Scheidenpilz ist keine Seltenheit!

Scheidenpilz ist keine Seltenheit!

Ein Scheidenpilz ist nicht ungewöhnlich: Schätzungsweise 75 % der Frauen machen unabhängig vom Alter mindestens einmal in ihrem Leben Erfahrung mit dieser Erkrankung. Ein Scheidenpilz äußert sich häufig mit Juckreiz und Brennen im Intimbereich. Lesen Sie in diesem Artikel, was Sie für eine Linderung der Symptome tun können.

Die gesunde Vaginalflora besteht aus einem Gemisch verschiedener Bakterien. Darunter sind ungefährliche Milchsäurebakterien, Mykoplasmen, einige Streptokokken und der Hefepilz Candida albicans. Der pH-Wert in der Scheide liegt zwischen 3,8 und 4,4 und befindet sich damit im sauren Bereich. Die Einnahme von Medikamenten, Infektionen, ungesundes Essen oder auch hormonelle Veränderungen können das saure Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen und ein erhöhtes Pilzwachstum begünstigen.

Juckreiz und Brennen: Symptome eines Scheidenpilzes

Anfänglich können erste Symptome wie Juckreiz und Brennen im Vaginalbereich auftreten. Weitere Anzeichen wie Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Sex können ein Hinweis auf einen Scheidenpilz sein. Er entsteht durch die übermäßige Vermehrung des Candida-Pilzes, der mit einem weißlich krümeligen Ausfluss einhergeht.

Hausmittel: Helfen Joghurt, Apfelessig & Co. gegen den Scheidenpilz?

Mit den Hausmitteln ist es so eine Sache. Nicht immer sind die Methoden erfolgsversprechend oder gar wissenschaftlich belegt. Sehr weit verbreitet ist die Meinung, dass Naturjoghurt in der Vagina zur Heilung beiträgt und für Linderung der Beschwerden sorgt. Doch Mediziner raten davon ab, da die Behandlung ins Gegenteil umschlagen kann. Auf diese Art gelangen zusätzliche Bakterienstämme in die Vagina, die das vorhandene Ungleichgewicht noch verschlimmern.

Der Einsatz von Apfelessig als Sitzbad ist ebenso umstritten, doch auf Basis einer Trink-Kur stärkt er das Immunsystem. Apfelessig punktet mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen, wie z. B. Beta-Carotin, Folsäure, Vitaminen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Natrium, Schwefel und Zink und trägt zur körperlichen Genesung bei. Im Bach-Blüten-Portal finden Sie eine Beschreibung der kurmäßigen Anwendung von Apfelessig.

Ein Sitzbad mit Kamille lindert den Juckreiz und ist entzündungshemmend. Die Erkrankung wird damit nicht behandelt, jedoch ist die schmerzlindernde Wirkung entspannend. Dazu wird ein 30-minütiger Aufguss von 50 – 100 gr. Kamillenblüten mit 500 ml kochendem Wasser vorbereitet und dem Badewasser zugegeben. Die Temperatur sollte max. bei 38° Celsius liegen und eine Dauer von zehn Minuten nicht übersteigen.

Selbsthilfe bei Scheidenpilz
Adobe Stock © Siniehina

Hilfe aus der Apotheke gegen Scheidenpilz

In der Apotheke gibt es rezeptfreie Mittel, die bei einem Scheidenpilz hilfreich sein können. Angefangen von Kombipräparaten, die aus Vaginaltabletten und einer Creme für den äußeren Genitalbereich bestehen, über Zäpfchen mit Milchsäurebakterien bis hin zur Unterstützung durch die Einnahme von Schüssler Salzen. Nutzen Sie am besten die Fachkompetenz vor Ort und lassen Sie sich beraten.

Arztbesuch nicht zu lange aufschieben

Bei wiederholtem Auftreten der Symptome solltest Du auf jeden Fall eine ärztliche Praxis aufsuchen. Auch die Veränderung des weißlichen oder transparenten Ausflusses in der Konsistenz, in der Farbe oder des Geruchs sollte Dich bewegen, ein:e Gynäkolog:in zu konsultierten. Übel riechender Ausfluss kann auf eine bakterielle Infektion hinweisen. Eine Untersuchung ist dann notwendig, um die richtigen Medikamente verabreichen zu können, die das Gleichgewicht des Vaginalmilieus wiederherstellen kann.

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