Von Reishi bis Frauenmantel: Pilze und Pflanzen als Schlüssel zu natürlicher Gesundheit
In den letzten Jahren erleben wir ein wachsendes Bewusstsein für die Balance in unserem Körper. Wir vertrauen unserer Intuition und treffen selbstbestimmtere Entscheidungen für unsere Gesundheit.
Dieser Wandel spiegelt einen Zeitgeist wider, der von Gesundheitsbewusstsein, Natürlichkeit und Selbstfürsorge geprägt ist. Viele Frauen spüren, dass ein ursprünglicher, naturverbundener Lebensstil guttut: naturbelassene Lebensmittel, Bewegung an der frischen Luft, Zeit für liebevolle Selbstfürsorge und ein möglichst „artgerechtes“ Leben.
Die Kraft, Verantwortung zu übernehmen
Zu diesem Bewusstsein gehört für viele inzwischen auch, das Wohlbefinden nicht allein in die Hände der konventionellen Medizin zu legen, sondern selbst aktiv zu werden – mit naturheilkundlicher Unterstützung, hochwertigen pflanzlichen Präparaten und natürlichen Nahrungsergänzungen. Es geht nicht darum, die Schulmedizin zu ersetzen, sondern sich selbstwirksam zu fühlen, den eigenen Körper zu verstehen und zu stärken. Natürliche Substanzen eignen sich hervorragend, um den Organismus auf sanfte Weise zu begleiten.
Besonders wenn es um hormonelle Schwankungen, zyklusbedingte Beschwerden oder den Schutz der eigenen Zellgesundheit geht, gibt es ein reiches Repertoire aus der Natur, an dem wir uns bedienen können.
Neben Heilpflanzen, die viele bereits kennen, rückt dabei eine Heilkraft ins Zentrum, die in Europa lange im Schatten der Kräuterheilkunde stand und schlicht übersehen wurde: Heilpilze. Während Heilpflanzen in Europa traditionell verwurzelt sind, blicken besonders in Asien Heilpilze auf eine jahrtausendealte Anwendung zurück. Die heilende Wirkung wird dort bis heute sehr umfangreich erforscht.
Heilpilze, auch Vitalpilze genannt, werden in der naturheilkundlichen Mykotherapie genutzt und können uns in jeder Lebensphase unterstützen – von PMS bis zu Wechseljahresbeschwerden und bei Belastungen durch HPV-Infektionen oder Cervix-Dysplasien.
Heilpilze – verborgene Verbündete für weibliche Vitalität
Heilpilze sind reich an bioaktiven Stoffen, die das Immunsystem, den Stoffwechsel, die Hormonbalance und die Zellgesundheit regulieren können. Dazu zählen Polysaccharide wie Beta-Glucane, Triterpene, Ergothionein, Sterole sowie Phenolverbindungen und Flavonoide, die man auch als Radikalenfänger und Antioxidantien aus vielen anderen Pflanzen kennt. Heilpilze werden außerdem wegen ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt – zwei Bereiche, die für die allgemeine Zellgesundheit und das Immunsystem eine wichtige Rolle spielen.
In den letzten Jahren sind zudem zahlreiche vielversprechende Studien erschienen, die untersuchen, wie Heilpilze begleitend zu konventionellen Krebstherapien eingesetzt werden können. Dabei wird insbesondere erforscht, inwiefern sie das Immunsystem unterstützen – ein System, das durch Chemo- oder Strahlentherapie oftmals stark belastet wird. Diese Forschung steht noch am Anfang, zeigt jedoch, dass Heilpilze ein spannendes naturheilkundliches Potenzial besitzen, wenn es um ganzheitliche Unterstützung geht.
Ein Heilpilz, der derzeit international stark an Aufmerksamkeit gewinnt, ist Lion’s Mane (Hericium erinaceus). Er gilt in vielen Gesundheitskreisen als regelrechtes „Superfood“, weil er traditionell zur Unterstützung der kognitiven Leistungsfähigkeit, der geistigen Klarheit und des Nervensystems genutzt wird. Viele Menschen schätzen ihn im Alltag, um Konzentration, Fokus und mentale Energie zu fördern – ein Trend, der seine Wurzeln sowohl in asiatischen Traditionen als auch in modernen Forschungsansätzen hat.
Zu den in der Frauenheilkunde besonders relevanten Heilpilzen gehören:
Heilpilze und ihre traditionelle Anwendung
Reishi – innere Ruhe, hormonelle Balance, entgiftend, Leberstoffwechsel
Coriolus (Schmetterlingstramete) – Unterstützung der Immunbalance und Darmgesundheit, wissenschaftlich untersucht bei HPV und Krebstherapie-Begleitung
Maitake – Zyklusregulation, Stoffwechsel, Unterstützung bei PCOS-Tendenzen
Cordyceps (Schlauchpilz) – Energie, Libido, Zyklusregulation, Stimmungsbalance
Hericium (Stachelbärte) – Nervensystem, Verdauung, Haut/Schleimhaut, Stress-Regulation
Pilze neu gedacht: Von Pulver bis Pilzkakao
Heilpilze werden üblicherweise als Pulver aus dem Fruchtkörper angeboten – entweder pur oder in Kapselform. Für eine höhere Wirkstoffkonzentration stehen auch Extrakte, Tinkturen oder Flüssigextrakte zur Verfügung. Immer beliebter werden zudem moderne Zubereitungsformen wie Pilzkakao oder Pilzkaffee (meist ohne Koffein), bei denen Mischungen aus Heilpilzen und wärmenden Gewürzen – oft im Chai-Stil mit Zutaten wie Kurkuma – als sanfte, wohltuende Alternative den klassischen Kaffee ersetzen und das allgemeine Wohlbefinden unterstützen.
Tipp:
Achte auf zertifiziert biologischen Anbau und kombiniere idealerweise Extrakt + Pulver, um das volle Spektrum der Inhaltsstoffe zu nutzen. Pulver enthält den gesamten getrockneten Fruchtkörper des Pilzes, unter anderem auch wertvolle Ballaststoffe. In Extrakten hingegen werden bestimmte bioaktive Substanzen – vor allem Polysaccharide wie Beta-Glucane oder Triterpene – aus dem Pilz herausgelöst und konzentriert. Während Pulver also das natürliche Gesamtprofil des Pilzes abbildet, liefern Extrakte einzelne Wirkstoffgruppen in intensivierter Form.

Ich habe Dir einige Beispiele mitgebracht.
Heilpilze für hormonelle Balance
Unser Hormonsystem ist fein abgestimmt und reagiert sehr sensibel auf Stress, Ernährung und Lebensstil.
Cordyceps wird traditionell genutzt, um die Energieproduktion und die körpereigene Hormonbalance zu unterstützen. Er reguliert die Östrogen- und Progesteronbildung sowie die Cortisolausschüttung und fördert die Säureausscheidung. Viele Frauen berichten über mehr Vitalität und bessere Stimmung.
Reishi stärkt die Leber, balanciert den Hormonstoffwechsel, ist stark entgiftend, immunaktivierend. Pflanzliche Ergänzungen wie Mönchspfeffer, Frauenmantel oder Johanniskraut können zusätzlich harmonisieren.
Hericium (Igelstachelbart) baut das Darmmikrobiom auf, wirkt auf Haut- und Schleimhaut-Integrität, Präbiotikum, Erinacine. Er hat eine entspannende, stress-reduzierende Wirkung (-> schlaffördernd) und unterstützt die Regeneration der Nervenzellen.
HPV & Cervix-Dysplasien
Viele Frauen sind überrascht zu erfahren, dass Belastungen durch HPV und Cervix-Dysplasien nicht nur schulmedizinisch begleitet werden können.
In der naturheilkundlichen Praxis wird häufig ein ganzheitlicher Ansatz gewählt, der das Immunsystem stärkt und die Zellen unterstützt.
Coriolus (Schmetterlings-Tramete) steht hier im Zentrum:
- wird in Studien untersucht im Zusammenhang mit HPV
- traditionell eingesetzt zur Stärkung der Immunantwort
- viele Frauen berichten von besseren Kontrollbefunden im Verlauf
Ergänzend werden oft Reishi und Maitake genutzt, die Stoffwechsel, Stressregulation und Zellgesundheit unterstützen.
Phytotherapeutische Begleiter sind beispielsweise Grüntee-Extrakt, Frauenmantel und Curcuma.
Wichtig: Diese Begleitung ersetzt keine gynäkologische Behandlung, sondern ergänzt sie.
PMS & Zyklusbeschwerden
Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen, Krämpfe, schmerzende Brust, Überforderung – viele Frauen kennen die prämenstruellen Symptome (PMS) gut. Hier kann ein naturheilkundlicher Ansatz helfen, den Zyklus wieder als Ressource statt Belastung zu erleben.
Mögliche Unterstützung:
- Reishi & Hericium für innere Ruhe und nervliche Stabilität
- Maitake & Cordyceps zur Zyklusregulation
- Frauenmantel, Ingwer, Schafgarbe als pflanzliche Begleiter
Wechseljahre
Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein Übergang. Trotzdem können Hitzewellen, Schlafstörungen, Nervosität oder Müdigkeit herausfordernd sein.
Reishi wird traditionell genutzt, um Schlaf, innere Ruhe und hormonelle Balance zu unterstützen.
- Reishi wird traditionell genutzt, um Schlaf, innere Ruhe und hormonelle Balance zu unterstützen.
- Cordyceps kann Vitalität, Libido und Stimmung fördern. Pflanzlich begleiten hier oft Salbei, Traubensilberkerze und Rotklee.
- Maitake fördert den Knochenstoffwechsel und wird zur Unterstützung eines ausgeglichenen Fettstoffwechsels und eines gesunden Körpergewichts verwendet.
Dies sollen nur einige Beispiele sein. Wenn Du Dich eingehender mit dem Thema Heilpilze befassen möchtest, kannst Du auf eine große Auswahl an Büchern, Fachartikeln und Onlinequellen zurückgreifen, die das Wissen über Heilpflanzen und Heilpilze gut verständlich vermitteln. Sich zu informieren ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu mehr Selbstwirksamkeit und Bewusstsein für den eigenen Körper. Eine übersichtliche Einstiegsmöglichkeit bietet die Webseite der Gesellschaft für Vitalpilzkunde, auf der die wichtigsten Heilpilze und ihre traditionell beschriebenen Eigenschaften kompakt dargestellt sind.
Bei konkreten gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden ist es sinnvoll, sich an erfahrene Ärztinnen, Ärzte oder Heilpraktiker:innen zu wenden, die sich mit Mykotherapie und naturheilkundlicher Begleitung auskennen – so lässt sich der persönliche Weg zu mehr Balance und Wohlbefinden sicher und individuell gestalten.
Auf mehr Lebenskraft im Alltag – und ein bisschen Pilzmagie!
Herzlichst
Deine Ana
Die Autorin: Ana Orias Balderas, Inhaberin von Ana’s Pilzfarm

Ana Orias Balderas, Jahrgang 1985, ist studierte Bio-Geo-Wissenschaftlerin und Mutter eines Sohnes. In ihrem Bioland zertifizierten Bio-Pilzzuchtbetrieb „Ana’s Pilzfarm“ im Hunsrück widmet sie sich dem Anbau von Heil- und Gourmetpilzen. In ihrem Online-Shop vertreibt sie zudem natürliche Nahrungsergänzungsmittel und Pilzprodukte.
Kontaktdaten:
Ana Orias Balderas
Ana‘s Pilzfarm (Bioland zertifiziert)