Amazon hat 22.000.000 Kunden und mittlerweile mit den unterschiedlichsten lieferbaren Produkten und angebotenen Dienstleistungen ein wahres Fliegennetz aufgebaut, das die Kunden immer tiefer hineinzieht.

Für einige ist der Service und dass man alles „problemlos zurückschicken“ kann das entscheidende Argument. Für andere ist es die Vielfalt. Streaming, Warenlieferungen und Servicefreundlichkeit werden mit permanenten PR-Kampagnen, die das Unternehmen in einem tipptop Zustand abbilden, gepusht. So fällt es vielen Menschen schwer, sich dem Giganten zu entziehen.

Aber wie ist das wirklich? Wie steht es um die Nachhaltigkeit und was passiert mit zurückgeschickter, originalverpackter Ware? Amazon steht durchaus in der öffentlichen Kritik. Greenpeace hat einen Mitarbeiter eingeschleust, der sich auf die Suche gemacht hat – und fündig geworden ist.

Wie ist es um die CO²-Neutralität bestellt, die vom Online-Händler für 2040 angepeilt wird und von der E-Mobilität der Lieferfahrzeuge unterstützt wird? Ist Amazon der günstigste Anbieter, wie es bei vielen Menschen in der Wahrnehmung verankert ist? Der SWR hat über 5 Wochen ein Preismonitoring durchführen lassen – der daraus entstandene Bericht spricht eine andere Sprache.

Und das ungeliebte Thema Datenschutz. Natürlich sammelt auch dieser Händler sämtliche Daten, die seine treuen Kunden ja auch freiwillig liefern. Angefangen bei den Suchanfragen bis hin zu den (erlaubten, weil vom Anrufer freigegebenen) Aufzeichnungen der Hotline-Anrufe. Bei einer Familie, über die berichtet wird, würde all das seit 2005 etwa 8.000 Seiten eng bedrucktes Papier füllen. Eine Datenschutzexpertin erklärt, dass alle Daten über einen viel zu langen Zeitraum gespeichert werden.

Ursprünglich als Revolution eines Online-Buchhandels gedacht, ist Jeff Bezos, Eigentümer und Chef von Amazon, heute einer der reichsten Männer weltweit. Es ist offensichtlich, dass „ein solches Unternehmen nicht von Nachhaltigkeitsüberlegungen geprägt ist, sondern von ökonomischen Überlegungen.“

Fazit

Die Entsorgung von Neuware spart Lagerkosten. Das Preismonitoring im Bericht macht deutlich, dass Amazon nicht immer der günstigste Händler ist, auch nicht für Prime-Kunden, die für diesen Service zusätzlich noch eine „Gebühr“ zahlen. Die Eigenmarke des Konzerns ist ebenfalls nicht frei von kritischen Anmerkungen. Doch ebenso deutlich wird: der Online-Händler hat den besten Kundenservice. Ob das die Kritikpunkte aufwiegen kann, ist fraglich. Ob das die Messlatte ist, an der sich andere Händler messen lassen müssen? Sehr wahrscheinlich.

Schade eigentlich.

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Leider ist der Beitrag in der ARD Mediathek nur bis zum 17.08.2022 verfügbar gewesen, aber Du kannst Dir die Sendung auf YouTube anschauen.