Gewichtsmanagement und Stoffwechsel – wie bleibt Frau gesund

Gewichtsmanagement und Stoffwechsel – wie bleibt Frau gesund

Denken Menschen an den Stoffwechsel, assoziieren die meisten damit zunehmen, Gewicht halten oder gar abnehmen – also das Gewichtsmanagement. Aber wie hängen Gewicht und Stoffwechsel eigentlich zusammen?

Risiken für die Gesundheit

Über 54% der deutschen Bevölkerung ist übergewichtig, 23% sogar im adipösen Bereich. Tendenz steigend. Eine Gewichtsreduktion hat oft nicht nur ästhetische Gründe, sondern ist auch gesundheitlich indiziert. Übergewicht ist ein Indikator für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt. Gleichzeitig birgt es das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken, belastet die Gelenke und kann in Verbindung mit Schlafstörungen stehen.

In Bezug auf die Gesundheit der Frauen kann Übergewicht auch negative Auswirkungen auf den Menstruationszyklus haben, was sich durch Unregelmäßigkeiten und Schmerzen zeigt. Während der Wechseljahre kann es die Symptome verstärken und das Risiko erhöhen, an Osteoporose zu erkranken.

Stoffwechsel und Lebensstil hängen eng zusammen

Unser Lebensstil hat elementaren Einfluss auf unsere Gesundheit und größere Wirkung als jede Pille. Der Stoffwechsel bestimmt die Art und Weise, wie der Körper Energie produziert, Hormone reguliert und Nährstoffe verwertet. Gerät der Stoffwechsel aus dem Ruder, kommt es schnell zu einer Kettenreaktion, auf die der Körper mit Dysfunktionen, Schmerzen und Unwohlsein reagiert. 

Vielen ist diese Thematik bewusst und sie sind motiviert genug, um eines der vielen Konzepte zur Gewichtsreduktion, die es auf dem Markt gibt, auszuprobieren. Leider meist nicht mit dem langersehenten nachhaltigen Erfolg, den man sich wünscht. Oftmals befindet man sich in der saisonalen Auf- und Ab-Bewegung und hängt in der JoJo-Schleife fest. Das führt zu Unzufriedenheit und Frust. Gleichzeitig stellt man fest, dass die Konzepte, die in jungen Jahren gut funktionierten, plötzlich nicht mehr greifen. Warum? Der Stoffwechsel verändert sich im Laufe eines Lebens.

Veränderungen im Lebenszyklus

Zum einen verlieren wir im Erwachsenenalter pro Jahr 1-2% der Muskulatur, sofern kein explizites Krafttraining zum Erhalt der Muskulatur durchgeführt wird. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Stütz- und Halteapparat, sondern hat auch Einfluss auf den Grundumsatz. Diese Energiemenge benötigt der Körper, um alle lebenswichtigen Funktionen im Ruhezustand durchführen zu können. Er macht den Großteil des täglichen Energieverbrauchs aus. Die Energie wird im Muskel verbrannt. Weniger Muskulatur bedeutet schlussendlich einen geringeren Grundumsatz und somit auch geringeren Leistungsumsatz. Der Stoffwechsel wird langsamer und träge.

Nachteile von Diäten

Aber auch Diäten haben einen Nachteil. Es wird zwar Körpergewicht reduziert, jedoch nicht ausschließlich Fett, sondern auch wertvolle Muskelmasse geht verloren, sofern ein Krafttraining ausbleibt.

Meist besteht der Impuls etwas wegzulassen und zu verzichtet, statt dem Körper die Nährstoffe zu geben, die er braucht. Er benötigt sowohl die Makronährstoffe: Kohlenhydrate, Fette und Proteine als auch die Mikronährstoffe: Vitamine und Mineralstoffe. Dabei ist der Stoffwechsel nicht nur ein komplexes, sondern auch höchst individuelles Thema. Das, was bei dem einem Menschen sehr gut funktioniert, muss für einen anderen noch lange nicht gelten. Daher ist es wichtig herauszufinden, was jeder einzelne individuell benötigt.

Statt diverser Methoden zur Gewichtsregulierung auszuprobieren, empfiehlt es sich an der Basis zu arbeiten. Das heißt herauszufinden, wie der eigenen Stoffwechsel eigentlich tickt. Am Besten mit exakten Daten untermauert, statt vager Faustformeln oder verallgemeinernden Annahmen, denn der Teufel steckt im Detail!

Individuelle Analyse – die Spiroergometrie

Die Spiroergometrie ist eine Atemgasanalyse mit der sich im Ruhezustand der exakte Grundumsatz des Einzelnen messen lässt. Die Praxiserfahrung zeigt, dass die Messungen häufig dermaßen von den Berechnungen abweichen können, dass das angenommene Kaloriendefizit in Wirklichkeit noch gar kein Defizit ist. Teilweise stagnieren die Klient:innen bei der Gewichtsreduktion und bleiben auf einem Plateau stehen, im schlimmsten Fall agieren sie in einem kalorischen Überschuss und nehmen sogar zu.
Ein weiteres Beispiel, was sich häufiger zeigt ist, dass die Energiezufuhr unterhalb des Grundumsatzes liegt und der Körper in den Reserve-Modus umschaltet, was den Stoffwechsel ausbremst, statt ihn in Schwung zu bringen.

Spannend ist, dass mit der Spiroergometrie auch die Fettstoffwechselaktivität festgestellt werden kann. Eine Fettstoffwechseldominanz ist absolut empfohlen. Das bedeutet, dass der Körper nicht nur aus schnell verfügbaren Kohlenhydraten Energie gewinnt, sondern auch aus den Fetten. Ein hoher Fettstoffwechsel ist ein weiterer Gesundheitsmarker und steht für mentale Ausgeglichenheit und weniger Entzündungsherde im Körper. Im Umkehrschluss steht Stress im engen Zusammenhang mit einem dominanten Kohlenhydratstoffwechsel, was sich negativ auf das Herzkreislaufsystem und auch das Gewicht niederschlägt.

Seit einiger Zeit wird die Spiroergometrie auch in Verbindung mit einem Stresstest durchgeführt. So können noch genauere Ernährungs- und Trainingsempfehlungen für den Einzelnen erstellt werden, um nachhaltig gesund und erfolgreich zu sein.

Unterstützendes Training

Insbesondere das gezielte Training kann die Ernährungsstrategie weiter untermauern. Bei einer Person muss der Grundumsatz gesteigert werden, bei einer anderen ist es vielleicht viel wichtiger, den Fettstoffwechsel zu aktivieren, damit dieser als Energiequelle fungieren kann. Hier greifen Sportwissenschaften und Ernährungswissenschaften perfekt ineinander und führen zu Erfolgserlebnissen.

Auch das Training lässt sich hervorragend steuern, um seine Leistung zu steigern und sich wohlzufühlen. Training soll einem nicht die letzten Körner rauben, sondern gibt die Kraft, Energie freizusetzen und zu aktivieren. Dann macht es nicht nur Spaß, sondern baut auch Stress ab. Dieser Bereich liegt tatsächlich im Grundlagen-Bereich und wirkt sich sowohl positiv auf die Muskulatur als auch das Herz-Kreislauf-System aus. Einer der größten Fehler beim Einstieg ins Training ist: zu schnell zu viel zu wollen. Da hilft eine entsprechende Systematik, die auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt ist und schneller und deutlich leichter zum Erfolg führt als gedacht.

Fazit

Das Schöne an einer individualisierten Trainings- und Ernährungsstrategie? Frau fühlt sich voller Power und Tatendrang, wenn ihr Körper die Energie zugeführt bekommt, die er benötigt.
Die sichtbaren Erfolge werden nicht lange auf sich warten lassen und die saisonale Achterbahnfahrt und der JoJo-Effekt sind Geschichte. Richtige Ernährung und gezieltes Training wirken sich positiv auf die Gesundheit aus!

Lediglich das Maß und die Qualität sind entscheidend, um den Stoffwechsel anzuregen und gleichzeitig die Muskulatur zu erhalten oder ggf. aufzubauen.  

Du möchtest mehr erfahren?

Melde dich gern unter kontakt@caldea-dortmund.de. Ich freue mich von deinen Plänen und Zielen zu erfahren.

Herzlichst

Daniela


Die Autorin: Daniela Schindler, Inhaberin Caldea Boutique Studio

Daniela Schindler ist Inhaberin eines Boutique Studios für Training und Ernährung. Anstatt Standardtrainings- und Ernährungspläne anzubieten, werden bei ihr Diagnostikverfahren angewandt, um genau zu überprüfen, was der Körper benötigt. Darauf aufbauend entwickelt sie maßgeschneiderte Strategien, die auf ihre Klient:innen und deren Körper zugeschnitten sind.

Kontaktdaten:

Daniela Schindler
Caldea UG (haftungsbeschränkt)
Pariser Bogen 7
44269 Dortmund

Telefon: 0231 96731060
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Glück kennt kein Gewicht

Glück kennt kein Gewicht

Mehrgewichtige und ihr neues Selbstvertrauen

Ja, ich gestehe, auch ich gehöre zu den 46% der Frauen in Deutschland, deren Körper wissenschaftlich als überwichtig und adipös bezeichnet wird. Ich habe Übergewicht, bin mehrgewichtig oder böse ausgedrückt fettleibig.

Mir wurde das Übergewicht nicht in die Wiege gelegt, mir wurde es angefüttert – von Eltern, die zur Kriegsgeneration gehörten und Hunger erfahren mussten. Ihrem Kind, mir, sollte es besser gehen. So wurde ich ab dem Säuglingsalter mit ausreichend und hochwertiger Nahrung versorgt, „damit es ein Prachtkind wird“ wie die Werbung damals lautstark verkündete.

Fettie, Dickerchen, Moppel, Fettarsch und schlimmere Schimpfworte haben mich in meiner Jugend verfolgt. Diese Bezeichnungen haben mich getroffen, haben weh getan. Sie haben dazu geführt, dass ich den Teufelskreis nicht unterbrechen konnte und mir weiter einen Fettpanzer angefressen habe, der mein Inneres vor den bösen Kommentaren schützen sollte. Nach außen war ich selbstbewusst – wie es innen aussah ging niemanden etwas an.

Meine Geschichte – Mobbing und Fatshaming

An meinem ersten Arbeitstag wog ich 80 kg und trug Größe 46 – das werde ich nie vergessen. Mein erster Chef sagte zu mir: „Frau Hüttemann, sie sind phlegmatisch, das sieht man an ihrem Körper“.

Heute könnte man gegen diese pure Diskriminierung und die Menschen vorgehen. Vor 36 Jahren habe ich es hingenommen und meine Wut und Scham mit Süßigkeiten betäubt. Nach 15 Jahren in diesem Unternehmen wog ich 148 kg und trug Kleidergröße 58. Es hat Jahre gedauert und viel Verständnis meines privaten Umfeldes gebraucht, bis ich gelernt habe, mich so zu akzeptieren, wie ich nun mal gefüttert wurde – übergewichtig, mehrgewichtig, adipös.

Der Spruch meines besten Freundes „Wer Dich dick nicht mag, hat Dich dünn nicht verdient“ hat mir geholfen, mit mir ins Reine zu kommen. Inzwischen liebe ich mich so, wie ich bin. Keine Diäten mehr – die bringen per Jojo-Effekt nur noch mehr Kilos auf die Hüften und als Zahl auf die Waage. Ich habe gelernt, mit meinen Hungerattacken umzugehen, mich ausgewogen zu ernähren und mit meinem geliebten Zweirad „Hexenbesen“ durch die Landschaft zu düsen. Bewegung mit dem Fahrrad (ja, es ist ein E-Bike) fordert mich genug, um nicht zuzunehmen und die Bewegung hilft mir, beweglich zu bleiben. Meine langjährige Ärztin ist mit meinen „inneren“ Werten zufrieden, die sind nämlich absolut im grünen Bereich. Solange das so bleibt, lebe ich glücklich mit inzwischen „nur noch“ 125 kg und liebe mein Leben.

Plädoyer für die Vielfalt der Körper

Die ZDF-Dokumentation 37° „Glück kennt kein Gewicht“ beschäftigt sich mit genau diesen Themen. Sie stellt Nicole und Sebastian vor, die mehrgewichtig sind und Frieden mit ihren Körpern schießen wollen. Der Film ist ein Plädoyer gegen Bodyshaming, Ausgrenzung und Diskriminierung von mehrgewichtigen Menschen und für die bereichernde Vielfalt der Körperformen.

Nicole wird auf ihren Körper reduziert und im Beruf nicht als Frau, sondern nur als übergewichtige Person wahrgenommen. Sie fühlt sich ausgelacht, beleidigt und ungehört.

Erst mit Hilfe einer Coachin lernt sie, sich in ihrem Körper wohlzufühlen. Am Ende bringt sie den Mut auf, sich und ihren nackten Körper in der Kunstschule als Aktmodell zu präsentieren.

Sebastian war mit seiner Körpergröße von 2,10 m immer schon übergewichtig. Essen und Gewicht waren in seiner Familie, die einen Bauernhof bewirtschaftet, nie ein Thema. Als die Personenwaage sein Gewicht nicht mehr anzeigen kann und die Viehwaage 275 kg anzeigt, zieht er die Reißleine. Mit Hilfe eines Ernährungsberaters stellt er sein Essen um und beginnt, sich sportlich zu betätigen. Er stellt sich dem „Zuviel“ an Haut, das sich mit der Gewichtsreduzierung einstellt, stellt sich damit künstlerisch als Bild auf Leinwand mit Pinsel und Farbe dar. Er geht offen mit seinem Körpergewicht um und war nie ein Opfer von Anfeindungen und Spott.

Die Dokumentation „Glück kennt kein Gewicht“ zeigt auf, dass Frauen viel häufiger als Männer wegen ihres Gewichts gemobbt werden. Sie macht auch deutlich, wie wichtig es ist, mehr echte und authentische Fotos zu zeigen und in den Medien darzustellen.

Denn jeder Körper ist einzigartig und schön wie er ist.

Mich hat diese Dokumentation angeregt, meine Geschichte zu erzählen. Sie passt perfekt zu den Inhalten, die das ZDF zeigt. Ich will damit allen Menschen Mut machen, sich so anzunehmen, wie sie sind:

Denn wer Dich dick nicht mag, hat Dich dünn nicht verdient.

Danke fürs Lesen!

Iris Hüttemann

Die ZDF-Doku „Glück kennt kein Gewicht“ ist noch bis 01.08.2028 als Video in der ZDF-Mediathek verfügbar und ist eine unbedingte Seh-Empfehlung, auch wenn Du nicht zu den Mehrgewichtigen gehörst.