Die zweite Corona-Welle hat uns fest im Griff. Ob das entspannte Tage im Homeoffice werden oder eher Halloweenhorror in täglichen Dosen, hängt nur zu einem Teil vom Umfeld ab. Den anderen Teil können wir selbst beeinflussen. Für viele Beschäftigte fühlt sich Homeoffice jetzt – im Vergleich zum Frühjahr – teilweise entspannter an, weil die Schulen und Kitas geöffnet haben. Doch unabhängig davon kannst Du mit einigen Kniffen für Deine psychische Gesundheit sorgen.

Die Arbeitsumgebung verlagert sich in das private Umfeld, das macht die klare Trennung der beiden Bereiche schwierig. Die individuellen Situationen – alleinstehend oder mit Familie – haben unterschiedliche Herausforderungen. Der eigene Anspruch, im Homeoffice die gleiche oder eine bessere Leistung für das Unternehmen zu erbringen, kann sich schnell als Stressfaktor entpuppen. Um das zu vermeiden, haben wir fünf Hinweise für Dich zusammengestellt.

Nutze die Chance – und erkenne das Positive daran!

Bereits das Wort Homeoffice löst in manchen Köpfen Stress aus. Löse Dich davon und führe Dir das Positive vor Augen. Du bist zu Hause. Du brauchst Dich nicht durch irgendeinen Stau zu quälen, durch das herbstliche Wetter zur Arbeit zu laufen oder in vollen Bussen oder Zügen zu sitzen. Deine Kontakte verringern sich? Nur die physischen. Nutze die vorhandenen Kanäle, um mit Kunden, Lieferanten, Kollegen und Freunden Kontakt zu halten. Es sind keine Kollegen da, mit denen man zu Mittag isst, doch der Hunger kommt bestimmt? Jetzt hast Du die Möglichkeit, Dir etwas Frisches zu kochen und so für einen Mehrwert zu sorgen.

Definiere Zeitintervalle

Pausenzeiten, wie sie im „normalen“ Berufsalltag feststehen, gibt es nicht. Arbeitest Du von Zuhause, verändern sich die Rahmenbedingungen. Plane mehrere Ruhepausen in den Tag ein, wenn Du Dich wegen der Situation gestresst fühlst. Die fehlende Trennung von Arbeits- und Privatraum – Stichwort  Arbeit am Küchentisch – belastet viele Menschen und das Abschalten fällt schwerer. Nutze die veränderten Bedingungen und mache das Beste daraus. Vielleicht gehst Du in Deiner Pause mit dem Hund spazieren oder legst Dich kurz hin, um auf andere Gedanken zu kommen. Sorge dafür, dass Du Dich wohlfühlst und lege Deine Pausenintervalle so, dass Du sie auch als solche nutzen kannst.

Kommunikation in geregelten Bahnen

Während man vor Ort im Unternehmen direkt kommunizieren kann, sind Absprachen und Rückfragen vom Homeoffice eher schwierig zu händeln. Man will nicht der ständig nervende Anrufer sein oder für jede Kleinigkeit eine neue E-Mail schreiben. Versuche die offenen Punkte in einer „Sammel-E-Mail“ aufzulisten, sofern es die gleiche Kontaktperson betrifft. Themen, die telefonisch geklärt werden müssen, kannst Du ebenfalls sammeln und in einem Gespräch abarbeiten. Vielleicht bietet Dein Unternehmen auch andere Kanäle an, um einen schnellen, einfachen Austausch zu ermöglichen oder es gibt eine tägliche, festgelegte Teambesprechung, in der Du viele Dinge abstimmen kannst.

Die Arbeit von Zuhause ist heutzutage eine Herausforderung für viele. Copyright Pixabay – congerdesign

Struktur: Ein Rahmen mit Flexibilität

Es ist hilfreich, wenn Du Deinen Tag planst und für Struktur sorgst – wie sonst auch. Doch an manchen Tagen kommt alles anders. Eins der Kinder muss plötzlich aus der Kita abgeholt werden, ständig schellt jemand an der Tür oder das Festnetz-Telefon hört nicht mehr auf zu klingeln. Dein Plan geht den Bach runter und Deine Laune gleich mit.

Atme durch und erkenne, dass es nicht in Deiner Macht liegt, diese Vorgänge zu ändern. Denk daran, dass es auch am Arbeitsplatz immer wieder ungeplante Unterbrechungen gibt. Doch Du kannst Deinen Plan anpassen. Verlege die Pausenzeit nach vorne, erledige die Dinge, die gemacht werden müssen und hänge Deine Arbeitszeit hinten dran. Falls nötig informiere Deine Kollegen oder Vorgesetzte, dass Du gerade nicht erreichbar bist. Es liegt auf der Hand, dass die Welt zu Hause anders tickt. Reduziere den Stress, gestalte Deine Struktur flexibel – am nächsten Tag läuft es bestimmt wieder rund.

Sorgen, Kummer, Nöte

Das Arbeiten von zu Hause stellt die ganze Familie vor eine Herausforderung. Zögere nicht, Deine Vorgesetzten über Deinen Kummer oder Sorgen zu informieren. Wenn Du z. B. in der festgelegten Arbeitszeit wegen der Kinder nicht konzentriert am Ball bleiben kannst, sprich darüber. Es ist weder für Dich noch für das Unternehmen sinnvoll, diese Stressfaktoren unter den Tisch fallen zu lassen. Der innere Druck wächst beständig, eine Veränderung ist nicht unbedingt in Sicht. Suche das Gespräch – es finden sich bestimmt Lösungen, die vorher unvorstellbar waren. Vorgesetzte sind darauf bedacht, dass ihre Mitarbeiter gesund bleiben und den Kopf für die Arbeit frei haben. Mach es Dir also nicht unnötig schwer und kommuniziere, damit Du stressfrei durch die Zeit im Homeoffice kommst.

Hast Du weitere Tipps, die unseren Leser:innen helfen können? Schreib uns Deine Erfahrungen und Tipps gerne in die Kommentare.