Das Human Design Experiment

Das Human Design Experiment

Mitte des Jahres 2022 flatterte mir eine E-Mail von Sara ins Postfach, in der sie einen Online-Vortrag zum Human Design System angekündigte. Ich war kurz irritiert, doch die Absenderin kenne ich bereits seit vielen Jahren persönlich und mir war klar, das darf ich auf gar keinen Fall verpassen. Ihre erklärenden Worte machten mich neugierig und ich war sehr gespannt, als es im August per Video-Call zur Sache ging.

Sara Baier bot allen Teilnehmer:innen eine kurzweilige und spannende Einführung ins Human Design, ein System, das es bereits seit vielen Jahren gibt. Durch ihre Erzählung von ihrem Selbstexperiment, bekam ich einen ersten Blick auf Dinge, die zusammengebracht wurden, obwohl sie oberflächlich betrachtet, nichts miteinander zu tun hatten. Meine Neugier stieg und ich habe Sara um ein sogenanntes Reading gebeten. Da sich der Termin noch etwas hinzog, schickte sie mir einige Links, damit ich mich schon mal umschauen konnte.

Ich startete mit der kostenlosen Erstellung meiner Körpergrafik. Dazu brauchte ich das Datum und die möglichst genaue Uhrzeit meiner Geburt. Sympathisch war, dass keine Registrierung abgefragt wurde und mir eine Audiodatei angezeigt wurde, die zu meinem Chart (Körpergrafik) gehörte. Ich fühlte mich irgendwie positiv erkannt – und über den kleinen Werbeblock in den ca. 8 min langen Aufnahme konnte ich locker hinwegsehen.

Die Körpergrafik (Chart)

Das mehr oder weniger „bunte“ Chart beinhaltet extrem viele Informationen zur eigenen Persönlichkeit und zeigt unsere Ausstattung, die wir für unser Leben mitbekommen haben. Die „Chart Infos“ im linken unteren Bereich bieten erste Anhaltspunkte, die in meinen Reading bei Sara angesprochen wurden: Energietyp, Strategie, Autorität, Profil und Nichtselbst-Themen.

Die (Körper-)Zentren sind als Dreiecke, Rechtecke und Rauten in der Grafik dargestellt. Die unterschiedlichen Zahlen an jeder abgehenden Linie heißen „Tore“. Die dort abgehenden Verbindungslinien werden „Kanäle“ genannt. Sind diese halb eingefärbt, gehören sie zu dem jeweiligen Tor. Sind sie vollständig eingefärbt, ergibt sich aus der Verbindung der beiden gegenüberliegenden Tore eine zusätzliche Qualität, die genutzt werden kann.

Schwarz eingefärbte Verbindungslinien gehören zur bewussten Persönlichkeit und die rote Farbe zeigt an, dass dieser Bereich zu unseren unbewussten Anteilen gehört. Diese Fähigkeiten und Charakterzüge haben wir nur selten auf dem Schirm, doch Familie und Freunde nehmen sie meist hervorragend wahr.

Anfangs dachte ich, dass nur die eingefärbten Dinge für mich wichtig wären und mich ausmachen. Doch ich lag daneben. Auch die weißen Stellen machen einen großen Teil der Interaktionsmöglichkeiten mit meinem jeweiligen Umfeld aus. Es geht dabei darum konditioniert zu werden, sich anzupassen, sich zurückzuhalten oder kleinzumachen usw. Befinden sich Menschen in meiner Umgebung, die diese Bereiche aktiviert haben, hat das spürbare Auswirkungen auf mein Design.

Grundlagen des Human Design

Das System Human Design ist ein Werkzeug, mit dem sich jeder auf den Weg machen kann, sein inneres Wesen zu finden und zu leben. Es basiert auf der Erkenntnis, dass wir alle einzigartig sind und individuelle Fähigkeiten in uns tragen, über die wir mehr oder weniger gute Kenntnis haben. Die Körpergrafik lässt sich nicht mit gut oder schlecht bewerten, sie zeigt nur die jeweilige grundlegende Natur mit Stärken und Schwächen auf. Das Human Design hilft dabei, sich dieses Wissen zu erschließen und alltagstauglich nutzbar zu machen.

Mein erstes Human Design Reading

Das Reading haben wir per Video-Call gemacht. So konnten wir gemeinsam auf das Chart schauen und ich konnte ihren Erklärungen gut folgen. Doch trotzdem waren die Informationen so umfangreich, dass ich sehr dankbar für die Aufnahmen der Session war, die ich mir im Nachgang herunterladen konnte.

Ich war überrascht, was sie alles aus diesem Chart herauslesen konnte und wieviel Übereinstimmung es zu meiner Selbstwahrnehmung gab. Ich fühlte mich verstanden und bestätigt. Mir wurde an vielen Stellen bewusst, wie und warum bei mir manche Reaktionen ausgelöst werden und wie ich zukünftig besser damit umgehen kann. Zum Schluss sagte Sara, dass das nur der erste Einstieg sei – und mir schwirrte bereits der Kopf von dieser Vielfalt der Informationen.

Zum Schluss gab sie mir den Rat, dass ich meine frischen Erkenntnisse in den Alltag umsetzen soll, indem ich mein eigenes Human Design Experiment starte. Mehr in die Authentizität kommen, mich an meinen Bedürfnissen orientieren, Entscheidungen aufgrund meiner inneren Basis treffen. So bekomme ich mehr Sicherheit und kann nach und nach einzelne Themen genauer betrachten. Und genau das habe ich gemacht.

Mein Umgang im Alltag

Ein Jahr später höre oder schaue ich mir die Aufnahme des ersten Readings immer wieder einmal an. Ich erfreue mich an dem Podcast der Human Design Academy und stets resultieren neue Erkenntnisse und Aha-Momente aus dem Abgleich mit den täglichen Erlebnissen.

Erst kürzlich habe ich mir das Buch von Chetan Parkyn „Human Design“ gekauft – und war extrem beeindruckt. Ich habe mein Chart danebengelegt, um zu sehen, welcher Bereich gerade beschrieben wird und ob dieser rot bzw. schwarz eingefärbt oder weiß ist, um die entsprechenden Stellen im Buch zu lesen.

Häufig habe ich das Gefühl, dort steht genau, wie ich mich seit Jahren innerlich sehe. Ich hätte das zwar nicht so klar formulieren können, aber die Erklärungen erschlossen sich mir sofort. Doch ich habe meiner inneren Stimme bisher nicht vertraut und eher auf Experten gebaut, die sich in ihren Bereichen super auskennen.

Meine wichtigste Erkenntnis: Ich darf auf meine innere Stimme hören. Meine Intuition ist für mich genau das Richtige, auch wenn ein großer Teil der Welt andere Handlungsempfehlungen ausspricht.
Ich lerne, wie sich meine innere Stimme anfühlt und wie es kling, wenn sich mein Verstand einschaltet, der lieber den „Experten“ vertraut und mich vor allem Übel und Experimentieren bewahren möchte.

So lerne ich jeden Tag durch die getroffenen Entscheidungen, durch das Reflektieren, durch das Wissen zu meinem Design und gewinne auf ganzer Linie:

Was tut mir gut? Warum reagiere ich darauf so genervt? Warum bekomme ich keine Ruhe in meinen Kopf? Welche Struktur kommt meinem Design entgegen und hilft mir dabei, energievoller durch den Tag zu gehen?

Mein Fazit

Wie Du siehst, ist das Experiment ein ständiger Prozess, der von Erkenntnissen begleitet wird. Ich fühle mich sehr wohl damit und werde den Selbstversuch auf jeden Fall weiterführen und auch tiefer eintauchen. Mir ist klar geworden, dass mir das Wissen um meine inneren bewussten und unbewussten Fähigkeiten helfen wird, mein bestes Ich zu werden und viel mehr Positives und Freude in meinen Alltag zu bekommen.

Hinterlasse uns gern einen Kommentar und teile Deine Berührungspunkte mit dem Human Design System mit unseren Leser:innen und mir 😊.

Herzlichst

Deine Helga

Weiterführende Links:

Insta-Account von Sara Baier

Website und Free Chart Human Design Services

Website Human Design Academy

Human Design App

Der Schutz von Whistleblowern ist das Ziel des Hinweisgeberschutzgesetzes

Der Schutz von Whistleblowern ist das Ziel des Hinweisgeberschutzgesetzes

Bist Du bei Deiner Arbeit schon einmal gemobbt worden oder wurdest Du sexuell belästigt? Hat man Dir den Mindestlohn verwehrt oder wurdest Du diskriminiert? Sicher wusstest Du in Deiner Situation nicht, an wen Du diese Übergriffe vertraulich melden kannst.

Hier greift eine neue Richtlinie, die Menschen schützt, die solche und andere Vergehen melden müssen.

Unsere Kollegin Karen Falkenberg ist hier die Fachfrau und erklärt in Ihrem Beitrag, welche Möglichkeiten seit Mai 2023 bestehen, Vergehen im Unternehmen zu melden.

Unternehmen sind in der Verantwortung

Zum Schutz von Whistleblowern trat am 23. Dezember 2019 die Hinweisgeberschutzrichtlinie der EU 2019/1937 in Kraft. Die EU-Mitgliedsländer hatten bis zum 17. Dezember 2021 Zeit, diese Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. In einigen EU-Ländern, unter anderem in Deutschland, verzögerte sich die Umsetzung. Erst im Mai 2023 passierte das Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) den Deutschen Bundestag, garantiert so die Umsetzung in nationales Recht und wirft umso mehr Fragen bei den Unternehmern auf.

Einige Unternehmen oder Behörden haben sich frühzeitig um die Umsetzung gekümmert. Andere Unternehmer sind der Meinung, dass das Gesetz alles aufbauscht und irrelevant sei. Doch tatsächlich ist es so, dass Whistleblowern eine einheitliche Vorgehensweise in der gesamten EU garantiert werden soll. Eingehende Meldungen müssen transparent und verantwortungsvoll abgewickelt werden.

Mitarbeiter oder Leiharbeiter werden als Hinweisgeber geschützt, insbesondere vor Repressalien wie Kündigung, Schadensersatzforderungen oder Disziplinarmaßnahmen. Jeder Meldende soll einen sicheren, anonymen Kanal für seine Meldung haben und so zur Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und der Bekämpfung von Korruption beitragen.

Dabei ist bei dem Gesetz nicht nur das typische Whistleblowing z. B. von Militärgeheimnissen gemeint, sondern umfasst (im § 2) viele weitere Anwendungsbereiche. Diese können sein:

  • Betrug und Untreue
  • Bilanzbetrug und Buchungsverstöße
  • Datenschutz und Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation,
  • Diebstahl und Unterschlagung,
  • Diskriminierung und Belästigung
  • Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und der Energieeffizienz
  • Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, Korruption und Bestechung
  • Mobbing
  • Schutz personenbezogener Daten
  • Schutzrechte der Arbeitnehmer hier zuvorderst Meldungen zum Mindestlohngesetz
  • Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz, Schwarzarbeit
  • Sicherheit in der Informationstechnik
  • Sonstiges und Beratung, Steuern, Umweltschutz
  • Verstoß gegen die Menschenrechte
  • Verstöße bei der Vergabe öffentlicher Aufträge, Wettbewerbs- und Kartellverstöße

Staffelung der Unternehmensgröße

Die Einrichtung der internen Meldestelle ist an die Mitarbeiterzahl des Unternehmens gekoppelt. Für weniger als 50 Mitarbeitenden gibt es keine Anforderung, allerdings existiert dann kein anonymer Schutz z. B. für die Meldung eines Mobbingvorfalls.

Für kleine Firmen ab 50 Mitarbeitenden existiert bis zum 17.12.2023 eine Schonfrist, um eine interne Meldestelle einzurichten.

Übersteigt die Anzahl der Personen Grenze von 250, ist schon seit dem 02.07.2023 eine interne Meldestelle zwingend erforderlich.

Eine Sonderregelung existiert für kritische Unternehmen: Börsenträger, Datenbereitstellungsdienste, Versicherer, Wertpapierdienstleistungsunternehmen, Behörden und ähnliche Unternehmen; sie müssen sofort eine interne Meldestelle einrichten.

Werden die jeweiligen Pflichten ignoriert, droht ein Bußgeld von bis zu 20.000 €.

Die Alternative ist das Angebot einer direkten Meldemöglichkeit bei einer externen Meldestelle (z. B. Bundesamt für Justiz, das Bundeskartellamt).

Wie laufen Meldungen ab?

Die gesetzlichen Abläufe für eine Meldung sind in § 13 (1) HinSchG geregelt.

Bei der internen Meldestelle sollen unterschiedliche Meldekanäle zur Verfügung stehen. Der Meldende wählt seinen bevorzugten Meldekanal selbst aus. Alle Kanäle werden bei der Ombudsperson gebündelt und sind dem Unternehmens gegenüber anonym. Die Ombudsperson quittiert innerhalb von 7 Tagen den Eingang der Meldung. Anschließend erfolgt eine Plausibilitätsprüfung, sofern erforderlich werden Rückfragen geklärt.

Ein anonymisierter Bericht wird an das Unternehmen oder die Behörde weitergeleitet. Das Unternehmen wird der Meldung nachgehen und fällt anschließend eine Entscheidung, inwieweit Untersuchungen stattfinden oder andere Reaktionen auf die Meldung notwendig sind. Nach max. 3 Monaten übermittelt die Ombudsperson das Resultat im Abschlussbericht an den Meldenden.

Bei der Auswahl der Ombudsperson für ihre interne Meldestelle ist die Unabhängigkeit und die Fachkunde eine Voraussetzung. Zudem darf kein Interessenskonflikt vorliegen.

Fazit

Durch die unterschiedlichen Anwendungsbereiche und die anonyme Meldemöglichkeit brauchen Mitarbeiter keine Angst mehr zu haben, wenn sie auf Missstände hinweisen. Auch eine mögliche Abwiegelung oder Negierung durch Machthabende, wird durch das Hinweisgeberschutzgesetz verhindert. Dazu möchte ich eine Sache nicht unerwähnt lassen: Unternehmen bekommen durch eingehende Meldungen die Chance, frühzeitig auf Probleme zu stoßen und für Abhilfe zu sorgen.

Weitere Fragen kannst Du im Kommentarfeld öffentlich hinterlassen oder eine E-Mail an mich schreiben.

Ich freue mich darauf!


Dipl.-Ing. Karen Falkenberg
  • Seit 2003 selbstständig
  • Seit 2010 externe Datenschutzbeauftragte
  • Seit 2018 mit der erweiterten Fachkunde (inkl. DS-GVO) für über 22 Firmen als externe Datenschutzbeauftragte tätig
  • Jährliche Fortbildungen über die Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD), monatliches Gruppencoaching und jährliche Teilnahme an der Datenschutzkonferenz (dfv)
  • Fachkunde-Schulung Hinweisgeberschutzgesetz abgelegt

Kontaktdaten:

Dipl.-Ing. Karen Falkenberg
Datenschutzfalke

Erlentiefenstraße 54 | 59192 Bergkamen

T: +49 2307 80102 | E: kf@datenschutzfalke.de | Website

Gesunde Ernährung und Tricks der Hersteller

Gesunde Ernährung und Tricks der Hersteller

Am Montagabend blieb ich vor dem Fernseher beim NDR Ratgeber hängen: Die Tricks mit gesunder Ernährung. Es ging um die Ernährung und die freiwilligen Angaben zum Nutri-Score. Ich habe gelernt, dass Tiefkühl-Pommes und Bonbons „gesünder“ als Hummus und Lachs sind. Die Bewertung nach dem Gesamt-Energiegehalt führt zu Verwirrung. Statt den Verbraucher zu unterstützen, wird die Definition im Rahmen der Bedingungen schön gerechnet. Die Position des Lebensmittelverbands Deutschland ist klar. Wer sich gesund ernähren möchte, soll in die Nährwerttabelle schauen, also quasi das Kleingedruckte lesen.

Im Beitrag wird deutlich: wenn man das macht, sind die Angaben dort ebenfalls „aufgehübscht“. Die Basis der empfohlenen Tagesdosis bezieht sich beispielsweise auf den Richtwert der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Pro erwachsener Person sind das 90 g Zucker. Dazu zählt etwa zur Hälfte der harmlosere Zucker aus Kohlenhydraten, Milch und Obst. Vom reinen Industriezucker sollte man viel weniger essen, aber das wird in den Nährwertangaben gern verschwiegen. Die Weltgesundheitsorganisation gibt die Tagesdosis mit max. 50 g Zucker pro Person an, die Empfehlung lautet sogar nur 25 g zu sich zu nehmen. Auf Rückfrage zur Empfehlung der WHO verweist der Lebensmittelverband auf die gesetzlichen Vorgaben. Der Mensch muss demnach alles selbst im Blick haben, um eine korrekte Bewertung des Lebensmittels vornehmen zu können …

Werbeversprechen und Assoziationen

Im Beitrag geht es um dubiose Versprechen der Nahrungsergänzungsmittel sowie durch Namen und Designs assoziierte Wellnessgefühle. Spannend ist auch der Vergleich der Werbung aus den 80-ern mit dem aktuellen Status. Dabei ist deutlich festzustellen, dass Worte zwingend auf die Goldwaage gelegt werden müssen.

Die Ernährungsmedizinerin Constanze Lohse sagt klar, dass dem Käufer durch Begriffe wie Wellness-Wasser vorgegaukelt wird, dass er seinem Köper etwas Gutes tut. Doch der ungesunde Fructose-Sirup wird künstlich aus Mais hergestellt und ist ein günstiges Produkt für die Lebensmittelhersteller. Halten wir also fest, wenn etwas sehr wellnessartig, gesund und gut klingt, lohnt es sich auf die Nährwerttabelle zu schauen und die Empfehlung der WHO hinsichtlich der Zuckerempfehlung im Kopf zu haben. Denn ein erhöhter Zuckerkonsum ist für viele Zivilisationskrankheiten mitverantwortlich.

Gefährliche Versprechen in Social-Media-Kanälen

Superfood, das gegen Krebs hilft, Pflanzenextrakte und Vitamine als Heilmittel – die Versprechen in den sozialen Medien sind vielfältig. Prof. Jutta Hübner vom Universitätsklinikum Jena hält Ansätze aus der Naturheilpraxis für nicht verkehrt, aber die angepriesenen Wundermittel sind für sie Scharlatanerie. Die Hersteller wissen, dass sie dem Menschen Schaden zufügen, nur um finanzielle Gewinne zu erzielen. Sie macht klar, dass ein vorhandener Mangel durch die selbstständige Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel die notwendigen medizinischen Therapien boykottieren können. Wissenschaftliche Studien, die häufig in den Anpreisungen benannt werden, werden losgelöst von den körperlichen Zusammenhängen durchgeführt. Damit ist die Aussagekraft tatsächlich gleich Null, aber mit dem Begriff „wissenschaftliche Studie“ ist es viel einfacher, dem Verbraucher das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Nahrungsergänzungsmittel kann jeder herstellen

Besonders erschreckend sind die Beispiele zu den Nahrungsergänzungsmitteln. Der Beitrag zeigt, wie ein Mittel während der Aufnahmen zusammengemischt und in ein schönes, lebensfrohes Design verpackt wird.

Der Name des Mittels braucht dann nur online angemeldet zu werden – und zack, schon kann es verkauft werden. Was drin ist – völlig egal. Ob es hilft oder die Kombination im Körper überhaupt funktionieren kann – egal. Ob das Mittel eine Wechselwirkung mit den verschreibungspflichtigen Medikamenten hervorruft, Therapien dadurch nicht anschlagen und ggf. sogar ein schnelleres Tumorwachstum hervorgerufen wird – auch egal. Jetzt nur noch eine coole Werbekampagne und eine „wissenschaftliche Studie“, schon können die Geldmittel eingesammelt werden. Die Behörden prüfen das anmeldete Mittel vielleicht irgendwann, vielleicht auch nicht.

Fazit

Der Beitrag macht deutlich, dass sich jeder Verbraucher selbst mit dem Thema Ernährung befassen und das Kleingedruckte lesen muss, um für sich einen wirklich gesunden Weg zu finden. Mein Learning: Nichts glauben, selbst informieren und ggf. mit dem Hausarzt Rücksprache nehmen. Denn nur wer durchblickt, hat den Wissensvorsprung, seinen Körper mit guten Nahrungsmitteln zu versorgen.

Die Redaktion fand den Beitrag so spannend, dass er ihn Dir nicht vorenthalten wollte. Gönn Dir die 45 Minuten, um Dich und Dein Wissen um die Ernährung zu erweitern. Das ist gut für Deine Gesundheit.

ARD Mediathek – NDR Ratgeber: Die Tricks mit gesunder Ernährung (45 min, verfügbar bis 17.07.2025)

Interview: Das Sterben und der Tod dürfen keine Tabus mehr sein!

Interview: Das Sterben und der Tod dürfen keine Tabus mehr sein!

Ein Interview mit Patricia Tüchsen, Bestattungsdienste Patricia Tüchsen & Bestattungshaus Giese in Dortmund

Patricia ist jung und eine bodenständige Unternehmerin, die als Bestatterin einen neuartigen und ganzheitlichen Ansatz verfolgt. „Das Sterben darf seinen Platz im Leben wieder einnehmen“, sagt sie und zeigt mir ihre Visitenkarte. „Der Leuchtturm steht als Sinnbild für das Brechen mit einem großen Tabu und als Wegweiser für alle Betroffenen in emotional dunklen Zeiten.“

Hallo Patricia, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für uns genommen hast. Ich möchte vorne anfangen: Du kommst ursprünglich aus dem Büromanagement und hast Dich bei einem Bestatter beworben. Krankheitsbedingt warst Du plötzlich die stellvertretende Geschäftsführerin und musstest alles am Laufen halten. Das war sicher schwer, dennoch hast Du Dich entschieden, Dein eigenes Bestattungsunternehmen zu gründen. Wie kam es zu dieser Entscheidung und wie ging es weiter?

Ja, das war schon ein Sprung ins kalte Wasser. Etwa 9 Monate nach meinem ersten Arbeitstag stand ich plötzlich alleine da, weil der Geschäftsführer erkrankt war. In dieser Zeit habe ich sehr viel und schnell lernen müssen. Diese Erfahrung hat mich darin bestätigt, dass ich mein eigenes Bestattungsunternehmen eröffnen wollte, um mich intensiver mit den Menschen und der emotionalen Seite in ihrem letzten Lebensabschnitt beschäftigen zu können. Viele Familien können mit Trauer nur schwer umgehen, das war früher anders. Damals wurden die Verstorbenen häufig zu Hause aufgebahrt, damit alle Familienmitglieder gemeinsam – mit den Kindern, den Verwandten und Bekannten – in Ruhe Abschied nehmen konnten. Heute ziehen sich die meisten Menschen zurück und das Trauern findet abseits des gesellschaftlichen Lebens statt.

Mit diesem Tabu möchte ich aufräumen, denn das Verabschieden in den Tod gehört zum Leben dazu. Ich habe mich daher als mobile Bestatterin selbstständig gemacht. In vielen Gesprächen mit Angehörigen wurde mir bewusst, wie wenig Allgemeinwissen über die Möglichkeiten der Beisetzung, Trauerfeiern und des Abschiednehmens vorhanden ist. Daraufhin wurden die Aufklärungsgespräche intensiver und ich habe Vorschläge gemacht, die sehr positiv aufgenommen wurden. Die Dankbarkeit der Hinterbliebenen hat mir bestätigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin und die Beerdigung nur einen kleinen Teil des letzten Lebensabschnitts abbildet, der so viel Emotionen beinhaltet.

Als mir die Übernahme eines alteingesessenen Bestattungsunternehmens angeboten wurde, habe ich im letzten Herbst zugesagt. Ich habe mich vergrößert und Mitarbeiterinnen eingestellt, die mich im Büro und bei der Organisation unterstützen.

Doch meine Vision geht noch weiter und der nächste Schritt ist gerade abgeschlossen. Ich habe weitere, größere Räumlichkeiten gefunden, um sie umzusetzen. In meinem Wandelraum kann ich verschiedene Abschiedsmöglichkeiten anbieten, z. B. können hier Särge und Urnen individuell von den Angehörigen gestaltet werden, dadurch wird die Trauer bearbeitet und der Tod aus der Tabuzone geholt. Der Wandelraum auch ist für Begegnungen und interaktive Angebote da, denn ich möchte, dass der Abschied und das Sterben wieder ins Leben integriert werden.

Du möchtest die Tabuthemen „Sterben und Tod“ wieder gesellschaftsfähig machen, weil auch die Trauerarbeit zum Leben dazugehört. Warum ist Dir diese ganzheitliche Betrachtung so wichtig?

Sterben ist so, wie das letzte große Nachhause kommen. Bei der ganzheitlichen Vorsorge geht es darum, sich selbst zu Lebzeiten – und die Angehörigen in der Trauerphase – zu entlasten.

Für einen Bestatter geht es im Regelfall „nur“ darum, die Bestattung zu organisieren. Doch Sterben ist emotional und geht tief unter die Haut. Ich sehe den Menschen mit seinen ganzen Emotionen und nicht nur eine Trauerfeier. Daher ist mir die Begleitung in diesem Lebensabschnitt so wichtig, denn wir sind es nicht mehr „gewohnt“ Abschied zu nehmen und loszulassen.

Patricia, wenn Du Deinen Kund:innen anbietest, sie können Dich ab einer Diagnose anrufen, stelle ich mir vor, dass die Gespräche sehr schwer sind. Doch Du hast eine Spezialausbildung als Sterbe- und Trauerbegleitung absolviert, um dem ganzheitlichen Ansatz gerecht zu werden.

Meine Kund:innen rufen an, weil sie schlimme Diagnosen bekommen haben und sich dann Gedanken darüber machen, wie sie ihren Abschied gestalten möchten. Im Vorfeld weiß ich nie, was mich im nächsten Gespräch erwartet. Dennoch ist es mir wichtig, meinen Gesprächspartner:innen eine erste Orientierung zu geben. Manchmal ist es die Krankengeschichte, manchmal sprechen wir zuerst über die Wünsche zur Beisetzung, oft über die Familiengeschichte und über die am Lebensende wichtigen Dokumente. Dazu möchte ich erwähnen, dass ich in diesen Fällen fachliche Unterstützung hinzuziehe, wie z. B. Personen, die den rechtlichen Bereich abdecken.

Menschen, die den Tod vor Augen haben, wollen selbst entscheiden, wie die Trauerfeier und der Abschied sein sollen. Natürlich müssen sie auch manchmal weinen oder es fällt ihnen schwer über ihren Tod zu sprechen. In den Gesprächen biete ich ihnen viel Raum, um über die Ängste zu sprechen und die Wünsche zu benennen. Ich unterbreite auch Vorschläge, da viele Menschen nicht wissen, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt.

Manchmal geht es auch einfach nicht mehr, dann vertagen wir das Gespräch auf einen neuen Termin. Mir ist es wichtig, dass sich die Leute mit den getroffenen Entscheidungen wohl und sicher fühlen; sie merken, dass ich verstanden habe, was ihnen wichtig ist.

Vielen ist es ein Anliegen, alles vorher schon finanziell abzusichern. In diesem Fall können Vorsorgezahlungen geleistet werden, die in eine Bestattungstreuhand fließen. Dann ist das Geld grundsätzlich über Banken und die Bafin abgesichert. Das eingezahlte Geld steht für die Beerdigungskosten jederzeit zur Verfügung, auch wenn es den Bestatter evtl. nicht mehr gibt.

Wie Du auch hier wieder sehen kannst, sind in den Gesprächen immer beide Seiten vorhanden. Sowohl die emotionale, mitfühlende Art als auch die Darlegung der konkreten Fakten: Was ist überhaupt möglich und was kostet das.

Du hast gerade von Vorschlägen gesprochen, die Du in den Gesprächen mit den Angehörigen machst. Kannst Du mir ein paar Beispiele geben? Was können sich unsere Leser:innen darunter vorstellen?

Ich mache Vorschläge, wie sich der Abschied gestalten lässt. Das kann z. B. ein Abschied am Sterbeort sein. Verstorbene müssen (in NRW) spätestens 36 Stunden nach dem Tod in einen Kühlraum gebracht werden, doch das weiß kaum jemand. Diese Zeit kann genutzt werden, um mit der Trauerarbeit zu beginnen. Zum Beispiel mit einer kleinen Zeremonie wie das Waschen und das gemeinsame Ankleiden, dabei läuft ggf. leise die Lieblingsmusik des Verstorbenen und man erinnert sich an vielen positiven Begebenheiten.

Die Trauerfeier kann auch zu Hause stattfinden, das muss nicht beim Bestatter oder auf dem Friedhof sein. Wir können den Verstorbenen abholen, herrichten und die Aufbahrung im Sarg oder im Bett vornehmen. Natürlich gibt es auch Abschiedsräume im Bestattungsinstitut, auf den Friedhöfen oder am Krematorium, die genutzt werden können.

Mit der Urne kann eine Trauerfeier am Wunschort durchgeführt werden. Das muss nicht auf dem Friedhof sein, das kann auch am Lieblingsort des Verstorbenen durchgeführt werden.

Der Abschied ist sehr individuell und als Bestatterin möchte ich, dass die Wünsche des Verstorbenen berücksichtigt werden. Gibt es dahingehend keine Wünsche, sollte es sich für die Hinterbliebenen richtig anfühlen. Ich sehe meine Aufgabe wie die einer Eventagentur. Es gibt zwar den traurigen Anlass, doch der Abschied darf zu einer weiteren, wunderbaren Erinnerung an den geliebten Menschen werden. Daher gibt es bei mir kein „Standard-Programm“, ich reagiere auf die Dinge, die mir erzählt werden.

In den Gesprächen ist mir wichtig, dass wir über die Wahlmöglichkeit des Grabes sprechen. Von Gräbern, die direkt von den Friedhofsmitarbeitenden gepflegt werden – und so den Druck auf die Hinterbliebenen reduziert, über die Bestattung in einem Grabfeld, dass mit einem Bodendecker bepflanzt wird – und damit für die Angehörigen pflegefrei ist, bis zu einem Waldgrab (Haingrab) oder einem Baumgrab (einem Feld mit vereinzelt stehenden Bäumen). (Anm. der Red.: Die Bezeichnungen sind von Kommune zu Kommune unterschiedlich.)

Als Alternative zu einem Friedhofsplatz besteht die Möglichkeit, die Urne zu Hause aufzubewahren. Dazu wird die Asche von uns in einer Urne nach Holland gebracht, wo sie einen Monat aufbewahrt wird, damit gilt sie offiziell als beigesetzt. Danach holen wir sie wieder ab, um sie den Angehörigen zu übergeben.
Auch lässt sich ein Setzling des Lieblingsbaums oder eine andere Pflanze in ein Gemisch aus Erde und Asche einpflanzen und auf dem Balkon oder im Garten unterbringen, das ist eine tree of life-Bestattung. Für viele ist es ein Trost, den lieben Menschen in der Nähe zu wissen, für manche Menschen ist aber auch der Friedhof der absolut richtige Ort.

Die Entscheidung für eine anonyme Beerdigung lässt sich nach der Beisetzung nicht rückgängig machen. Die Hinterbliebenen erfahren (je nach Gemeindevorschriften) meistens nur den Friedhof und den Tag der Beisetzung. Das ist vielen Angehörigen nicht bewusst, daher kommuniziere ich diese Dinge im Vorfeld.

Liebe Patricia, Du hast durch die Begleitung im letzten Lebensabschnitt viele Erlebnisse machen müssen, die für kranke Menschen und deren Angehörigen nicht leicht waren. Was möchtest Du unseren Leser:innen mitgeben, die vielleicht Familienmitglieder haben, die erkrankt sind und/oder nicht mehr zu Hause gepflegt werden können?

Mit fällt immer wieder auf, dass das Personal in Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen oft nur wenig aufklärt und teilweise nur mit Halbwissen agieren. Das kann ich so nicht stehen lassen und übernehme die Aufklärung, weil ich sehe, wieviel Leiden verursacht wird – jedoch ohne einen Rechtsanspruch.

Zum Beispiel darf ein Sterbender entsprechende Medikamente bekommen, dass er einschlafen kann. Die Palliative Sedierung, also eine Art der passiven Sterbehilfe, ist legal und wird von einem Arzt durchgeführt. Ist jedoch kein Arzt im Pflegeheim ansässig oder der Pflegedienst kommt nur zum Patienten nach Hause, wird das nicht angeboten. Doch ich schreite dann ein und fordere vehement, dass sie einen Arzt rufen müssen, denn der Patient hat ein Anrecht darauf, ohne Schmerzen zu sterben.

Das Zitat aus dem „Southwestern Michigan Service Education Council“ von 1975 ist so wichtig, das wird mir nach diesen – durchaus häufigen – Erlebnissen immer wieder klar.

Ein anderes Beispiel ist, dass der Totenschein von den Angehörigen beim Krankenhaus selbst abgeholt werden kann. Einer Angehörigen wurde der Totenschein nicht ausgehändigt, weil sie nicht vom Bestattungsinstitut kam. Das sagt schon alles! Ohne eine unterschriebene Vollmacht haben NUR die Angehörigen das Recht, den Totenschein zu bekommen. Der Bestatter braucht immer eine unterschriebene Vollmacht, auch um den Leichnam überhaupt anfassen zu dürfen oder abzuholen.

Liebe Patricia, herzlichen Dank für das tolle und leichte Gespräch bei diesem schweren Thema. Du lebst das Ganzheitliche in diesem Gewerk und wir drücken die Daumen, dass es bald mehr Bestatter:innen Deiner Art gibt.

Wir wünschen Dir und Deinem Team ganz viel Erfolg mit den Begegnungen in den neuen Räumlichkeiten und der Aufgabe, dass das Sterben und der Tod wieder einen akzeptierten Platz in der Gesellschaft bekommen.

Kontaktdaten von Patricia Tüchsen:

Bestattungsdienste Patricia Tüchsen & Bestattungshaus Giese e.K.
Am Gemeindehaus 5
44225 Dortmund

Telefon (auch WhatsApp): +49 231 99 95 07 30 oder +49 231 71 21 84

E-Mail: buero@bestattungen-dienste.de und info@bestattungen-giese.de

Internet: Bestattungsdienste Patricia Tüchsen und Bestattungshaus Giese e.K.

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Hofläden: Wie bei Tante Emma – mit allen Sinnen regional einkaufen

Hofläden: Wie bei Tante Emma – mit allen Sinnen regional einkaufen

Der Einkauf in einem Hofladen ist eine völlig andere Erfahrung als der gewohnte Einkauf in einem Supermarkt. Wer es mal ausprobiert, wird feststellen, dass das Kauferlebnis mit dem Besuch früherer Tante-Emma-Läden vergleichbar ist. Oftmals kommt man vor Ort sofort ins Gespräch, lässt sich bei der Auswahl beraten oder bekommt Tipps für die Zubereitung. Der nahrungstechnische Mehrwert liegt darin, dass die Produkte auf dem Bauernhof produziert oder aus der jeweiligen Region frisch zugeliefert werden. Die räumliche Nähe sorgt für feld-frische Ware und schont gleichzeitig die Umwelt.

Das Flair der Bauernhöfe, die Umgebung, die Innenausstattung der Hofläden sowie die Produkte selbst machen den Unterschied zum herkömmlichen Supermarkt-Einkauf. Geschmacklich sind Kartoffeln, Gemüse, Fleisch oder Eier viel intensiver und der Besuch des Hofladens fühlt sich irgendwie persönlicher an. Sei es der Größe oder der persönlichen Ansprache geschuldet, dieser Einkauf ist eine bewusste Verbindung zur Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln.

Wer sich gesund und bewusst ernähren möchte und dabei die heimische Landwirtschaft unterstützen will, kommt hier genauso auf seine Kosten, wie diejenigen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Denn, auch wenn nicht alle Produkte von dem jeweiligen Bauernhof stammen, so werden sie in der Regel unmittelbar aus der Region angeliefert. Es entstehen wesentlich weniger CO2-Emissionen als bei den Lebensmitteltransporten per Schiff oder Flugzeug oft um die halbe Welt für die Supermärkte.

Zudem lassen sich viele Produkte unverpackt einkaufen. Einige Hofläden verkaufen alte, heimische Obst- und Gemüsesorten, die nur in kleinen Mengen produziert werden und daher im Supermarkt nicht mehr zu finden sind.

Doch dieser erlebnisorientierte Hofladeneinkauf scheint nicht in jeder Region ganz einfach zu sein, obwohl laut hofladen.info rund 1.252 Hofläden in Deutschland existieren. Gibt man bei https://hofladen.info/ beispielsweise als Region Dortmund ein, taucht nur ein Hofladen direkt in Dortmund im Umkreis von 25 km auf. Im https://www.hofladen-portal.de/ dagegen erscheinen lediglich Hofläden in Schwerte und Hagen, aber kein einziger aus Dortmund.

Dieses scheint ein digitales Problem zu sein. Vermutlich strebt nicht jeder Landwirt die Vermarktung seiner Produkte über Website und Portale an, denn auch das kostet Zeit, die er vielleicht lieber in die Qualität seiner Waren investiert. Daher lohnt sich häufig das Gespräch mit Ortskundigen oder die aufmerksame Suche nach kleinen Hinweisschildern am Straßenrand.

Herausforderung: Hofläden in Dortmund und Umgebung finden und sie mit dem Fahrrad anfahren

Aufgrund der Suchergebnisse der überregionalen Hofläden-Portale könnte man schnell zu dem Schluss kommen, Dortmund ist eben kein guter Standort für einen Hofladen.

Aber so leicht aufgeben? – Nein! Also starte ich eine neue Suchanfrage.

Diesmal allgemeiner gehalten und außerhalb der Hofladenportale – mit den Stichwörtern „Hofladen, Dortmund, Produkte aus der Region, bewusster ernähren“. Sogleich sieht das Ergebnis ganz anders aus: mehr als 15 Hofläden tauchen in Dortmund und der Umgebung auf.

Recherchiert man die Adressen im Detail lässt sich daraus eine Radtour über ca. 50 km rund um Dortmund kreieren. Nachfolgend die von ausgewählten Dortmunder Hofläden:

  • Startpunkt und Endpunkt:
    Hof Prein, Brücherhofstrasse 144, 44267 Dortmund, Homepage
    Produkte: Eier, kein echter Hofladen aber ein Verkaufsautomat
  • Hofladen Steffenhof, Am Steffenhof 10, 44269 Dortmund, Internetauftritt auf Facebook
    Produkte: Eier, Wurstwaren, Fruchtaufstriche aus eigener Herstellung sowie saisonal unbehandelter Grünspargel aus eigenem Anbau
  • Fischers Hofladen, Eschenwaldstrasse 45, 44319 Dortmund, Homepage
    Produkte: Fleisch, Geflügel, Backwaren sowie eine Vielzahl weiterer landwirtschaftlicher Produkte
  • Hofladen Sprave, Husener Str. 131 44319 Dortmund, Internet
    Produkte: Eier und Geflügel vom eigenen Hof sowie Obst, Gemüse und saisonabhängig Kartoffeln von Bauern aus der Region. Mittwoch und Freitag frisches Biolandbrot
  • Hof Lüning, Am Burghag 51, 44329 Dortmund, Homepage
    Produkte: u. a. Wurst, Eier aus Bodenhaltung, Fleischkaninchen
  • Hof Mertin, Bönninghauser Str. 5, 44329 Dortmund, Homepage
    Produkte: Erdbeeren, Himbeeren, Äpfel, Pflaumen, Mais und Buschbohnen sowie Marmeladen und mehr
  • Hof Kuse, Baukamp 68, 44329 Dortmund, Internet
    Produkte: Eier, saisonal Gänse sowie Kartoffeln und Honig 
  • Schultenhof, Stockumer Str. 109, 44225 Dortmund, Homepage
    Produkte: Kartoffeln, Gemüse, Bio-Eier, Wurst, Käse, hausgemachte Biowürstchen und Steaks sowie Kuchen und Heiß- und Kaltgetränke

Dann heißt es nur noch, für die entsprechende Transportmöglichkeiten zu sorgen und los geht’s mit dem Fahrrad: In ein Einkaufserlebnis der bewussten und nachhaltigen Art.

Euer Jan Untiedt

PS: Für mich war es das. Wie siehst Du das? Hast Du ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich freue mich über einen Kommentar von Dir.