Was ist nur mit mir los? Diese Frage taucht auf, wenn man sich in der Wir-bleiben-Zuhause-Zeit selbst zuhört. Das häufig ausgesprochene „Nein“ soll eine Struktur erschaffen und neue Wege in eng gewordenen Lebensräumen bieten, die sich in Corona-Zeiten für viele Menschen nur auf Wohnung, Haus und ggf. noch den Garten erstrecken.
Familiäres Leben in der Corona-Krise
Die gesamte Situation der Quarantäne, fehlende Freiräume durch Kontaktbeschränkungen und nur wenige Möglichkeiten, sich aus dem Weg zu gehen, kosten uns viel Energie und Kraft. Im ungünstigen Fall schwächen wir damit unser Immunsystem, ohne es zu bemerken.
Mit einem „Nein“ werden Kinder in ihre Schranken gewiesen und störungsfreie Zeiten im Homeoffice gesichert. Im Leben vor Corona positiv eingestellt, kommt man jetzt an seine Grenzen. Gefühlte Abgründe tun sich auf und fordern uns auf, Anlauf zu nehmen und loszuspringen. Der eigene Anspruch, alles gut bis perfekt zu managen, lässt den Wunsch nach mehr Leichtigkeit und einem Trampolin auftauchen.
- Nein, ich muss jetzt arbeiten.
- Nein, es gibt nicht schon wieder Spaghetti.
- Nein, ich habe jetzt keine Zeit, mit dir zu spielen.
- Nein, die Bügelwäsche ist noch nicht fertig.
- Nein, der Fernseher bleibt aus, mal doch ein Bild.
- Nein, ich kann mich jetzt nicht um die Kinder kümmern, mach Du das bitte.
- Nein, es gibt nichts zu Naschen, das Essen ist gleich fertig.
- Nein, erst werden die Hausaufgaben gemacht.
Das „Nein“ kostet Kraft und zerrt an der Gesundheit
Das „Nein“-sagen ist eine Reaktion auf diese eine Forderung und kostet uns richtig Kraft. Wir lehnen die vorgeschlagenen Dinge ab, um den Tagesablauf oder die Struktur aufrecht zu halten. „Nein“ heißt es außerhalb der Familienzeit, wenn der Schreibtisch ruft und der Krise zum Trotz der Laden laufen muss. Über den Tag verteilt, wird der Akku leerer und das Nervenkostüm dünner.
Kontaktbeschränkungen verhindern das gemeinsame Spielen und Austoben der Kinder. Die ganze Aufgedrehtheit bleibt in der Familie und wenn es rausgeht, bleibt die Konstellation bestehen. Familienzeit bedeutet: „Ja, wir machen etwas.“ Ob Fahrrad gefahren, spazieren gegangen oder gespielt wird: Arbeit und Haushalt werden hinten angestellt und der Fokus liegt auf Spaß und Abwechslung.
Doch wie lässt sich verhindern, dass uns die Negativität am Abend müde, schlapp oder genervt sein lässt?
Veränderung für ein besseres Immunsystem
Was ist der Grund der Frage, auf die ein „Nein“ geantwortet wird? Wurde sie aus Langeweile gestellt und die Forderung von Aufmerksamkeit steckt dahinter? Dann suchen Sie nach einer Antwort ohne ein „Nein“ zum Ausdruck zu bringen, z. B. mit einer kleinen Aufgabe wie einem Rätsel oder einer Denksportaufgabe. Oder di
Bei anderen Fragen kann ein „Nein“ aufgeweicht – also der Kraftaufwand reduziert – werden. „Ich sitze jetzt noch bis um 15 Uhr am Schreibtisch, danach machen wir …“ Konkret benannte Zeiten sind hilfreich und sorgen für Verständnis, wenn man sich an seine Zusagen hält.
Auch feste Essenszeiten bieten eine Struktur im Alltag. Wir essen um 13 Uhr und um 18 Uhr, Frühstück gibt es um 8 Uhr. Das „Nein“ wird durch den Satz ersetzt: „Schau mal auf die Uhr“ oder „Such dir aus, was wir nach dem Mittagessen zusammen spielen wollen.“
Dass die Situation für alle Beteiligten anstrengend ist, steht außer Frage. Verständnis und gegenseitiger Respekt helfen ebenfalls dabei, nicht gleich ein „Nein“ rauszugeben, sondern mit einem „Ja, das machen wir um … Uhr“ zu antworten und sich dann auch mal auf neue Ideen einzulassen.
Suchst Du nach weiteren Möglichkeiten, aus dem müde machenden „Nein“ herauszukommen. Dann hast Du am Abend noch genügend Energie, um Dich mit schönen Dingen zu beschäftigen und diesen Freiraum vollumfänglich genießen zu können. So bleibst Du in Deiner Kraft und sorgst für ein stabiles Immunsystem – für Deine Gesundheit.
Schreib uns Deine Fragen, Ideen oder Lösungen gern in die Kommentare. Wir werden kurzfristig darauf antworten.