaten für das Konto. Weiterhin werden Freundschaftsanfragen gestellt, alte Beiträge können kommentiert und geteilt werden. In einigen Social-Media-Kanälen können von Dir Personen benannt werden, die bei längerer Inaktivität Zugriff auf das Profil bekommen und entsprechend Deinem Wunsch agieren können.
Eine grobe (und nicht vollständige) Übersicht möglicher digitaler „Hinterlassenschaften“:
Accounts in Social-Media-Kanälen, wie Facebook, Instagram, TikTok, LinkedIn usw.
Online-Konten bei Banken und Finanzdienstleitern (z. B. PayPal, Klarna …)
Shopping – Händler bzw. Versandhandel (z. B. Ebay, Amazon, Otto, Zalando, Bekleidung, Baumärkte)
Abonnements und Streamingdienste (z. B. E-Paper + Zeitschriften, Netflix, Amazon Prime …)
Software- und Cloud-Dienste, wie z. B. Microsoft, Apple, Skype, Google …
E-Mail-Accounts und Website-Hosting
Weiterbildungsangebote (z. B. VHS, Podcasts …)
Hardware-Zugänge für Handys, Tablets, PCs …
Messenger-Daten, wie Whatsapp, Signal, Telegram, Threema …
…
Was ist zu tun?
Wenn Du Deine Angelegenheiten, zum Beispiel mit einer Vorsorgevollmacht, frühzeitig regelst, solltest Du auch an Deinen digitalen Nachlass denken.
Erstelle eine Liste mit allen Zugangsdaten, Kennwörtern, Nutzernamen und schreibe direkt dazu, was mit den dortigen Daten passieren soll. Hier ist ein Vordruck dazu. Vielleicht nutzt Du die Gelegenheit zum Ausmisten. Lösche die Konten, die Du schon lange nicht mehr genutzt hast und die nicht mehr gebraucht werden.
Benenne eine oder mehrere Personen, die sich im Todesfall darum kümmern sollen und besprich das mit ihnen. Stelle dazu eine Vollmacht aus. Im besten Fall hinterlegst Du die Personen samt Aufgabe namentlich in der Vorsorgevollmacht und in Deinem Testament.
Bewahre die Liste an einem geschützten Ort auf, wie z. B. im Bankschließfach, Tresor o.ä. und gib diese Information an Deine Vertrauensperson weiter. Ermögliche der Person den Zugang zur Liste, indem Du beispielsweise bei der Bank den Zugriff auf das Schließfach in Deinem Todesfall hinterlegst.
Bitte denke daran, die Liste immer wieder auf den aktuellen Stand zu bringen
Lass uns gern einen Kommentar hier, wenn Du bereits Erfahrung gesammelt hast, die Du mit unseren Leser:innen teilen möchtest 😊.
Bei Olympia in Paris ist mir die Kugelstoßerin Raven Saunders aufgefallen. Sie trug im Kugelstoßen-Finale eine schwarze Gesichtsmaske und der Kommentator meinte, dass diese ihr helfen würde, sich zu fokussieren. Sie hätte psychische Probleme und ginge damit ganz offen um. Für die anderen Sportler:innen war das nicht ungewöhnlich, da Raven schon häufiger mit einer Gesichtsmaske angetreten ist. Es gibt eine Dokumentation mit dem Namen „Out oft he Dark“ über sie.
Ich habe mich auf die Suche gemacht und die Doku bei Youtube gefunden, sie wurde von den amerikanischen PBS Digital Studios gedreht. Dabei musste ich feststellen, dass es keine deutsche Synchronisation gibt und die Untertitel nur in englischer oder spanischer Sprache verfügbar sind.
Raven Saunders passt in keine Schublade und genau deshalb finde ich ihre Geschichte erwähnenswert. Sie ist schwarz, lesbisch, bezeichnet sich als non-binär und hat jahrelang hart gearbeitet, um in die Weltspitze vorzudringen. Heute nutzt sie ihre Popularität, um Tabu-Themen anzusprechen und Missstände aufzuzeigen, sie ist für viele Menschen ein echtes Vorbild. Raven will vorhandene Mauern einreißen und spricht offen über ihre Suizidgedanken, den Stress, Traumata und ihre mentalen Probleme.
Aus schwierigen Verhältnissen kommend hat sie immer weiter trainiert, um stärker als andere zu sein und sich selbst schützen zu können. Sie hat erst lernen müssen, den „Hulk“ in sich zu kontrollieren und kann diese besondere Stärke zielgerichtet im Wettkampf einsetzen.
Doch der Weg war steinig. Nach dem 5. Platz bei den Olympischen Spielen 2016 folgte eine tiefe Depression. Gute Miene zum bösen Spiel machen, so tun, als ob alles gut ist und mit niemanden reden können – das alles machte ihr schwer zu schaffen. In der größten Not war ihre ehemalige Therapeutin zur Stelle und bot Hilfe an, so dass sie weiterleben konnte und sich neue Ziele setzte.
Ihre sportliche Karriere bietet eine Plattform für ihren Kampf mit klaren Worten, den sie lautstark führt. Sie steht für Menschen, die keiner Mehrheit angehören und keiner Norm entsprechen. So unterstützt sie viele, damit sie sich nicht mehr verstecken müssen. Sie steht für einen Dialog über psychische Gesundheit unter Sportlern, für Diversität sowie für die Rechte von Schwarzen, Frauen und queeren Menschen.
Raven Saunders ist eine schillernde und bemerkenswerte Persönlichkeit, die ihren Weg gefunden hat. Sie nutzt die Öffentlichkeit, um Tabu-Themen in den Fokus zu rücken. Damit ist sie ein wichtiges Vorbild, das vielen Menschen Orientierung bietet. Das gefällt mir!
Unser kleines Nachbarland im Norden hat es mir seit über 30 Jahren angetan. Erst war es nur die Nordseeküste, die mich gepackt hat. Breite und endlos lange Sandstrände, die oft tosende See, sanfte Dünen und viel plattes Land. In den letzten Jahren bin ich auch Fan der Ostseeküste geworden. Die See ist sanfter, die Strände meist eher schmal und steinig. Aber dafür punktet das hügelige Hinterland mit wunderschönen Städtchen und einer langen Geschichte.
Glaubt man dem World Happiness Report, ist Dänemark eines der glücklichsten Länder der Welt und die Dänen sind die glücklichsten Europäer. Ja, das kann ich nachvollziehen und will Dir zeigen, warum das so ist.
Hygge – was ist denn das?
Hygge ist ein fester Teil des Lebens und der Tradition in Dänemark. Der Begriff umfasst die gemütliche, herzliche Atmosphäre. Das Gute im Leben mit Familie, lieben Menschen und Freunden genießen. Abends gemeinsam zusammensitzen. Das warme Licht der Kerzen im Winter. Draußen sein, Land und Meer mit allen Sinnen genießen. Leckeres Essen und Feste gehören auch dazu.
Ich habe immer erlebt, dass die Dänen gegenüber ihren Mitmenschen sehr freundlich und hilfsbereit sind. Eine Geschichte will ich kurz erzählen.
Ich komme in dem Ort Ringkøbing am Nordufer des gleichnamigen Fjords in einen kleinen Supermarkt. Die einzige Mitarbeiterin sitzt an der Kasse. Etwa zehn Menschen stehen in der Schlange der Wartenden, als eine ältere Frau im Rollstuhl in den Laden fährt. Die Mitarbeiterin sagt kurz etwas mir leider Unverständliches zu den Menschen und kümmert sich sofort um die ältere Dame, die ihr eine Einkaufsliste gibt. Es dauert eine Weile bis die Mitarbeiterin den Einkauf zusammengestellt, in die Kasse eingegeben hat und die Rollstuhlfahrerin davonfährt.
Warum das so bemerkenswert ist? In unserem Land wäre das Geschrei groß gewesen, jede:r hätte geschimpft und verlangt, sofort bedient zu werden. Was machen die Dänen? Sie drehen sich zueinander und unterhalten sich, kein einziges böses Wort. Das beeindruckt mich bis heute tief. Und auch das ist Hygge – Miteinander statt Gegeneinander!
Dänemark – wo ist es am schönsten?
Die Frage ist einfach zu beantworten – überall! Ok, das sage ich als Liebhaberin des Landes und der Menschen. Aber vielleicht kann ich Dich ja ein bisschen mit meiner Begeisterung für das Land anstecken. Solltest Du Dänemark noch nicht kennen, ist ein kurzer Überblick über die Regionen hilfreich. Das Land besteht zum einen aus dem Festland und vielen großen und kleinen Inseln.
Das Festland wird Jylland (Jütland) genannt und erstreckt sich von der deutsch-dänischen Grenze bis in den Norden nach Skagen.
Der südliche Teil Sønderjylland (Südjütland oder Süddänemark) war ab Mitte des 19. Jh. (1848 – 1851) ein Zankapfel zwischen Dänemark und den Herzogtümern Schleswig und Holstein. Der Deutsch-Dänische Krieg wurde 1864 im Süden Dänemarks ausgefochten. Im Wiener Frieden trat der dänische König die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an die beiden deutschen Großmächte ab. Erst 1927 wurde der Süden Dänemarks nach einer Volksabstimmung wieder dänisch. Bis heute gibt es in Südjütland eine deutsche und in Nordschleswig eine dänische Minderheit.
Zu Südjütland gehören die Insel Fyn (Fünen), Langeland, Ærø (Ärö), Als (Alsen) und die vielen kleinen Inseln im Kleinen Belt. Die größten Städte sind Esbjerg, Kolding und Odense.
Midtjylland (Mitteljütland) schließt sich im Norden an und reicht bis zum größten Fjord Dänemarks, dem Limfjord, der sich von der Nordsee quer über das Land bis zu Ostsee erstreckt. Die wichtigsten Städte sind Århus, Viborg und Holstebro.
Nordjylland (Nordjütland) wird der nördlichste Teil Dänemarks genannt, von nördlich des Limfjords bis zur Nordspitze Dänemarks, dem Skagerrak, wo in Grenen die Nord- und Ostsee aufeinandertreffen. Für diese Region sind Ålborg, Hirtshals und Fredrikshavn mit ihren Fährhäfen wichtig.
Der größte Teil der großen Inseln in der Ostsee gehört zu Sjælland (Seeland) – Sjælland (Seeland), Lolland, Falster und die kleine Insel Møn (Mön), sowie viele Inselchen.
Hovedstaden (Hauptstadt) ist die Region der dänischen Hauptstadt København (Kopenhagen). Dazu gehört auch die wunderschöne Insel Bornholm, die weit in der Ostsee und eher in der Nähe von Schweden liegt.
Du merkst schon, Dänemark hat viele Inseln – über 400, aber nur rund 70 sind dauerhaft bewohnt. Gerade die Inselwelt rund um Fünen und Seeland ist ein fantastisches Segel- und Wassersportrevier.
Dänemarks schönste Städte
Viele der dänischen Städte sind wunderschön und einige auch sehr alt. Ich will hier nur die vorstellen, in denen ich mich immer besonders wohl gefühlt habe. Keine Angst, ich werde Dir jetzt keine endlos langen Beschreibungen vorsetzen – dafür gibt es den guten alten Reiseführer oder das Internet. Für einen ersten Eindruck sollte es aber reichen.
København
Dänemarks Hauptstadt liegt auf den Inseln Seeland und Amager. Mit der südschwedischen Stadt Malmö ist Kopenhagen über die Öresund-Brücke verbunden. In Indre By, der historischen Altstadt, befindet sich das Rokokoviertel Frederiksstaden mit Schloss Amalienborg, der Residenz der königlichen Familie. In der Nähe liegen das Schloss Christiansborg und inmitten von Gärten das Renaissanceschloss Rosenborg, das die Kronjuwelen beherbergt.
Wer Museen mag, ist in der Ny Carlsberg Glyptotek mit seinen vielen mit antiken Skulpturen aus dem Mittelmeerraum sowie französischen und dänischen Werken aus dem 19. Jh. gut aufgehoben. Schräg gegenüber befindet sich das Nationalmuseet (Dänisches Nationalmuseum) in einem Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert. Es beherbergt Sammlungen und Ausstellungen zur Geschichte, zu Menschen und zur Kultur Dänemarks.
Wusstest Du, dass es in Kopenhagen die erste reine Fußgängerzone Europas gab – die Strøget. Sie lädt zu bummeln ein und endet auf dem Kongens Nytorf, dem berühmten kopfsteingepflasterten Platz aus dem Jahr 1907 mit einem Reiterstandbild von König Christian V. Von dort sind es nur ein paar Schritte zum Nyhavn, dem Neuen Hafen mit seinen bunten Stadthäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hier starten Bootsrundfahrten, die ich sehr empfehlen kann. Man schippert gemächlich durch die Kanäle, vorbei an der berühmten Statue der Kleinen Meerjungfrau und dem Kastell und dem Trekroner Fort zum Hafen mit seinen Containerriesen. Zurück geht es durch die Freistadt Christiania und vorbei am Schloss Christiansborg wieder zum Nyhavn.
Für Entspannung sorgt der Tivoli, Kopenhagens Vergnügungspark aus dem 19. Jahrhundert mit historischer Achterbahn und jeder Menge Unterhaltung. Er ist übrigens einer der ältesten Freizeitparks der Welt.
Mein Tipp: lass Dein Auto am Stadtrand stehen und erkunde die Stadt mit dem Fahrrad. Schließlich ist Kopenhagen die Fahrradstadt Nummer 1 in Europa und es gibt in Dänemark mehr Fahrräder als Einwohner. Die Radspuren sind blau markiert und meist sehr breit. Radler haben ihre eigenen Brücken und fast überall Vorfahrt. Die Innenstadt kann man auch gut zu Fuß erlaufen, die Entfernungen zwischen den Sehenswürdigkeiten sind nicht allzu groß.
Ribe
Machen wir einen Sprung an die Nordsee. 50 Kilometer nördlich der deutschen Grenze liegt Ribe, die älteste Stadt Dänemarks und einer meiner Seelenorte. Sie liegt im Südwesten Jütlands an der Küste, nahe der Mündung des Flusses Ribe Å in die See. Ribe wurde bereits im 9 Jh. urkundlich erwähnt. Die Stadt war damals der bedeutendste Handelsort des Nordens, bedingt durch den guten Hafen und den schiffbaren Fluss. Lange lag Ribe fast direkt am Meer, heute ist die Küste durch stetige Verlandung 5 km entfernt.
Man schlendert durch die gut erhaltene Altstadt mit dem romanischen, später gotisch erweiterten Dom. Besonders schön ist er innen – mit seinem imposanten Langschiff und der Apsis mit bunten Mosaiken. Nicht weit entfernt liegen das spätgotische Rathaus und das Dominikanerkloster (13. – 15. Jh.). Ich liebe den kleinen Park an der Ribe Å, den man erreicht, wenn man auf der südlichen Seite der Fußgängerzone durch einen schmalen Durchgang schlüpft. Plötzlich steht man in einem kleinen Idyll am Flusslauf, der hier noch sehr schmal ist, mit bunten Blumen und alten Bäumen. Über eine Holzbrücke und einen kleinen Platz erreicht man die Sct. Catharinæ Kirke mit dem Ribe Kloster. Ein Besuch von Kirche und Kloster lohnt sich auf jeden Fall!
Am nordwestlichen Stadtrand befinden sich die Überreste des Schlosses Riberhus, von dem nur noch der Schlossgraben und die Wallanlagen erhalten sind. Etwa zwei Kilometer südlich von Ribe, in Lustrupholm befindet sich das Freilichtmuseum Ribe VikingeCenter, wo man ganzjährig ein naturgetreu nachgestelltes Dorf aus der dänischen Wikingerzeit erleben kann.
Mein Tipp: Ein Bummel durch die engen Gassen mit den kleinen, oft windschiefen Häusern lohnt sich. Oder setz Dich in eines der Cafés oder Restaurants entlang der Ribe Å – das ist Hygge pur.
Christiansfeld
Die meisten Dänemark-Urlauber fahren auf der Autobahn achtlos an diesem wunderbaren Ort, der seit 2015 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, vorbei. Dabei liegt er keine 2 km von der gleichnamigen Ausfahrt entfernt und lohnt auf jeden Fall einen Stopp.
Die Gründung der Stadt Christiansfeld geht auf die Herrnhuter Brüdergemeine zurück. Der dänische König Christian VII. hatte 1768 die Niederlande besucht, wo er auf für ihren Fleiß gerühmte Handwerker und Händler der Herrnhuter Brüdergemeine traf. 1771 erlaubte der König den Herrnhutern, auf seiner Domäne Tyrstrup eine Siedlung anzulegen. Die Stadt wurde am 1. April 1773 gegründet. Die neuen Siedler aus dem deutschen Sprachraum nannten ihre neue Kolonie aus Dankbarkeit dem König gegenüber „Christiansfeld“.
Der Ort sieht heute noch aus wie vor 250 Jahren. Man fühlt sich ins 18. Jh. zurückversetzt, wenn man durch die Straßen des Ortes läuft – gut, die Autos muss man sich wegdenken, aber der Verkehr hält sich in Grenzen. Christiansfeld ist kein gewachsener, sondern ein geplanter Ort, was unter anderem durch die schnurgeraden, rechtwinklig angeordneten Straßen deutlich wird. Ein Großteil der Herrnhuter Bauten sind gut erhalten und prägen immer noch das Stadtbild. Die Gebäude bestehen aus hellen gelben Ziegeln. Die wichtigen Gebäude sind um einen weiten zentralen Platz mit einem großen Brunnen in der Mitte angeordnet – Rathaus, Kirche und Betsaal der Brüdergemeine, Altenheim (heute ein Museum).
Spezialität des Ortes sind die Honningkager – Honigkuchen. Christiansfeld ist so etwas wie das dänische Pendant zu Aachen.
Mein Tipp: Nach einem Bummel durch den Ort solltest Du unbedingt bei der Honningkage Bagerie einkehren und einen der leckeren Honigkuchen probieren. Dazu passen Kaffee oder Tee – auch das ist Hygge.
Roskilde
Nur 30 km westlich von Kopenhagen und damit fast vor den Toren der Hauptstadt liegt die alte Königsstadt Roskilde. Sie war von 991 bis zur Reformation 1536 Bischofssitz und bis heute werden in der Roskilde Domkirke die dänischen Könige beigesetzt.
Einen Besuch in dem imposanten gotischen Backsteindom aus dem 12. Jh. mit den vielen Gräbern von Königen und Königinnen solltest Du Dir auf jeden Fall gönnen. Der Hochaltar ist prächtig verziert und auch die Gräber sind wundervoll gestaltet. Eine Führung durch die Kirche und das Dachgestühl ist sehr spannend – unbedingt machen, wenn Du zur richtigen Zeit vor Ort bist.
Nach dem Besuch im Dom wartet noch das Vikingeskibsmuseet oder auf deutsch Wikingerschiffsmuseum, das am Ufer des Roskildefjords liegt, auf Dich. Im Museum für antike und mittelalterliche maritime Kultur werden die fünf in Skuldelev ausgegrabenen Wikingerschiffe ausgestellt. In der Bootswerft wird eigentlich immer an einem Nachbau eines alten Wikingerschiffes gearbeitet. Im Wasser liegen einige davon und Du kann an Bord gehen und Dir alles genau anschauen. Im Sommerhalbjahr hast Du die Möglichkeit, in der Werft selbst mit Hand anzulegen.
Mein Tipp: Es macht Spaß, einfach mal auf dem alten Wanderweg entlang des Fjords, dem Roskilde Fjordstien, ein Stückchen zu wandern – Draußen sein ist Hygge. Du wirst mit tollen Blicken auf die Landschaft und den Fjord belohnt.
Weitere empfehlenswerte Städte
Århus
Die Stadt Aarhus liegt an der Ostküste der Halbinsel Jütland. Den Gamle By (die Altstadt) ist ein Freilichtmuseum – eine alte Stadt mit jahrhundertealten Fachwerkhäusern. In der Nähe befinden sich die Gewächshäuser des Botanischen Gartens. Das Kunstmuseum ARoS im Stadtzentrum stellt internationale zeitgenössische Werke aus und ist immer einen Besuch wert. In der Nähe des Wassers liegt das unterirdische Wikingermuseum, wo die frühe Geschichte der Region erkundet werden kann. Der nahe gelegene Dom zu Aarhus verfügt über restaurierte Fresken aus dem 14.–16. Jahrhundert.
Ålborg
In Nordjütland am Ufer des Limfjords liegt Aalborg. Bekannt ist die Stadt vor allem durch das neu belebte Uferviertel am Limfjord. Erwähnenswert sind die Ausstellungen im Utzon Center und das futuristische Haus der Musik, in dem Konzerte stattfinden. Nicht weit entfernt befindet sich das Fachwerkschloss Aalborghus aus dem 16. Jahrhundert. Der in Aalborg hergestellte Aalborg Aquavit ist eine auch in Deutschland sehr bekannte Spirituose.
Interessante Landschaften
Dänemark ist nicht nur von allen Seiten von Wasser umgeben, auch im Landesinneren ziehen einige größere Gewässer Groß und Klein an.
Limfjord
Der Limfjord durchzieht Dänemarks Norden und erstreckt sich mit einer Fläche von rund 1.500 km² von der Nordsee bis zum Kattegat quer durch das Land – mal als schmaler Fluss, mal als großer See. Das Einzugsgebiet von rund 7.500 km² ist ein Sechstel der Fläche Dänemarks. Schon früh wurde das Gebiet besiedelt – die fruchtbaren Böden, reiche Fischvorkommen und die relativ geschützte Lage zogen die ersten Siedler an. So verwundert es nicht, dass bereits in der Steinzeit und lange vor den Wikingern einige Siedlungen entstanden.
Die Region ist geprägt von blühenden Heidelandschaften, sanft geschwungenen Fjordgebieten und zumeist flachen Gewässern, die auch Kindern einen unbeschwerten Badespaß erlauben und sich zudem zum Windsurfen, Segeln und für andere Wassersportarten eignen. Einfach nur am Strand sitzen und aufs Wasser schauen – entspannen und hyggelig genießen.
Ringkøbingfjord
Auf der Westseite Südjütlands liegt der größte Küstensee Dänemarks – 30 km lang und 10 km breit. Geologisch betrachtet ist der Ringkøbing Fjord eigentlich eine Lagune, ein durch eine Nehrung vom Meer abgetrenntes, flaches Gewässer. Seiner Schönheit tut es keinen Abbruch. Im Schnitt ist er nur 1,5 m tief und ideal für Segler, Windsurfer, Kiter, Kanuten und Stand-up Paddler. Es gibt zwei Surfspots – am Westufer bei Hvide Sande und am Nordostufer zwischen Søndervig und Ringkøbing.
Neben den Menschen haben auch Zugvögel dieses Gewässer für sich entdeckt. Die Vögel, die in den ausladenden Salzwiesen nisten und brüten, können am besten im Vogelschutzgebiet Tipperne am Südende des Ringkøbingfjords beobachtet werden. Allerdings ist der Zugang während der Brutzeit eingeschränkt.
Halbinsel Skallinge
Skallinge ist eine Landzunge an der dänischen Nordseeküste zwischen der Landspitze Blåvands Huk und der Insel Fanø. Sie gehört zum Nationalpark Dänisches Wattenmeer und entstand erst 1634 nach der Burchardiflut. Sie verändert sich mit jedem Sturm und jeder Sturmflut, wenn die Strandlinie mehrere Meter weit ins Inland wandert oder eine Dünenkette im Meer verschwindet.
Hier habe ich zum ersten Mal einen verschneiten Strand gesehen, als ich im Winter über dieses zauberhafte, einsame Fleckchen Erde gewandert bin. Die Luft was frisch, der Wind brachte die Gräser zum Knistern – einfach wunderbar, diesen leisen Geräusche zu lauschen – für mich ist auch das Hygge.
Møns Klint und Schloss Liselund
Møn ist die kleine Schwester unserer Ostseeinsel Rügen. Genau wie dort, gibt es an der Ostküste bei Møns Klint (Klippe) Kreidefelsen – allerdings sind sie nicht so mächtig wie die auf Rügen. Trotzdem ist die Klippe mit bis zu 128 m Höhe die höchste Steilküste Dänemarks.
Über eine lange Holztreppe mit 497 Stufen gelangt man vom GeoCenter zu den Klippen hinab – genauso viele sind es auch wieder zurück :-D. Es ist möglich, ein gutes Stück weit am Strand unterhalb der Klippe entlangzulaufen – nach starken Regen ist der Strand allerdings gesperrt, weil es immer wieder zu Felsstürzen kommen kann.
Es lohnt sich, das Geocenter Møns Klint zu besuchen. Hier wird die Geologie der Insel erläutert und gezeigt, was über und im Meer so los ist.
Im Buchenwald oberhalb der Klippen liegt das romantische Schlösschen Liselund mit seinem wunderbaren Landschaftspark. Das ist allerdings kein pompöser Palast, sondern eher eine Villa, ein Landhaus oder einfach das kleinste „Schloss“ Dänemarks.
Mein Tipp: Wenn Du gut zu Fuß bist, solltest Du das Auto am GeoCenter stehen lassen und eine kleine Wanderung zum Schlösschen Liselund machen. Das sind hin- und zurück etwa 10 km – ein wunderbarer Weg, der überwiegend durch den schönen Buchenwald führt. Du fühlst Dich wie in einer Kathedrale der Natur … einfach Hygge.
Die schönsten Leuchttürme an der Nordsee
Dänemark ist das Land zwischen den Meeren. Trotz seiner geringen Größe ist seine Küstenlinie 7.314 km lang. Da in der Ostsee 406 Inseln liegen, verwundert diese Länge nicht. 80 Leuchttürme und Feuerschiffe weisen den Schiffen den Weg. Entlang der rauen Nordseeküste mit den Dünenlandschaften gibt es nur wenige Häfen. Neben einigen Seefeuern und Orientierungsfeuern sind hier an markanten Punkten unbefeuerte Holzbaken zu finden. An der Ostseeküste gibt es zahlreiche kleinere Fischerei- und Sportboothäfen und viele Fährlinien, die einzelne Inseln ansteuern. Hier sorgen zahlreiche Sektorenfeuer und Richtfeuer für gute Orientierung.
Ich muss gestehen, ich bin ein echter Leuchtturm-Fan und meine vier Lieblingsleuchttürme will ich Dir nicht vorenthalten.
Dort, wo das Wattenmeer in die offene Nordsee übergeht, steht auf der Landspitze Blåvands Huk das Blåvandhuk Fyr. Der Leuchtturm ist 39 m hoch, wurde 1900 gebaut und warnt die Schifffahrt von dem gefährlichen Horns Riff. Du kannst ihn das ganze Jahr über besichtigen. „Nur“ 170 Treppenstufen trennen Dich von der Aussichtsplattform. Im ehemaligen Leuchtturmwärterhaus sind die Touristeninformation und eine Ausstellung zum Offshore-Windpark Horns Rev untergebracht.
Rund 60 km weiter im Norden liegt auf dem nördlichen Teil der Nehrung des Ringkøbingfjords (Holmsland Klit) das Lyngvig Fyr. Der 38 m hohe Leuchtturm wurde 1906 auf einer 17 Meter hohen Düne erbaut. Auch diesen Turm kannst Du ganzjährig besichtigen. Insgesamt 228 Treppenstufen sind bis zur Aussichtsplattform des Leuchtturms zu erklimmen, 79 davon auf der Holztreppe, die von den Nebengebäuden am Fuß der Düne hinauf zum Turmeingang führt. In den Nebengebäuden findest Du eine Ausstellung zur Geschichte des Leuchtturms, einen Souvenirladen und ein Café.
Weitere 50 km nördlich liegt zwischen den Orten Trans und Ferring das 1877 erbaute Bovbjerg Fyr. Sein Turm ist nur 26 m hoch, steht aber am höchsten Punkt der Steilküste 62 m über dem Meeresspiegel. Die Stufen bis zur Aussichtplattform habe ich nicht gezählt, es können also nicht sehr viele gewesen sein. Der Leuchtturm hat eine sehr markante rote Farbe und zwei Nebengebäude. Hier findest Du eine Ausstellung über den dänischen Küstenschutz, der in der Gegend von Bovbjerg begann, und ein Café.
In der Jammerbucht (Nordjütland) nördlich von Løkken liegt Dänemarks wohl bekanntester Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr. Er wurde Ende 1900 hinter einer damals nur zwei bis drei Meter hohen Düne zusammen mit vier Nebengebäuden 200 m vom Meer entfernt gebaut.
Im Laufe die Jahrzehnte stürzt immer mehr von der Steilküste ein. Sand drang zwischen den Häuschen ein, verschüttete den Brunnen und machte den Garten unfruchtbar. Die Düne Rubjerg Knude wanderte vom Wind getrieben immer weiter und erreichte schließlich eine Höhe von etwa 50 m. Damit war der Leuchtturm vom Meer aus nicht mehr zu sehen. Der Betrieb wurde am 1. August 1968 eingestellt Als ich ihn 2010 besuchte, war nur noch der geschlossene Turm zu erkennen. 2017 stand er nur noch 8 m von der Steilküste entfernt und lief Gefahr, in die Nordsee stürzen. Im Herbst 2018 beschloss die Gemeinde Hjørring, den Turm 60 bis 80 Meter in das Landesinnere zu versetzen. Am 22. Oktober 2019 wurde der Leuchtturm um 70 Meter verschoben. Anschließend wurde er neu gekalkt und der erfolgreiche Umzug mit einer Projektionsshow gefeiert.
Urlaub in Dänemark
Dänemark ist ein Land der Ferienhäuser. Es gibt landesweit über 40.000 Häuser – von einfach und günstig bis luxuriös. Sie liegen direkt am Meer, im Wasser, in den Dünen, mitten im Land, sind meist aus Holz gebaut. Viele sind nordisch modern eingerichtet oder auch ganz Retro. Von kuschelig kleinen Hütten für 2 Personen bis Anwesen für 20 und mehr Menschen ist alles vertreten.
Vermietet werden sie durch mehr als 30 Vermietungsunternehmen, die bekanntesten Anbieter heißen DanCenter, Novasol, DanWest, Esmark und Feriepartner. Dazu kommen noch ebenso viele regionale Vermieter.
Willst Du ein Ferienhaus buchen, müsstest Du bei jedem einzelnen Vermieter suchen. Das ist sehr umständlich. Aber seit Anfang des Jahres 2000 gibt es ein Buchungsportal, über das ein Großteil der Anbieter gebucht werden kann – fejo.dk. Dabei sind die Preise mit denen der einzelnen Vermieterwebsites identisch.
Mein Tipp: Ich buche seit über 15 Jahren nur noch über fejo.dk und feriepartner.de (keine bezahlte Werbung). Die Mitarbeiter:innen der beiden Portale kennen sich in Dänemark top aus, machen selber in Dänemark Urlaub und kennen sehr viele der angebotenen Häuser. Bisher bin ich kompetent beraten worden und damit immer sehr gut gefahren.
Natürlich kannst Du in Dänemark auch Campingurlaub machen – mit dem Zelt und mit dem Wohnmobil. Auf rund 500 Campingplätzen lassen sich Erlebnisse und Aktivität perfekt mit Ruhe und Entschleunigung verbinden. Schön und großzügig ist Camping in Dänemark allemal – Meerblick oft inklusive. In meiner Jugend habe ich Campingurlaub gemacht – heute kann ich das nicht mehr. Weitere Informationen findest Du bei VisitDenmark.
Leben in Dänemark
Was ich über das Leben in Dänemark nicht erwähnte: Dänemark ist kein Mitglied der europäischen Währungsunion. Du musst Deine Euros also in dänische Kronen (DKK) tauschen, wenn Du bar bezahlen willst. 1 DKK entspricht ca. 0,13 Euro oder umgekehrt 1 Euro ca. 7,50 DKK – ist ein bisschen schwer umzurechnen, aber dafür gibt es eine Reihe Handy-Apps.
Der Euro ist in Dänemark kein offizielles Zahlungsmittel. Nur in den großen Urlaubsregionen kannst Du mit einem Euro-Schein bezahlen und bekommst DKK als Wechselgeld zurück. Der Kurs geht dabei allerdings zu Gunsten des Händlers.
Auf der positiven Seite: Dänen sind Kartenzahler. Heißt: Du kannst fast überall mit Deiner EC- oder Kreditkarte zahlen – sogar das Eis am Strand. Ob und welche Gebühren bei Deiner Bank oder Sparkasse dafür anfallen, erfährst Du auf der entsprechenden Website Deines Kreditinstitutes.
Lebensmittel kannst Du in jeder kleinen Stadt einkaufen, dort meist in kleineren Supermärkten wie Dagli Brugsen o. ä. In größeren Orten und Städten findest Du neben Super Brugsen, Spar, Rema1000 oder Fakta auch die bei uns bekannten Discounter Aldi, Netto und Lidl, mit etwa zweidrittel landesüblichen Lebensmitteln und einem Drittel Lebensmittel, die Du auch in deutschen Filialen findest.
Nicht nur bei uns sind die Lebenshaltungskosten in den letzten 2 Jahre massiv gestiegen, auch in Dänemark sind Lebensmittel teurer geworden. Im Schnitt liegen die Lebensmittelpreise 20 bis 30 % über dem deutschen Niveau. Besonders teuer sind alkoholische Getränke, vor allem die hochprozentigen. Zigaretten für die Süchtigen unter uns sind komischerweise nur unwesentlich teurer als bei uns. Einen Preisvergleich findest Du z. B. bei dansk.de.
Günstig „einkaufen“ kannst Du an den vielen kleinen Ständen entlang der Wege und Straßen, wo Bauerhöfe oder Privatpersonen Obst, Gemüse, Marmeladen oder Honig aus dem eigenen Garten oder vom Hof anbieten. Das Vertrauen darauf, dass der Kunde bezahlt, was er nimmt, bildet die Grundlage für diese liebenswerte Einkaufsmöglichkeit.
Essen im Restaurant ist gegenüber Deutschland deutlich teurer. Auch wenn ich mich gerne mal bedienen lasse, verkneife ich mir das Auswärtsessen in den letzten Jahren meist.
Mein Tipp: Ich habe mir angewöhnt, einige trockene und haltbare Lebensmittel von zuhause mitzunehmen und nur die frischen Sachen wie Brot, Obst und Gemüse vor Ort zu kaufen. Auch Wein nehme ich mit, denn eine Flasche Wein kostet in Dänemark schon mal umgerechnet 60 Euro. Bier ist etwas günstiger und ich kaufe gerne ein lokales, wenn es im Angebot ist. Essen gehen besteht meist aus einem leckeren Fischbrötchen in einer Fisk Røgerie (Fischräucherei) oder einem Imbiss in einem Museumscafé. Was ich mir nie verkneifen kann, ich ein hyggeliges Softeis mit Lakritz-Topping – egal, wie teuer es ist.
Am Ende verrate ich Dir gerne meine Seelenorte in Dänemark – Orte, in die ich immer wieder fahre, auch wenn ich schon x-mal dort gewesen bin.
Allen voran ist das Ribe mit dem wunderbaren Dom und der süßen Altstadt. In Hvide Sande fühle ich mich immer zuhause. Hier habe ich meinen 50sten und auch meinen 60sten Geburtstag gefeiert. Seit drei Jahren zählt auch Hejlsminde zu meinen Lieblingsorten – dieses Fleckchen an der Ostsee mit dem 180° Blick auf die See mit den großen und kleinen Inseln. Schon lange liebe ich auch die Insel Møn, dieser Fels mit seinen Buchenwäldern, die an eine Kathedrale erinnern. Wenn ich absolute Ruhe brauche und nach stressigen Zeiten runterkommen will, fahre ich an die Ostsee auf das nur 4 x 3 Kilometer große Inselchen Årø. Sehe ich hier mehr als zwei Leute am Tag, ist Rushhour. Für mich ist das Hygge pur!
Konnte ich Dir mein Herzensland Dänemark ein bisschen näherbringen und Dich für die tollen Städte und Landschaften zwischen den Meeren begeistern? Das würde mich freuen.
Hast Du Fragen? Schick uns gerne eine E-Mail und wir werden sie sicher beantworten.
Med venlig hilsen Iris Hüttemann
Sehenswerte Dokumentation des NDR-Fernsehens
Land zwischen den Meeren Teil 1 Dänemarks Nordseeküste
Der deutsche Schlager – er ist nicht totzukriegen – so die Kernaussage der beiden wunderbaren Dokumentationen von Terra X History, die ich vor ein paar Tagen gesehen habe. Ich möchte Dir die beiden Sendungen Deutschland, deine Schlager: 1945 bis 1979 und Deutschland, deine Schlager: 1980 bis heute als eingefleischte „Schlager braucht kein Mensch“-Denkerin unbedingt ans Herz legen.
Für mich waren diese 2 x 45 Minuten ein kurzweiliger und bereichernder Einblick in eine Welt, die mich nie interessiert hat. Mir war nicht klar, wie umfassend die Entwicklung und Innovationsfähigkeit des deutschen Schlagers war und heute noch ist und welche Einflüsse die Stimmung in der Gesellschaft darauf genommen hat. Wie wandelbar er ist und wie er sich an den Zeitgeist anpasst, das wurde mir durch die Aussagen der hochkarätigen Kommentatoren und Branchen-Insider erst bewusst.
Die Entwicklung
Ursprünglich handelten Schlagertexte von einer schönen heilen Welt, die von Hoffnung und Sehnsucht geprägt war. Probleme wurden viele Jahre nicht besungen, doch die gesellschaftlichen Veränderungen blieben nicht ohne Wirkung. Es musste sich etwas verändern: mit deutlich mehr Tiefgang und Interpretationsspielraum für die Hörer:innen nahm der Schlager wieder Fahrt auf.
Es war ein langer Weg vom Austausch der Künstler in den Nachkriegsjahren, über die Teilung Deutschlands und die unterschiedlichen Entwicklungen in Ost und West, bis zur Einbindung von Rock-, Punk und Techno-Elementen sowie der Neuen Deutschen Welle (NDW). Dennoch erzählt der Schlager im Kern immer noch Geschichten aus dem Leben, in denen sich die Zuhörer wiederfinden. Damit entsteht eine Verbindung zum gesellschaftlichen Zeitgeist.
Von Freddy Quinn und Catharina Valente, über Juliane Werding und Peter Maffay, bis Helene Fischer und Roland Kaiser, der moderne Schlager kann viele Strömungen aufnehmen und lässt ein neues Gewand entstehen, in das er sich kleidet. So steht er immer wieder auf und verschafft seinen „alten Helden“ neuen Kultstatus.
Mein Fazit
Ob Fan oder nicht – absolut sehenswert!
Am Rande notiert: Erstaunlicherweise kannte ich doch relativ viele Lieder – nicht nur aus dem Autoradio in Kindheitstagen und der Hitparade mit Dieter Thomas Heck. Auch bei Schützenfesten oder Hochzeitsfeiern kann man sich den aktuellen Schlagern und den kultigen Hits kaum entziehen 😉.
Das Sprichwort „Nur ein Genie beherrscht das Chaos“ habe ich in der Vergangenheit gern bemüht. Doch ich musste vereinzelt feststellen, dass mein Genie auch schwächeln kann, wenn ich meinen Schlüssel oder das Headset mal wieder „verlegt“ hatte und länger danach suchen musste. Dann ärgere ich mich jedes Mal und stelle mir vor, wie entspannt es wäre, wenn alles seinen Stammplatz hätte – und dort auch zu finden wäre 😊.
Aber mit dem Ausmisten ist das so eine Sache: Es fühlt sich an wie ein riesiger Berg Arbeit, der überwunden werden muss und die Lust dazu kommt auch nicht so richtig in Schwung. Doch vielleicht trügt der Schein?
Ich will der Sache auf den Grund gehen und recherchiere. Ich finde Listen und Vorschläge, Vorgehensweisen und mehr oder weniger hilfreiche Tipps. Bei manchem gruselts mich schon beim Durchlesen und einige lassen in mir das Gefühl von „könnte bei mir funktionieren“ entstehen.
Erste Ideen
Was mir gut gefällt, ist die Idee, das Ausmisten in mehrere (kleine) Etappen aufzuteilen und jeweils Zeiteinheiten festzulegen. Ob es 10 Minuten für eine Schublade im Sideboard oder eine ganze Stunde für den Kleiderschrank sein sollten – für mich muss es alltagstauglich sein. Eine Liste mit einer Gesamtübersicht, wo ich für Ordnung sorgen möchte, macht auf jeden Fall auch Sinn.
Wenn ich dann loslege, werde ich viele Entscheidungen treffen müssen – und die werden vermutlich anstrengend und herausfordernd. Um mir das zu erleichtern, überlege ich mir im Vorfeld, was ich mit den Sachen mache, die ich loslassen werde: verkaufen, verschenken, spenden, abgeben usw. Das bringt Klarheit – und schon eine leise Vorahnung, wie es sich anfühlt, wenn ich mit der Aktion fertig bin.
Einen weiteren guten Tipp habe ich bei Ordnungswunder gefunden: Wenn es mir schwerfällt, eine Entscheidung zu treffen und ich es voraussichtlich auf den „behalte ich vielleicht“-Stapel lege, soll ich mir eine Frage stellen: „Habe ich Lust dazu, mich später NOCHMAL mit diesem Gegenstand zu beschäftigen?“ – Ich glaube, das wird meine Entscheidungsfindung um einiges beschleunigen.
Spannend ist für mich auch der Denkansatz „Umgekehrt Ausmisten“, den ich bei deine klare Linie gefunden habe. Dabei geht es um die Fragestellung „Würde ich es nochmal kaufen, wenn es kaputt gehen würde?“ Das macht mir die Entscheidung bei vielen Dingen einfacher, doch mir ist klar, bei den Gegenständen mit einer emotionalen Verbindung, wie Geschenken, Urlaubsandenken, Erbstücken usw. komme ich auch damit nicht weiter.
Mir kommt der Gedanke, dass ich es dann so machen kann, wie mit alten T-Shirts, die ich als Erinnerung von tollen Veranstaltungen und Konzerten mitgenommen habe. Die Trennung fiel mir sehr schwer, obwohl ich sie nicht mehr tragen konnte, so ausgewaschen und löchrig waren sie schon. Damals habe ich mich entschieden, Fotos davon zu machen und habe diese in einen „Andenken-Ordner“ auf dem Rechner gespeichert. Damit fühlte ich mich damals ganz wohl und denke, dass das auch mit anderen emotional behafteten Gegenständen funktionieren wird.
Meine ungelösten Probleme
Damit ist der Anfang durchdacht, jetzt muss ich nur noch zwei „Probleme“ lösen.
Zum einen muss ich mir überlegen, wie ich das Thema „einsortieren“ und das Endprodukt „jedes Ding hat seinen Platz“ angehen kann. Davor graut es mir am meisten, weil mir beim Aufräumen in mehreren Etappen die Übersicht für den Platzbedarf fehlt. Und ich habe keine Lust, alles mehrfach ein- oder umzuräumen, weil ich im Laufe der Aktion feststelle, dass räumlich doch nicht alles in die geplante Schublade passt und ich einen etwas höheren Platzbedarf benötige, um alles Zusammengehörige an einem Ort zu haben.
Zum anderen frage ich mich, wohin mit den aussortieren Gegenständen, bis ich endgültig fertig bin? Denn die Abfuhr-, Wegbring-, Spenden- und Verkaufsaktionen möchte ich nicht mehrmals in Angriff nehmen. Ich werde wohl einen Platz finden müssen, an dem ich alles sammeln kann, ohne dass es mich über die Zeit der Gesamt-Aktion massiv stört.
Meine Frage an Dich
Also bin ich von „glücklich“ noch etwas weiter weg, denn zur Lösung meiner beiden Probleme habe ich bei meinen Recherchen nichts gefunden. Und offen gesprochen: Die ganze Aktion wird bei mir einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen, weil ich kleinere Etappen viel besser in meinen Alltag einbauen kann. Du hast bestimmt schon Erfahrungen gesammelt und Lösungsansätze gefunden, die mir und vielleicht auch anderen Leser:innen helfen werden.
Tauben – sie werden gehasst, gezüchtet und geliebt. Einerseits ein Friedenssymbol, andererseits die Ratten der Lüfte. Die Meinungen über die Tauben sind vielschichtig und aus dem Stadtbild sind sie kaum wegzudenken.
In Deutschland gibt es etwa 8 Mio. Tauben und in den Innenstädten fühlt sich Mensch schon mal bedrängt, wenn sie auf der Suche nach Nahrung einem kaum von den Füßen weichen. Sie sitzen gern in Nischen und machen es sich bequem, sofern der Mensch nicht auf den Gedanken kommt, Gitternetze davor zu spannen oder die schönen Sitzplätze auf Mauervorsprüngen und Dachbalken mit Spikes zu versehen.
Sie sind die „zahmen“ Nachkommen der Felsentauben und finden immer ein kleines Fleckchen, auf das sie sich zurückziehen können, wenn sie nicht nach Nahrung suchen müssen. Doch je mehr Tauben in der Stadt unterwegs sind, desto mehr Taubenkot verunreinigt und beschädigt die Gebäude und Fassaden, die sich zudem in luftiger Höhe nur schwer säubern lassen.
Das Augsburger Stadttaubenkonzept
„Das Augsburger Stadttaubenkonzept“ wurde vor über 25 Jahren ins Leben gerufen und hat zu einer deutlichen Verbesserung für das Zusammenleben von Mensch und Tier geführt.
Die Tauben werden in städtischen Taubenschlägen mit artgerechtem Futter versorgt und brauchen nicht mehr in den Fußgängerzonen nach „ungesunder“ Nahrung zu suchen. Haben sie einen Schlag, also einen Standort gefunden, bleiben sie diesem auch treu. Sie bekommen ihr Futter und brauchen die Anwohner nicht mehr zu belästigen. Sie ziehen sich gerne zurück, auch um zu brüten, was sie übrigens bis zu 9 x pro Jahr tun. Dennoch sind sie frei und können den Schlag jederzeit verlassen und ausfliegen.
Taubenmanager:innen versorgen die Tiere regelmäßig. Sie füttern, bringen verletzte Tiere zum Tierarzt, säubern die Schläge von Kot und tauschen die gelegten Eier gegen Kunsteier aus. Schlüpft nichts aus, werden diese nach einiger Zeit nicht mehr bebrütet und die Kunsteier werden entfernt. Dadurch kann die Population sehr gut reguliert werden, was beiden Seiten zugutekommt.
Übertragen Tauben Krankheiten?
Im Bericht von Nano auf 3Sat (ab Minute 17:30) erklärt der Pathologe Daniel Nobach, CVUA Stuttgart, dass in Stadttauben über 100 Krankheitserreger nachgewiesen wurden, davon können sieben auch für den Menschen gefährlich werden. Doch laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind Tauben als Überträger äußert selten.
Doch die Wahrscheinlichkeit sinkt, wenn die Tiere gut versorgt werden und die Taubenschläge regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, wie es das Augsburger Stadttauben-Konzept vorsieht. Silvie Brucklacher-Gundzenhäußer ist Taubenbeauftragte in Stuttgart. Sie betreut die Stadttauben seit über 15 Jahren und ist noch nie angesteckt worden, obwohl sie stets ohne Maske und Schutzkleidung arbeitet.
Andere Städte haben das Modell übernommen und kommen im o. g. Beitrag auf Youtube ebenfalls zu Wort.
Wir finden, dass ist ein sehenswerter Beitrag und freuen uns auf Deine Anmerkungen dazu.