Gap‘s für Frauen & Mädchen schließen – damit Träume wahr werden können!
Als Leiterin Sponsoring mit langjähriger Erfahrung und auch als Frau ist es mir ein Anliegen, die Herausforderungen aufzuzeigen, denen Frauen und Mädchen im Breiten- und Spitzensport gegenüberstehen. Vor allem, wenn es um ihre sportlichen Ambitionen geht. Während sich Gleichberechtigung in der Gesellschaft zunehmend durchsetzt, ist das Thema im Sport noch nicht wirklich angekommen. Dabei geht es nicht (nur) um faire Bezahlung, sondern um grundlegende Strukturen, die Frauen und Mädchen häufig den Weg in den Sport erschweren oder ihnen die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten, wie Männer und Jungen sie haben, verwehren. Sei es durch fehlende Trainingszeiten, unzureichende Infrastruktur oder die Tatsache, dass geplante Trainingseinheiten nicht stattfinden können, weil niedrigklassige Jungenmannschaften Vorrang bei der Platznutzung erhalten. Wir müssen diese Lücken schließen – für eine Zukunft, in der Sportlerinnen ihre Träume verwirklichen können!
Strukturelle Ungleichheiten und alltägliche Hürden ziehen sich durch alle Lebensbereiche
Eine der größten Herausforderungen ist der eingeschränkte Zugang zu Ressourcen. Frauenmannschaften erhalten oft weniger Trainingszeiten als ihre männlichen Kollegen, müssen sich mit schlechterer Ausstattung zufriedengeben oder werden in der Vereinsstruktur nicht ausreichend gefördert.
Auch die finanzielle Unterstützung bleibt ein kritischer Punkt. Während Männerteams in vielen Sportarten von Sponsorenverträgen, Ticketverkäufen oder von Verbandsförderungen profitieren, müssen Frauenmannschaften häufig schon um das Nötigste kämpfen. Ein besonders starkes Beispiel zeigt sich im Basketball: Während Spieler der 2. Bundesliga Nord rund 11.000 Euro im Monat verdienen, erhalten ihre weiblichen Kolleginnen in der gleichen Liga keinen einzigen Euro. Ähnliches gilt für andere Sportarten, in denen Frauen ihre Trikots, Fahrtkosten und teilweise sogar die Spielgebühren selbst zahlen müssen.
Hinzu kommt eine mangelnde mediale Präsenz. Auch wenn es in den letzten zwei Jahren deutliche Verbesserungen gegeben hat, ist die Berichterstattung noch nicht auf dem gleichen Niveau. Ausnahmen bestätigen die Regel: Im Tennis arbeiten beide Geschlechter zu gleichen Konditionen.
Gleichwertige Leistung – Ungleiche Wertschätzung
Dass Frauen im Sport nach wie vor nicht die gleiche Anerkennung erfahren wie Männer, zeigt sich an vielen Beispielen.
Der MSV Duisburg löst im Jahr 2024 seine Frauenfußballmannschaft nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung komplett auf – und KEIN Aufschrei erschüttert die Öffentlichkeit. Bei den Männern undenkbar. Dieser Fall zeigt, wie fragil das System des Frauenfußballs in Deutschland noch immer ist. Ein traditionsreicher Standort für den Frauenfußball, der zahlreiche Profi-Spielerinnen hervorgebracht hat, verschwindet aus dem professionellen Spielbetrieb – und es scheint kaum jemanden zu interessieren.
Was nach der EM 1989 geschah, als die Spielerinnen der deutschen Nationalmannschaft den EM-Titel erkämpften, wird heute noch mit Empörung und Unverständnis kommentiert. Als Anerkennung erhielten die Frauen damals ein Kaffee-Service mit Blümchen. Das war 1989. Fast vier Jahrzehnte später hat man nach wie vor nicht daraus gelernt. Ein besonders aufsehenerregender Fall ereignete sich im Januar 2025 im Skispringen: Während männliche Athleten für die gleiche Platzierung 3.000 CHF Preisgeld erhielten, bekam die Top-Skispringerin Selina Freitag ein Dusch Set und vier Handtücher. Hier und jetzt – es ist zum Fremdschämen. Es ist empörend und es passt nicht in das gesellschaftliche Gesamtbild. Wir müssen deutlich lauter werden!
Es sind genau solche Vorfälle, die uns zeigen, dass Gleichberechtigung im Sport noch lange nicht erreicht und dass es höchste Zeit für Veränderungen ist. Diese Ungleichheiten sind dabei keineswegs auf den Profisport beschränkt. Auch im Leistungs- und Breitensport fehlen Frauen gleichwertige Optionen: Sei es durch schlechtere Trainingsbedingungen, eine unzureichende Infrastruktur oder die mangelnde Unterstützung von Frauen- und Mädchenmannschaften in den Vereinen. Dabei gibt es einen klaren Markt für leistungsorientierte Mädchen und Frauen.
Besonders bedenklich ist die geringe Anzahl weiblicher Entscheidungsträgerinnen in Sportgremien und Vereinsvorständen. In den Führungsetagen der deutschen Fußball-Bundesligen sind Frauen selten vertreten. Nur sechs von 84 Top-Management-Positionen in 36 befragten Vereinen sind durch Frauen besetzt. Dieses Ungleichgewicht zeigt den dringenden Handlungsbedarf, um eine gerechtere Repräsentation von Frauen in Führungsrollen innerhalb des Sports zu erreichen.
Wir müssen stärker zusammenrücken – Frauen müssen die gleichen Rahmenbedingungen, wie Zugang zu Sportstätten, Gehältern usw., haben. Dazu benötigen sie eine größere Lobby.
Warum Gleichberechtigung im Sport so wichtig ist
Es geht nicht nur um Fairness, sondern um die grundlegende Frage, welche Rolle Frauen und Mädchen im Sport – und in der Gesellschaft – wahrnehmen können, wollen und sollen. Sport vermittelt wichtige Werte wie Teamgeist, Durchhaltevermögen und Selbstbewusstsein. Mädchen, die früh damit konfrontiert werden, dass ihre Leistungen weniger wertgeschätzt werden als die von Jungen, verinnerlichen diese Botschaft. Wir können es uns nicht leisten, junge Talente zu verlieren, nur weil ihnen die nötige Förderung verwehrt bleibt.
Ein zentraler Aspekt ist auch die Vorbildfunktion von Spitzensportlerinnen. Wenn Frauen im Profisport die gleiche Anerkennung und Sichtbarkeit erhalten wie Männer, wird das automatisch auch positive Effekte auf den Breitensport haben.
Ohne Spitze keine Breite
Durch starke Vorbilder, gerne auch auf höchstem Niveau, werden sich mehr Mädchen ermutigt fühlen, ihre sportlichen Ambitionen ernst zu nehmen, sich zu engagieren, zu trainieren und sich dauerhaft zu begeistern. So lernen sie, dass sie ihre Freiräume nutzen und gestalten können, dass sie selbstbestimmt wirken dürfen. Sie werden mutiger und erleben, dass sie ihre eigenen Träume leichter realisieren können.
Wir alle können einen Beitrag leisten
Es ist an uns, dazu beizutragen, dass die Bedürfnisse und Wünsche von Frauen und Mädchen im Sport gehört, gesehen und respektiert werden. Indem wir die Frauenmannschaften unterstützen, für Gleichberechtigung im Sport eintreten und uns aktiv für die Förderung von Athletinnen auch im Breitensport einsetzen. Gemeinsam können wir einen nachhaltigen Beitrag leisten und damit meine ich jede Person egal ob Mann oder Frau, jung oder alt, sportlich oder unsportlich.
Es gibt bereits erfolgreiche Initiativen, die zeigen, dass Veränderung möglich ist. Programme wie „Mädchen an den Ball“ bieten gezielte Trainings und Förderungen für junge Mädchen im Fußball. Es gibt Schulungen für Trainer:innen, um Trainingseinheiten an die Bedürfnisse von Sportlerinnen anzupassen, in denen z. B. die unterschiedlichen Zyklusphasen berücksichtigt werden.
Auch Unternehmen sind gefragt: Sponsoren sind eingeladen, ihre gesellschaftliche Verantwortung für Frauen im Sport bewusst wahrzunehmen und damit ein deutliches Zeichen für Gleichberechtigung zu setzen. Dies lässt sich als Nachhaltigkeitsziel definieren und hat im Rahmen der Corporate Social Responsibility Strategien (CSR) positive Auswirkungen.
Eine stärkere Medienpräsenz von Frauen im Sport – sei es durch Live-Übertragungen, Berichterstattung in der (Online-) Presse oder größere Sichtbarkeit in den sozialen Medien – leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag.
Ein weiteres Ziel muss die Stärkung der professionellen Strukturen in Vereinen sein, sodass auch Mädchen- und Frauen-Teams effizient gefördert und vermarktet werden können. Letztlich geht es darum, ihnen den gleichen Zugang zu Ressourcen wie Trainingszeiten, Ausrüstung und Infrastruktur zu schaffen.
Die Energie, die von einem enthusiastischen Frauenteam während eines Ligaspiels ausgeht, ist inspirierend. Wenn Einlaufkinder im Basketball ihre Spielerin anstrahlen, ist das ein Gänsehauterlebnis. Es müssen nicht immer die großen Stadien sein, die Endorphine pur erzeugen. Es sind die vielen kleinen Momente, die uns weiterbringen und die uns immer wieder in unserem Tun bestätigen. Es ist immens wichtig, sich im Sport zu engagieren. Jeder Besuch eines Ligaspiels ist Anerkennung für die Leistung der Athletinnen, die ohne Entgelt dreimal die Woche trainieren und nebenbei ihre Ausbildung abschließen oder ihrem Beruf nachgehen.
Gleichberechtigung im Sport geht uns alle an – egal, ob wir selbst aktiv sind oder nicht. Jede und Jeder kann helfen, Frauen- und Mädchen im Fußball oder jeder anderen Sportart zu stärken. Denn nur wenn Frauen und Mädchen die gleichen Chancen und Anerkennung im Sport erhalten wie Männer und Jungen, können wir von einer wirklich gleichberechtigten Sportwelt sprechen.
Lasst uns gemeinsam die Lücken schließen – damit Träume wahr werden können!
Die Autorin: Anja Merl, Inhaberin connected by Anja Merl
Seit 12 Jahren vernetzt Anja Merl in Duisburg und im Kreis Wesel branchenübergreifend regionale Unternehmen miteinander zu unterschiedlichen strategischen Themen. Durch ihr Engagement als Leiterin Sponsoring bei Rot-Weiß Oberhausen hat sie erhebliche finanzielle Mittel für den Verein gesichert und dessen Wachstum mit vorangetrieben. Zunächst ausschließlich für den Männerfußball zuständig, hat Anja Merl seit 2021 maßgeblich zum Aufbau des gleichberechtigten, leistungsorientierten Mädchen- und Frauenfußballs bei RWO beigetragen.
Mit Gründung der Marke „connected by Anja Merl B.C.“ baut sie den Bereich des Sportmarketings aus und unterstützt mit ihrem fünf-köpfigen Team Sportvereine im Breiten- und Spitzensport, um Mehrwerte in Wirtschaft und Sport für alle zu generieren. Und um mehr Sichtbarkeit zu schaffen. Die Förderung von Mädchen und Frauen ist dem Team ein besonderes Anliegen. „Hiermit leisten wir einen sehr wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir bessere Bedingungen für junge Talente gestalten.“
Das es schwierig werden kann, wenn es bei einem Todesfall kein Testament gibt, ist allgemein bekannt. Doch mit zunehmender Onlinenutzung rückt auch das digitale Erbe immer mehr ins Bewusstsein und sollte frühzeitig mit bedacht werden.
Wir sprechen dabei über die umfangreiche Sammlung der von uns angelegten Online-Konten und die über uns gespeicherten Daten im Internet, die bei den verschiedenen App-, Dienst- und Shopanbietern liegen. Vom Nutzungsverhalten bis zu Warenkörben, von Merk- bzw. Wunschlisten bis unbefristet weiterlaufende Abonnements, im Todesfall bleibt alles gespeichert und die regelmäßigen Gebühren laufen weiter auf, obwohl kein Account/Konto mehr genutzt wird.
Einige Abonnements lassen sich nur online kündigen. Nur sind dafür die hinterlegten Zugangsdaten erforderlich. Ebenso gibt es Konten, auf die nur der Zugriff mit „bekannten“ Geräten möglich ist, zum Beispiel beim Onlinebanking. Sind die Daten zum Entsperren nicht bekannt, ist es fast unmöglich, diese Konten zu verwalten, aufzulösen oder zu löschen.
So passiert es, dass beispielsweise auf Facebook noch Profile aktiv sind, doch die Inhaber bereits verstorben sind. Das Problem: keiner der Erben hat die Zugangsdaten für das Konto. Weiterhin werden Freundschaftsanfragen gestellt, alte Beiträge können kommentiert und geteilt werden. In einigen Social-Media-Kanälen können von Dir Personen benannt werden, die bei längerer Inaktivität Zugriff auf das Profil bekommen und entsprechend Deinem Wunsch agieren können.
Eine grobe (und nicht vollständige) Übersicht möglicher digitaler „Hinterlassenschaften“:
Accounts in Social-Media-Kanälen, wie Facebook, Instagram, TikTok, LinkedIn usw.
Online-Konten bei Banken und Finanzdienstleitern (z. B. PayPal, Klarna …)
Shopping – Händler bzw. Versandhandel (z. B. Ebay, Amazon, Otto, Zalando, Bekleidung, Baumärkte)
Abonnements und Streamingdienste (z. B. E-Paper + Zeitschriften, Netflix, Amazon Prime …)
Software- und Cloud-Dienste, wie z. B. Microsoft, Apple, Skype, Google …
E-Mail-Accounts und Website-Hosting
Weiterbildungsangebote (z. B. VHS, Podcasts …)
Hardware-Zugänge für Handys, Tablets, PCs …
Messenger-Daten, wie Whatsapp, Signal, Telegram, Threema …
…
Was ist zu tun?
Wenn Du Deine Angelegenheiten, zum Beispiel mit einer Vorsorgevollmacht, frühzeitig regelst, solltest Du auch an Deinen digitalen Nachlass denken.
Erstelle eine Liste mit allen Zugangsdaten, Kennwörtern, Nutzernamen und schreibe direkt dazu, was mit den dortigen Daten passieren soll. Hier ist ein Vordruck dazu. Vielleicht nutzt Du die Gelegenheit zum Ausmisten. Lösche die Konten, die Du schon lange nicht mehr genutzt hast und die nicht mehr gebraucht werden.
Benenne eine oder mehrere Personen, die sich im Todesfall darum kümmern sollen und besprich das mit ihnen. Stelle dazu eine Vollmacht aus. Im besten Fall hinterlegst Du die Personen samt Aufgabe namentlich in der Vorsorgevollmacht und in Deinem Testament.
Bewahre die Liste an einem geschützten Ort auf, wie z. B. im Bankschließfach, Tresor o.ä. und gib diese Information an Deine Vertrauensperson weiter. Ermögliche der Person den Zugang zur Liste, indem Du beispielsweise bei der Bank den Zugriff auf das Schließfach in Deinem Todesfall hinterlegst.
Bitte denke daran, die Liste immer wieder auf den aktuellen Stand zu bringen
Lass uns gern einen Kommentar hier, wenn Du bereits Erfahrung gesammelt hast, die Du mit unseren Leser:innen teilen möchtest 😊.
In dem Beitrag von ARD Wissen „Willst Du wissen, wann Du stirbst? Frank Seibert und die Gendiagnostik“ macht sich Reporter Frank Seibert auf die Suche nach Menschen, die von einer vererbbaren Genmutation betroffen sein könnten. Er möchte wissen, wie sie damit umgegangen sind. In seiner persönlichen Familiengeschichte gibt es einige Krebserkrankungen und er möchte für sich klären, wie er mit der Möglichkeit der Gendiagnostik umgehen will.
Im Universitätsklinikum Bonn trifft er auf den Humangenetiker Prof. Dr. Stefan Aretz, der genetische Beratungen und Untersuchungen durchführt. Der Genetiker informiert ihn, dass in einem solchen Fall der Besuch einer humangenetischen Sprechstunde oder Beratung der erste Schritt ist. Dabei werden Informationen über drei Generationen zusammengesammelt, um zu schauen, ob bestimmte Kriterien erfüllt sind. Ist das der Fall, kann überlegt werden, ob eine genetische Testung durchgeführt wird. Sie erfolgt mittels einer kleinen Blutprobe, aus der die DNA extrahiert und die erforderliche Gensequenz ausgelesen wird. Während der Zellteilung wird die Erbinformation kopiert. Dabei können sich Mutationen einschleichen. Doch viele der Mutationen werden direkt vom Körper repariert. Sollte die Veränderung jedoch in den Samen- oder Eizellen entstehen, besteht die Möglichkeit, dass Erkrankungen an die Kinder vererbt werden.
Betroffene und ihr Umgang mit der Gendiagnostik
Kim hat eine Mutation von ihrem Vater vererbt bekommen, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dazu führt, dass sie an Alzheimer erkranken wird. Kim hat die Beratung und den Gentest machen lassen, weil sie es genau wissen wollte. Als die Ärztin ihr das Ergebnis mitteilte, hat es sie trotzdem komplett aus der Bahn geworfen. Doch die Ungewissheit im Vorfeld hat sie als viel schlimmer empfunden.
Bei Uwe, der 57 Jahre alt ist und vor seiner Alzheimererkrankung nichts von seiner Genmutation wusste, fing es mit Wortfindungsstörungen an. Als er nach einem Spaziergang ohne seinen Enkel und den Kinderwagen zurückkam, war der Arztbesuch beim Neurologen und beim Humangenetiker fällig. Der Gendiagnostik zufolge hat er ein mutiertes Chromosom, das familiär vererbtes Alzheimer anzeigt. Bei dieser neurodegenerativen Krankheit werden die Gehirnzellen zerstört und Nervenbahnen verlieren den Kontakt zueinander. Durchschnittlich acht Jahre nach den ersten Symptomen führt die Erkrankung zum Tod.
Nur etwa 1% aller Alzheimerfälle sind erblich bedingt. Doch die vererbte Krankheit bricht deutlich früher aus, häufig schon zwischen 30 und 65 Jahren. Während das Gehirn abbaut, bleibt die körperliche Fitness bestehen. Dadurch ist die Pflege aufwändig und es ist schwierig, geeignete Pflegeplätze zu bekommen.
Uwe hat einen Sohn, der „unwissend“ bleiben möchte und keinen Test vornehmen lässt. Das Risiko bei an einer erblichen Alzheimer-Demenz zu erkranken, liegt für ihn bei 50%, weil er das Erbgut vom Vater und der Mutter in sich trägt. Bekommt er die Krankheit nicht, ist die Mutation bei ihm nicht vorhanden. Das bedeutet, seine Kinder sind ebenfalls frei davon. Bei der Alzheimer Erkrankung wird, anders als bei anderen Erbkrankheiten, keine Generation übersprungen.
Während Alzheimer aktuell nicht behandelbar ist, gibt es auch behandelbare Genmutationen. Jana trägt das BRCA-Gen in sich, welches erblichen Brustkrebs auslösen kann.
Die Krankheit muss zwar nicht zum Ausbruch kommen, aber das Risiko steigt durch die Mutation auf 70%. Als Jana 11 Jahre alt war, bekam ihre Mutter die Brustkrebs-Diagnose und ist trotz einer Chemotherapie früh gestorben. Von ihrer Schwester hat sie 2007 den Tipp bekommen, dass sie sich testen lassen kann. Während ihre Schwester negativ getestet wurde, wusste Jana schon intuitiv, dass sie an Brustkrebs erkranken wird. Sie hat in dem Gentest die Chance gesehen, dass sie durch das Wissen dem Krebs immer ein Stück voraus sein kann. Durch die engmaschige Vorsorge wurde der Tumor früh erkannt und für Jana war direkt klar, dass sie eine brustentfernende Operation durchführen lässt. Damit sinkt das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, auf unter 5%. Sie wollte keinen langen und schmerzhaften Prozess durchlaufen, den sie bei ihrer Mutter damals miterleben musste.
Risiko und Wahrscheinlichkeit einer erblichen Erkrankung
Bei erblichen Formen von Krebserkrankungen, kann über die Gendiagnostik nur ein erhöhtes Risiko festgestellt werden. Die Mutation zu haben, bedeutet nicht zwingend, dass sie ausbrechen wird. Bei einer erblichen Alzheimer-Demenz und anderen Krankheiten sieht das anders aus und die Wahrscheinlichkeit liegt bei nahezu 100%. Nur der Ausbruchszeitpunkt bleibt ungewiss.
In einem solchen Fall Gewissheit zu bekommen, ist für jeden Menschen unterschiedlich wichtig. Daher muss vor der Testung und der Diagnose immer eine humangenetische Beratung durchgeführt werden. Dabei wird der Patient umfassend informiert und er muss sich auch über die Folgen des Wissens oder des Nicht-Wissens klar werden.
Kim war sich darüber bewusst, was auf sie zukommen kann. Und war doch nicht auf diesen Moment vorbereitet. Sie hat sich professionelle Hilfe gesucht, um sich ihren Ängsten und ihrem Lebensende zu stellen. Sie musste sich mit ihrem Tod auseinandersetzen und hat jetzt – mit 27 Jahren – schon die Details ihrer Beerdigung festgelegt. Für sie war es der richtige Schritt, auch wenn es schwer war, hat sie so wieder die Kontrolle über ihr Leben zurückgewonnen. Kim hat einen Sohn und sie weiß nicht, ob er die Genmutation geerbt hat. Sie findet gut, dass ihr Sohn später selbst entscheiden kann, ob er wissend oder unwissend sein möchte.
Ihr sind auch schon Menschen begegnet, die es für unverantwortlich halten, ein Kind mit einer 50%ig wahrscheinlichen Genmutation in die Welt zu setzen. Doch diese Aussagen beinhalten einen weiteren Aspekt – auch Kims Leben ist nicht lebenswert.
Gendiagnostik bei Kindern
Wenn eine erblich bedingte Krankheit erst im Erwachsenenalter ausbrechen wird, ist die Gendiagnostik bei Kindern nicht möglich. Forschende diskutieren darüber, ob Genmutationen frühzeitig erkannt werden können, wenn es möglich wäre. Die weltweit größte Studie dazu wird in Großbritannien durchgeführt. Über zwei Jahre lang soll jeder zwölfte Säugling in England mit Erlaubnis der Eltern untersucht werden. Angeschaut werden dann die Gensequenzen der nach heutigem Stand behandelbaren Krankheiten.
Amanda Pichini, klinische Leiterin der Studie, erklärt, dass sie und ihre Kollegen nach über 200 Mutationen suchen – viele davon sind sehr selten. Damit soll Leben gerettet werden, denn viele Kinder mit seltenen Erbkrankheiten sterben früh oder sind sehr schwach. Mit den anonymisierten Daten soll eine Datenbank aufgebaut werden, auf die Forscher zugreifen können, um neue Medikamente zu entwickeln. Im Alter von 16 Jahren dürfen diese Kinder selbst entscheiden, ob sie sich weiter testen lassen oder ob die Daten gelöscht werden sollen.
Unterstützung der Forschung
Wer sein Erbgut untersuchen lässt, kann sich auf seine Zukunft vorbereiten und gleichzeitig die Forschung voranbringen, wie Kim das gemacht hat. Sie hat geschaut, welche Forschungen es zu Alzheimer gibt und nimmt an einer Studie teil. Seit sieben Jahren lässt sie sich untersuchen, um dazu beizutragen, dass in Zukunft Medikamente gegen Alzheimer entwickelt werden können. Sie tut das nicht nur für sich, sondern auch für ihren Sohn, der noch 40 Jahre Zeit hat, bis die Krankheit vielleicht ausbrechen wird.
Alzheimer Untersuchungen haben eine lange Vorlaufzeit. Das Wissen um eine kommende Erkrankung ermöglicht den Wissenschaftlern einen genauen Blick auf die Veränderungen, die schon vor dem Ausbruch erfolgen. Durch die frühzeitige und langfristige Begleitung von Patienten vor der Erkrankung, haben die Forscher festgestellt, dass bereits 10 bis 20 Jahre vorher Veränderungen im Gehirn auftreten. Daher war es Kim wichtig, ihren Teil zu weiteren wissenschaftlichen Erkenntnissen beizutragen.
Bei Olympia in Paris ist mir die Kugelstoßerin Raven Saunders aufgefallen. Sie trug im Kugelstoßen-Finale eine schwarze Gesichtsmaske und der Kommentator meinte, dass diese ihr helfen würde, sich zu fokussieren. Sie hätte psychische Probleme und ginge damit ganz offen um. Für die anderen Sportler:innen war das nicht ungewöhnlich, da Raven schon häufiger mit einer Gesichtsmaske angetreten ist. Es gibt eine Dokumentation mit dem Namen „Out oft he Dark“ über sie.
Ich habe mich auf die Suche gemacht und die Doku bei Youtube gefunden, sie wurde von den amerikanischen PBS Digital Studios gedreht. Dabei musste ich feststellen, dass es keine deutsche Synchronisation gibt und die Untertitel nur in englischer oder spanischer Sprache verfügbar sind.
Raven Saunders passt in keine Schublade und genau deshalb finde ich ihre Geschichte erwähnenswert. Sie ist schwarz, lesbisch, bezeichnet sich als non-binär und hat jahrelang hart gearbeitet, um in die Weltspitze vorzudringen. Heute nutzt sie ihre Popularität, um Tabu-Themen anzusprechen und Missstände aufzuzeigen, sie ist für viele Menschen ein echtes Vorbild. Raven will vorhandene Mauern einreißen und spricht offen über ihre Suizidgedanken, den Stress, Traumata und ihre mentalen Probleme.
Aus schwierigen Verhältnissen kommend hat sie immer weiter trainiert, um stärker als andere zu sein und sich selbst schützen zu können. Sie hat erst lernen müssen, den „Hulk“ in sich zu kontrollieren und kann diese besondere Stärke zielgerichtet im Wettkampf einsetzen.
Doch der Weg war steinig. Nach dem 5. Platz bei den Olympischen Spielen 2016 folgte eine tiefe Depression. Gute Miene zum bösen Spiel machen, so tun, als ob alles gut ist und mit niemanden reden können – das alles machte ihr schwer zu schaffen. In der größten Not war ihre ehemalige Therapeutin zur Stelle und bot Hilfe an, so dass sie weiterleben konnte und sich neue Ziele setzte.
Ihre sportliche Karriere bietet eine Plattform für ihren Kampf mit klaren Worten, den sie lautstark führt. Sie steht für Menschen, die keiner Mehrheit angehören und keiner Norm entsprechen. So unterstützt sie viele, damit sie sich nicht mehr verstecken müssen. Sie steht für einen Dialog über psychische Gesundheit unter Sportlern, für Diversität sowie für die Rechte von Schwarzen, Frauen und queeren Menschen.
Raven Saunders ist eine schillernde und bemerkenswerte Persönlichkeit, die ihren Weg gefunden hat. Sie nutzt die Öffentlichkeit, um Tabu-Themen in den Fokus zu rücken. Damit ist sie ein wichtiges Vorbild, das vielen Menschen Orientierung bietet. Das gefällt mir!
Bei ungefähr jeder vierten Frau in Deutschland treten unangenehme Erfahrungen mit Inkontinenz auf. Dabei betrifft ungewollter Harnverlust nicht nur Frauen ab 55 Jahren, sondern kann ebenso bei Frauen nach einer Schwangerschaft auftreten – also im Alter zwischen 20 bis 45 Jahren. Sportlerinnen und besonders Leistungssportlerinnen aller Altersklassen können ebenfalls betroffen sein. (Mehr dazu findest Du in unserem Beitrag: Inkontinenz trifft auch junge Sportlerinnen).
Der Beckenboden ist ein starker kleiner Muskelapparat, der wie eine Hängematte zwischen Steißbein und Schambein sitzt. Ist dieser Muskelapparat gesund und fest, ist Dein Körper optimal auf Schwangerschaft, Entbindung und Älterwerden vorbereitet. Im Laufe der Zeit, nach einer Entbindung oder bei anstrengendem Sport, lässt die Flexibilität des Muskels nach. Das Ergebnis der Muskelschwäche ist meistens Inkontinenz.
Auf dem deutschen Markt werden viele Inkontinenz-Produkte angeboten. Die Palette reicht von aufsaugenden Damenbinden und Harnverlustprodukten bis hin zu physiotherapeutischen Anwendungen. Diese Mittel „vertuschen“ nur die Auswirkungen einer Inkontinenz, können den Beckenboden aber nicht stärken. Außerdem ist es schwierig, einen Muskel zu trainieren, den man nicht sieht – und hier kommt ein Beckenbodentrainer ins Spiel!
Speziell in Deutschland ist es möglich, Beckenbodentrainer für eine nachhaltige Verbesserung der Beckenbodenmuskulatur per Rezept zu erhalten. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die Beckenbodentrainer Elvie (Chiaro Technology Ltd) und den Emy (Fizimed SAS), die beide über eine Hilfsmittel-Nummer verfügen. Bis auf die Rezeptgebühr werden die Kosten von den meisten Krankenkassen übernommen. (Solltest Du ein Privatrezept haben, kannst Du die Kostenübernahme im Vorfeld klären.)
Elvie Trainer: Hilfsmittel-Nr. 15.25.19.2026
Emy: Hilfsmittel-Nr. 15.25.19.2027
Der Vergleich
Wir haben die beiden Beckenbodentrainer genauer unter die Lupe genommen, ihre Anwendung und Funktionen getestet und sie miteinander verglichen.
Beide bieten Dir eine effektive Lösung bei einer Beckenbodenschwäche und Harninkontinenz.
Beide Beckenbodentrainer arbeiten in Verbindung mit Apps, bieten Dir unterschiedliche Trainingspläne, die Deine spezifischen Bedürfnisse berücksichtigen und Dir die Fortschritte anzeigen.
Der große Vorteil: Du bist auf keinen Termin festgelegt, sondern kannst das Training ganz individuell in Deinen Alltag einbauen.